"Vielleicht fällt bei 370 das Lenkrad ab": Technikproblem verhindert Russell-Pole
George Russell war in allen Sessions am Freitag der schnellste Mann, doch eine Chance auf Pole sollte der Mercedes-Pilot aufgrund eines Problems nicht bekommen
(Motorsport-Total.com) - Platz vier im Qualifying von Las Vegas dürfte sich für George Russell wie eine Niederlage angefühlt haben. Denn während alle Augen vor allem auf das WM-Duell zwischen Lando Norris, Oscar Piastri und Max Verstappen gerichtet waren, war es eigentlich der Mercedes-Pilot, der den Ton in der Spielerstadt angegeben hatte.
Der Vorjahressieger war im dritten Freien Training der schnellste Mann und lag auch in Q1 und Q2 in der Zeitentabelle vorn. Dann aber trat in Q3 ein Problem mit der Lenkung auf: "Ich weiß nicht genau, was es war - es fühlte sich wie ein Problem mit der Servolenkung an", ärgert er sich.
"Das war wirklich schade", meint Russell. "Auf meiner zweiten Runde dachte ich, ich müsste das Auto auf der Strecke anhalten, weil ich die Lenkung nicht richtig drehen konnte", schildert er. "Ich fühle mich glücklich, überhaupt auf Platz vier zu sein. Aber natürlich fühlt es sich wie eine verpasste Gelegenheit an."
Doch was das für ein Problem war, kann sich der Brite kurz nach der Session noch nicht erklären: "Ich habe keine Mauer getroffen, aber plötzlich wurde die Lenkung sehr schwer", schildert er. "Immer wenn ich ins Rutschen kam, konnte ich sie nicht kontrollieren, es fühlte sich an, als würde sie blockieren."
"Auf meiner letzten Runde habe ich mit meinem Ingenieur gesprochen, um sicherzugehen, dass es überhaupt noch sicher ist, zu fahren, denn wenn man mit 370 km/h die Gerade runterfährt und denkt, vielleicht fällt das Lenkrad ab oder es passiert etwas, ist das schon beunruhigend und gibt einem nicht gerade viel Vertrauen, die Kurve anzugehen", so Russell, der offen enttäuscht ist, wie er zugibt.
"Es ist schade, dass es uns im entscheidenden Moment aus den Händen geglitten ist. Wir sahen schnell aus, es hat einfach nicht zusammengepasst, aber Platz vier ist kein schlechter Platz."
Und genau darin liegt für ihn der Trost: "Ich denke, wir haben morgen eine Chance", sagt er. Auch auf den Sieg.
"Ich glaube nicht, dass es einen großen Geschwindigkeitsunterschied zwischen den drei führenden Teams geben wird. Ich kann nicht sagen, wer der Schnellste oder Langsamste sein wird, aber ich wäre überrascht, wenn der Unterschied mehr als eine Zehntelsekunde zwischen den drei Teams beträgt."
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"Das verspricht ein spannendes Rennen, und manchmal kann man, wenn man weiter hinten startet, mit der Strategie etwas leicht anders machen. Also ja, könnte gut werden."

