• 22. November 2025 · 12:13 Uhr

Norris will gegen Verstappen nicht zurückstecken: "Werde Risiken eingehen"

Lando Norris macht sich auf einen langen Kampf mit Max Verstappen gefasst und will im Zweifel nicht zurückstecken - McLaren nach schlechter Pace 2024 verbessert

(Motorsport-Total.com) - Das WM-Duell zwischen McLaren und Red Bull geht am Samstagabend in Las Vegas in die nächste Runde - und womöglich eine entscheidende. Denn lässt Max Verstappen gegen Lando Norris auch im Spielerparadies Punkte liegen, dann kann er den Traum vom fünften Titel in Folge angesichts von aktuell 49 Punkten Rückstand endgültig begraben.

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Spannendes Duell in Las Vegas: Lando Norris gegen Max Verstappen Zoom Download

Norris selbst kann hingegen mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung erster Weltmeisterschaft machen, da Teamkollege und WM-Verfolger Oscar Piastri im Qualifying erneut einen Rückschlag hinnehmen musste und nur von Startplatz fünf aus ins Rennen gehen wird.

Ganz vorne stehen hingegen wieder einmal Norris und Verstappen Seite-an-Seite, was für einen aufregenden Kampf sprechen könnte. Am Freitagabend hatte Norris im Regen die Nase vorne, doch die Bedingungen für das Rennen werden komplett andere sein: Für den Grand Prix ist kein Regen angesagt.

Norris ohne Erwartungen vor dem Wochenende

Im Vorfeld wurde Las Vegas aus Sicht von Verstappen eigentlich als gute Chance gesehen, Boden auf McLaren gutzumachen. Sein Red Bull lief auf Low-Downforce-Strecken in dieser Saison gut - Verstappen gewann etwa das Rennen in Monza - und McLaren erlebte im vergangenen Jahr in Las Vegas einen herben Dämpfer und verspielte mit den Plätzen sechs und acht endgültig alle WM-Chancen.

"Meine Erwartungen waren definitiv nicht hoch", gibt Norris nach dem Qualifying zu. Doch von der vermeintlichen Angststrecke war bislang nicht viel zu sehen. Der WM-Spitzenreiter fuhr am Donnerstag die Bestzeit und steht nun auch für das Rennen auf der Poleposition.

"Dass wir gestern und heute Morgen im Training gute Performance gezeigt haben, bevor einige Probleme auftraten, hat mir schon ein gutes Gefühl gegeben", sagt Norris. "Ich war sogar ziemlich zuversichtlich, dass wir im trockenen Qualifying konkurrenzfähig wären und um die Pole kämpfen könnten."

"Als ich vor dem Qualifying aus meinem Mittagsschlaf aufwachte, war ich nicht besonders glücklich, dass es regnete - das bringt immer ein bisschen mehr Chaos", sagt er. "Überhaupt war ich in diesem Jahr unter diesen Bedingungen mit dem Auto nie völlig selbstsicher. Aber von der ersten Runde an fühlte ich mich ziemlich gut im Auto, und das hat sich dann in ein gutes Ergebnis verwandelt."

McLaren gegenüber 2024 deutlich verbessert

Doch woher kommt der Formwandel von McLaren innerhalb eines Jahres? Schon im vergangenen Jahr hatte der Rennstall am Ende der Saison das stärkste Auto, doch gerade in Las Vegas wollte es nicht klappen.

"Wir haben das Auto in mehreren Bereichen verbessert, aus den Erfahrungen vom letzten Jahr, sowohl hinsichtlich der aerodynamischen Konfiguration, der Nutzung der Reifen als auch vom Standpunkt des Fahrzeuggleichgewichts", versucht sich Teamchef Andrea Stella in einer Erklärung.

"Ich würde sagen, die Balance des Autos ist die wichtigste Erkenntnis aus der Schlussphase des vergangenen Jahres. Es gab aber einen besonderen Fokus darauf, sicherzustellen, dass das Auto in Vegas konkurrenzfähig ist, basierend auf dem, was wir 2023 und 2024 gelernt haben", so der Italiener.

"Das Auto war also konkurrenzfähig, und Lando und Oscar waren unter allen Bedingungen und in allen Sessions konkurrenzfähig", sagt der Teamchef. Im Qualifying mag das funktioniert haben, doch die Frage ist, ob das auch für das Rennen gilt. Das ist für alle noch einmal eine ganz andere Herausforderung.

Eine Frage des Grainings

Denn weil es am Ende des zweiten Trainings zwei rote Flaggen aufgrund eines losen Gullydeckels gab, hielten sich die Erkenntnisse aus Longruns im Rahmen.

"Ich glaube, ich habe nicht mehr als vier Runden am Stück absolviert, also habe ich keine Ahnung, wie die Stints laufen werden", sagt Norris. "Viele Fragen - wahrscheinlich für alle, denke ich."

Ein zentrales Thema wird dabei vermutlich Graining werden: "Hier scheint es fast so, als würde die Verbesserung beim Graining, die wir mit den 2025er-Reifen erreicht haben, irgendwie nicht greifen", sagt Teamchef Stella. "Ich denke, hier ist das Graining von einer anderen Art, was dazu führt, dass die Reifen ungefähr dasselbe Graining-Niveau wie im letzten Jahr haben."

"Aber die Pace war stark, definitiv besser als letztes Jahr", macht sich Norris Mut und geht davon aus, dass er um den Sieg wird kämpfen können. "Es wird ein langes Rennen, viele Dinge können passieren", übt er sich in Floskeln, betont aber: "Ich bin in der bestmöglichen Ausgangsposition und vorerst zufrieden."

Lando Norris betont: "Werde Risiken eingehen"

Doch nicht nur Graining und die Strategie ist für ihn am Samstagabend eine Gefahr, auch am Start droht ihm durch Verstappen bereits Ungemach. Der Niederländer dürfte seine letzte Chance suchen, weil er weiß, dass er es sich nicht erlauben darf, hinter Norris ins Ziel zu kommen. Das verspricht für Sky-Experte Timo Glock bereits am Start Action.

"Max weiß, dass er morgen alles dran setzen muss, als Erster in die erste Kurve einzubiegen", sagt er. Gleichzeitig glaubt er, dass Norris im Zweifel zurückstecken wird, wenn er merkt, dass er keinen optimalen Start hat, weil er weiß, dass Verstappen reinhalten wird. "Er wird clever sein und zur Not Max ziehen lassen."

Norris selbst hält jedoch nicht viel von Zurückhaltung: "Ich erwarte einen Kampf über das ganze Rennen, aber gleichzeitig bin ich hier, um zu gewinnen", stellt er klar. "Ich werde Risiken eingehen, ich will morgen rausgehen und gewinnen."

Piastri der lachende Dritte?

Aber wer weiß: Vielleicht profitiert am Ende ja auch noch Piastri, wenn sich Verstappen und Norris vorne nicht einig werden.

Der Australier gibt zu, dass Startplatz fünf seine Titelaussichten weiter geschmälert haben, ganz aus der Verlosung sieht er sich aber noch lange nicht: "Es ist ja Las Vegas, da kann viel passieren", sagt er. "Wir haben in den letzten Jahren hier schon ziemlich spannende Rennen gesehen, viel Action. Hoffentlich kann ich mich richtig ins Geschehen einbringen und morgen Boden gutmachen."


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"Es ist schwierig, genau einzuschätzen, wo jeder steht, weil wir dieses Wochenende kaum richtige Longruns gemacht haben. Aber das Auto war in allen Bedingungen ziemlich schnell - im Regen und gestern im Trockenen", so Piastri. "Wir hatten nicht viele Chancen, es auszunutzen, aber ich denke, wir haben gute Pace und können hoffentlich morgen davon profitieren."

Für Stella zählt aber im Rennen vor allem eines: durchkommen. "Für mich ist es wichtig, dass wir morgen ein sauberes Rennen fahren und das Potenzial des Autos abrufen können", betont er. "Dann möge der Beste gewinnen. Eine saubere erste Runde und ein sauberes Rennen - darauf konzentrieren wir uns."

Und im Bestfall (aus seiner Sicht) steht dann schon fest, dass nur noch ein McLaren-Fahrer Weltmeister werden kann.

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