Lance Stroll wütend: Reifenwahl in Q2 war "einfach dumm"
Der Reifentrick in Q2 wurde zum Bumerang: Lance Stroll schäumt vor Wut, aber die Sichtweisen von Fahrer und Teamchef unterscheiden sich deutlich
(Motorsport-Total.com) - Aston-Martin-Fahrer Lance Stroll reagierte mit deutlichen Worten auf sein Q2-Aus im Qualifying zum Grand Prix von Las Vegas 2025 (das Rennen am Sonntagmorgen ab 5 Uhr hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!): Der Wechsel von Regenreifen auf Intermediates während der Einheit sei "einfach dumm" gewesen.
Teamchef Andy Cowell jedoch verteidigt diese Strategie: "Als der Kurs in Q2 abtrocknete, sah es nach einer Gelegenheit aus, mit Lance auf Intermediates zu setzen." Nur Stroll nutzte diese Gelegenheit; kein anderer Fahrer stellte auf Intermediates um. Doch Cowell muss einräumen: "Der Versuch kam eine Runde zu früh und kostete ihn so den Einzug in Q3."
Stroll hat die Situation ganz anders wahrgenommen: Seiner Meinung nach erfolgte der Wechsel zu spät. "Mir wurde gesagt, ich bekäme drei schnelle Runden - ich schaffte aber nur zwei. Da ging es schief", erklärte der Aston-Martin-Fahrer. "Wirklich schade. Denn wir haben eine gute Chance weggeworfen, um einen Platz unter den Top 3 oder Top 4 zu kämpfen."
Grundsätzlich hätte der Plan des Teams aufgehen können. Davon ist Stroll überzeugt. Er hatte sich auf Intermediates in seiner zweiten fliegenden Runde gesteigert - und geht von einer weiteren Steigerung aus, wenn er eine dritte Runde gehabt hätte. "Da hätten wir ziemlich sicher etwas Gutes daraus machen können. Aber mit nur zwei Versuchen - keine Chance", sagte Stroll. "Das ist schiefgelaufen."
Aston Martin gelobt Besserung
Teamchef Cowell nimmt sich diese Kritik zu Herzen: "Wir müssen unsere Entscheidungswege überprüfen: den strukturierten Ablaufplan für solche Entscheidungen und das Timing in solchen Situationen. Daraus müssen wir für die Zukunft lernen."
Für das Las-Vegas-Qualifying von Stroll kommt das zu spät: Weil Teamkollege Fernando Alonso den siebten Platz erzielte und er selbst nur Zwölfter wurde, hat Stroll in diesem Jahr zum 22. Mal in Folge gegen Alonso verloren. Neben Alonso hat nur ein weiterer Formel-1-Fahrer eine "Zu-Null-Bilanz": Max Verstappen mit 20:0 gegen Yuki Tsunoda bei Red Bull.

