Erklärt: Warum Sainz das Speedlimit nicht einhalten konnte
Williams-Pilot Carlos Sainz spricht nach einem chaotischen Rennen in Mexiko von einem "Schneeballeffekt" - und erklärt, was genau schiefging
(Motorsport-Total.com) - Eine Kollision, zwei Speeding-Strafen und am Ende noch ein Abflug: Williams-Fahrer Carlos Sainz reiste nach einem für ihn turbulenten Grand Prix von Mexiko-Stadt 2025 ohne WM-Punkte ab.
Für ihn war es ein "Rennen voller Probleme", erklärt Sainz. Und das begann gleich nach dem Start in Kurve 1, weil er dort mit Liam Lawson im Racing Bulls aneinandergeriet. "Es war eine knifflige Situation mit drei oder vier Autos nebeneinander", sagt Sainz. Prompt kam es zur Berührung.
Während Lawson sein Auto kurz darauf mit Folgeschäden an der Box abstellte, fuhr Sainz weiter. Doch auch sein Fahrzeug hatte gelitten: "Meine Felge war beschädigt, und das hat den ersten Reifensatz in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem war der Felgensensor defekt."
Eine Berührung mit Folgen für beide Fahrer
Vor allem der kaputte Sensor sollte Konsequenzen haben: Als Sainz zum ersten Boxenstopp abbog, funktionierte der Speedlimiter seines Autos nicht korrekt.
Williams-Teamchef James Vowles erklärte: "Die Radsensoren sind entscheidend für den Geschwindigkeitsbegrenzer in der Boxengasse. Beim ersten Stopp überschritt Carlos die erlaubte Geschwindigkeit um 0,2 km/h, was die Fünf-Sekunden-Strafe zur Folge hatte."
Für den zweiten Stopp wollte Williams Abhilfe schaffen, indem Sainz die Geschwindigkeit in der Boxengasse manuell bestimmen sollte, und zwar bei 70 km/h, wie Vowles betont - also mit Sicherheitsmarge. "Beim Herausfahren war er trotzdem leicht darüber, und das zog eine Durchfahrtsstrafe nach sich."
Ein "Schneeballeffekt" kostet Williams Punkte
Vowles ist überzeugt: "Ohne diese Strafen hätte Carlos um Punkte gekämpft." Sainz selbst empfand sich ebenfalls "wirklich schnell, trotz beschädigter Felge, Vibrationen und einer suboptimalen Strategie. Potenzial war da, aber es kamen einfach zu viele Probleme zusammen. Das war ein Schneeballeffekt, und der kostete uns die Chance auf Punkte."
Die verfehlte auch Sainz' Williams-Teamkollege Alexander Albon nach einem schwachen Qualifying und einem zähen Rennen, das er auf Platz zwölf beendete. Doch bei Albon fühlt sich vor allem Teamchef Vowles verantwortlich: "Bei Alex haben wir auf mehreren Ebenen nicht alles richtig gemacht - von der Kommunikation über die Reifenwahl beim Start bis hin zur allgemeinen Optimierung seiner Leistung. Das war ein Ausrutscher in einer ansonsten sehr starken Saison."
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Im Gegensatz zu Sainz sah Albon allerdings das Ziel: Sainz' Abflug kurz vor Schluss löste die virtuelle Safety-Car-Phase aus, die unter anderem das Duell um Platz zwei zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen verhinderte.


