Red Bull nach Mexiko-Freitag: "Hören zum ersten Mal mehr auf Tsunoda"
Ungeachtet seiner FT1-Niederlage gegen Red-Bull-Junior Arvid Lindblad kassiert Yuki Tsunoda am Mexiko-Freitag ausdrückliches Lob von Helmut Marko
(Motorsport-Total.com) - Yuki Tsunoda kämpft um seine Zukunft bei Red Bull. Das Mexiko-Wochenende der Formel-1-Saison 2025 begann für den Japaner zunächst mit einer durchaus überraschenden Niederlage. Im 1. Freien Training in Mexiko-Stadt nämlich war Red Bulls Freitagsfahrer Arvid Lindblad gleich mal schneller. Während Stammfahrer Tsunoda auf P8 abschloss, fuhr der 18-jährige Red-Bull-Junior Lindblad bei seinem zweiten Einsatz als Formel-1-Freitagsfahrer direkt auf P6.
© Sutton Images
Meeting mal ohne Red-Bull-Dose: Helmut Marko im Gespräch mit Yuki Tsunoda Zoom Download
Laut Aussage von Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko waren Lindblad und Tsunoda zumindest "vorübergehend auf einem vergleichbaren Programm unterwegs". Über den gesamten Verlauf des 60-minütigen Auftakttrainings waren sie das aber nicht. Denn während man Lindblad, der in Max Verstappens Auto saß, keinen Longrun fahren ließ, wurde Tsunoda am Vormittag genau mit dieser Aufgabe betraut.
Im 2. Freien Training, als Red Bull dann wie gewohnt mit Verstappen und Tsunoda ausrückte, da fuhr Verstappen aus dem Stand direkt Bestzeit, während sich Tsunoda mit P7 und weniger als einer halben Sekunde Rückstand solide präsentierte. Mehr noch als mit dem reinen Ergebnis, waren es aber seine Rückmeldungen ans Team, mit denen sich Tsunoda Lob eingeholt hat.
Denn gegenüber Sky sagt Helmut Marko im Anschluss ans FT2, dass Tsunodas "technisches Feedback sehr aufschlussreich" war. Mehr noch: Der Österreicher glaubt, dass "wir da, ich glaube, zum ersten Mal mehr auf seine Worte hören werden".
Tsunoda selber ist mit seinem Tag weitestgehend zufrieden, sieht aber für das weitere Wochenende noch Verbesserungsbedarf für das gesamte Team: "Mit diesem Freitag bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich einen solch konstanten Freitag hatte. Vor allem im Longrun können wir uns meiner Meinung nach noch steigern. In gewisser Weise gilt das auch für den Shortrun. Aber alles in allem bin ich für einen Freitag in einer besseren Position."
Teamleader Max Verstappen sieht es ganz ähnlich. Der viermalige Weltmeister sagt nach seiner FT2-Bestzeit: "Ja, mit dem Soft-Reifen ist uns eine gute Runde gelungen, aber alles andere war ziemlich schlecht. Der Shortrun mit dem Medium-Reifen war nicht großartig. Das größte Problem aber sind die Longruns, und das ist mit Blick auf das Rennen natürlich eine große Sorge."
Helmut Marko bestätigt: "Auf die einzelne Runde sind wir schnell, sind wir wettbewerbsfähig. Der Longrun war nicht berauschend. Vor allem mit dem Medium-Reifen sind wir deutlich hinter McLaren. Mit dem Soft sind wir etwas näher dran, aber auch nicht richtig dabei. Da ist noch viel Arbeit zu tun."
Auf Nachfrage von Sky-Experte Timo Glock, ob die Probleme bei Red Bull eher temperaturbedingt, oder aber ein größeres Balance-Problem am Auto seien, antwortet Marko: "Es hat nichts mit der Temperatur zu tun. Es ist ein Balance- und Grip-Problem."
Noch präziser wird Marko in seiner Medienrunde, denn da vergleicht er die Red-Bull-Performance direkt mit jener von McLaren: "Auf die einzelne Runde sind wir sehr wettbewerbsfähig, auf dem Longrun deutlich weniger. Vor allem mit dem Medium fehlt uns auf Norris viel, Gott sei Dank nicht auf Piastri, der schwächelt scheinbar immer noch. Wir müssen das sortieren, aber das Erfreuliche ist, dass der Yuki näher dran ist und sehr brauchbare technische Aussagen getätigt hat."
Zu den "sehr brauchbaren technischen Aussagen" von Tsunoda merkt Marko beim direkten Vergleich mit Verstappens Aussagen an: "Dass wir keinen Grip haben, diese Aussage ist von beiden Fahrern gleich gekommen. Nur wie man es behebt, da waren die Vorschläge etwas unterschiedlich."
Und abschließend sagt Marko noch: "Wir liegen nicht so massiv zurück wie es an dem einen oder anderen Freitag manchmal schon der Fall gewesen ist."
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Sollte es am Ende tatsächlich Yuki Tsunoda sein, der an diesem Wochenende das Ruder für das gesamte Red-Bull-Team in eine positive Richtung herumreißt?



