Nur Alpine langsamer? Alonso zieht nach Austin ernüchterndes Aston-Martin-Fazit
Fernando Alonso holt in Austin als Zehnter immerhin einen Punkt, doch zufrieden ist der Spanier nicht: Er meint, dass Aston Martin nur noch das neuntschnellste Team sei
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hegt derzeit wenig Hoffnung: Zwar erreichte der Aston-Martin-Pilot beim Großen Preis der USA in Austin den zehnten Platz und sicherte sich damit immerhin einen WM-Punkt, doch nach dem Rennen fand der 44-jährige Spanier deutliche Worte über die Konkurrenzfähigkeit seines Teams.

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Das Bild trügt: Fernando Alonso sieht nicht mehr viele Teams hinter Aston Martin Zoom Download
Schon am Samstag deutete Alonso an, dass Aston Martin nur noch "das achtschnellste Team" sei. Einen Tag später korrigierte er diese Einschätzung sogar noch einmal nach unten: "Wahrscheinlich sind wir heute Neunter", sagt er nach dem Rennen, "weil ich nicht genau weiß, wer das neunte und zehnte Team ist."
"Ich denke, Alpine kämpft vielleicht am meisten, aber nach Alpine, keine Ahnung", grübelt Alonso über die Reihenfolge. "Haas ist eindeutig vor uns, mit Ollies [Bearman] sehr starkem Rennen. Sauber sicher auch vorne, Williams in einer anderen Liga. Momentan gibt es nicht viele Teams hinter uns."
Punkte für Aston Martin eher die Ausnahme?
"Zehnter zu werden und einen Punkt zu holen, ist ein gutes Ergebnis, aber wir müssen uns für Mexiko verbessern." Das Austin-Resultat war zudem von einer Portion Glück begleitet: "Wir waren im Vergleich zu den Autos vor uns langsam, und wir hielten den Racing Bull [von Liam Lawson] hinter uns."
"Sie waren das ganze Rennen über innerhalb einer Sekunde von uns, das bedeutet also, dass sie mehr Tempo hatten als wir", spielt Alonso darauf an, dass das Ergebnis nicht dem tatsächlichen Kräfteverhältnis entspricht. "Ja, wir hatten im Rennen ein bisschen mehr zu kämpfen als in jeder anderen Session am Wochenende."
"Wir wirken in der Qualifikation ein wenig schneller und im Rennen weniger konkurrenzfähig", analysiert der erfahrene Spanier. Für Aston Martin sei es insgesamt kein gutes Wochenende gewesen. "Das müssen wir für die letzten fünf Rennen verbessern."
Mike Krack bleibt zurückhaltend: "Im Detail anschauen"
Aston-Martin-Einsatzleiter Mike Krack will das Austin-Ergebnis hingegen nicht überbewerten. Er verweist auf unterschiedliche Reifenstrategien und den Einfluss des Verkehrs. Alonso war neben Charles Leclerc und Gabriel Bortoleto einer von nur drei Fahrern, die mit dem Soft-Reifen starteten, während Esteban Ocon, Alex Albon und Isack Hadjar auf die härteste Mischung setzten.
"Die Analyse müssen wir uns im Detail anschauen", bleibt Krack vorsichtig, "weil einige Leute mit Soft-Reifen fahren, einige mit Hard-Reifen, andere mit Medium. Ich denke, wir müssen diese Zahlen durchgehen, sehen, wer Verkehr hatte, wer DRS hatte und all diese Dinge, bevor man wirklich sagen kann, wo man im Tempo steht."
Doch Krack betont: "Es gibt Rennen, es gibt Strecken, auf denen wir besser performen, es gibt Strecken, auf denen das Auto Stärken und Schwächen hat, wie jedes andere Auto auch. Es gibt Wochenenden, wie in Budapest, wo es besser passt, und Wochenenden, wie in Baku, wo es nicht passte."
"Ich denke, das ist die Herausforderung über die Saison: das Maximum herauszuholen, Punkte zu sammeln, wann immer man kann, und das Beste zu geben, was man kann", sagt Krack. "Die Analyse wird gemacht, und dann werden wir sie durchgehen."