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Strafpunkte plus Grid-Strafe für Sainz nach Austin-Crash mit Antonelli
Williams-Routinier Carlos Sainz für seine Kollision mit Mercedes-Youngster Kimi Antonelli im USA-Grand-Prix bestraft - Wie die beiden die Szene erlebt haben
(Motorsport-Total.com) - Als Carlos Sainz (Williams) und Kimi Antonelli (Mercedes) in der sechsten Runde des Formel-1-Grand-Prix der USA am Sonntag in Austin in Kurve 15 kollidierten, bedeutete das für Sainz das Aus und für Antonelli einen außerplanmäßigen Boxenstopp, der ihn die Chance auf WM-Punkte kostete.

© LAT Images
Carlos Sainz und Kimi Antonelli gerieten im USA-Grand-Prix in Kurve 15 aneinander Zoom Download
Sainz steht als der einzige Ausfall im Rennergebnis, aber nicht nur das. Rund zwei Stunden nach Ende des Grand Prix haben die Rennkommissare (Stewards) eine Strafe, genauer gesagt eine doppelte Strafe, gegen den Formel-1-Routinier aus Spanien ausgesprochen.
Für den Grand Prix von Mexiko am kommenden Sonntag (26. Oktober) kassiert Sainz eine Rückversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung. Außerdem bekommt er zwei Strafpunkte auf sein Konto, das damit jetzt bei vier Punkten steht (Formel-1-Strafpunkte 2025: Die aktuelle Übersicht der Strafen).
Im Urteil heißt es: "Das Auto mit der Startnummer 55 (Sainz) versuchte in Kurve 15, das Auto mit der Startnummer 12 (Antonelli; Anm. d. Red.) innen zu überholen, woraufhin es am Scheitelpunkt zu einer Kollision der beiden Fahrzeugen kam. Der Fahrer von #55 behauptete, er habe erwartet, dass der Fahrer von #12 ihm am Scheitelpunkt Platz lassen würde, aber #12 lenkte früh ein. Als klar wurde, dass eine Kollision unvermeidlich war, blockierte #55 die Bremsen."
"Der Fahrer von #55 meinte, der Fahrer von #12 hätte einen Überholversuch vorhersehen und Platz lassen müssen, um eine Berührung zu vermeiden. Allerdings befand sich die Vorderachse von #55 vor dem Scheitelpunkt der Kurve zu keinem Zeitpunkt neben oder vor dem Spiegel von #12."
"Daher hatte #55 gemäß den fahrerischen Standards kein Recht darauf, dass ihm am Scheitelpunkt Platz gelassen wird. Die Rennkommissare kommen daher zum Schluss, dass der Fahrer von #55 die Hauptschuld an der Kollision trägt, und verhängen eine entsprechende Strafe."
TV-Kommentator Martin Brundle hatte schon während der Live-Übertragung von Sky Sports F1 unmittelbar nach der Kollision geäußert, dass "die Stewards die Hauptschuld bei Carlos Sainz sehen werden". Genau so ist es zwei Stunden später, nach Anhörung der beiden Fahrer, dann auch gekommen.
In seiner Medienrunde nach seinem frühen Ausfall sagte Sainz in Anspielung auf Antonelli: "Er hat die Tür früher zugemacht als ich das erwartet hatte. Ich habe mich ein bisschen erschrocken, habe die Räder blockieren lassen und dann sind wir kollidiert."
"Ich glaube aber", so Sainz weiter, "der Zwischenfall sieht deutlich schlimmer aus als er tatsächlich war. Im Endeffekt war es nur ein unwesentliches Blockieren der Räder, aber mit großen Konsequenzen. Schade, denn es war an sich ein gutes Wochenende".
Gestartet war Sainz mit seinem Williams vom neunten Startplatz - zwei Positionen hinter Antonelli im Mercedes. Im Sprint am Samstag war Sainz als Dritter auf das Podium gefahren, während Antonelli mit P8 den letzten WM-Punkt im kurzen Samstagsrennen eingestrichen hatte. Auch am Sonntag rechneten sich beide die Chance auf WM-Punkte aus. Unterm Strich gingen beide leer aus.
Antonelli kam zwar ins Ziel, kam nach seinem frühen Boxenstopp infolge der Kollision aber nicht über den 13. Platz hinaus. Als der junge Italiener in seiner Medienrunde nach dem Rennen zum Zwischenfall mit Sainz befragt wird, antwortet er: "Ich finde, es ist ziemlich eindeutig, dass das ein sehr optimistisches Manöver war. Es ist schade, dass ich getroffen wurde. Von da an war mein Rennen ruiniert."
Auf Nachfrage, ob er in Kurve 15 mit Sainz' Angriff gerechnet habe, antwortet Antonelli: "Nein, das habe ich nicht. Wenn man sich die Wiederholung ansieht, stellt man fest, dass ich sogar ganz bewusst am Scheitelpunkt nicht ganz innen war. Ich habe [Sainz] kommen sehen, aber er war weit zurück. Dann sah ich, dass seine Räder blockieren und habe nur noch gehofft, dass er mich nicht trifft. Leider wurde ich getroffen."