• 21. September 2025 · 16:21 Uhr

Ferrari-Eklat in Baku: Lewis Hamilton widersetzt sich Stallorder

Stallorder-Zoff bei Ferrari: Lewis Hamilton ließ Charles Leclerc in der letzten Runde nicht vorbei - Am Funk folgte eine scharfe Reaktion (Update mit neuen Stimmen!)

(Motorsport-Total.com) - Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat sich in der Schlussphase des Grand Prix von Aserbaidschan 2025 in Baku über eine Stallorder seines Ferrari-Teams hinweggesetzt.

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Die beiden Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Lewis Hamilton in Baku 2025 Zoom Download

Eingangs der letzten Runde hatte ihn Ferrari zum Platztausch mit seinem Teamkollegen Charles Leclerc aufgefordert, der zuvor im Rennen Hamilton hatte vorbeilassen müssen. "Lewis hatte einen Reifenvorteil gehabt, also baten wir Charles darum, ihn ziehen zu lassen. Das war die beste Option", erklärte Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur.

Kurz vor Schluss wollte Ferrari den Platztausch revidieren. Das Team funkte an Hamilton: "Lass Charles überholen. Er ist eineinhalb Sekunden hinter dir, und das ist die letzte Runde." Weil Hamilton darauf nicht reagierte, funkte Ferrari erneut: "Lass ihn vorbei."

Gleichzeitig informierte Ferrari Leclerc über die Stallregie: "Wir tauschen am Ende der Runde auf der Start-Ziel-Geraden wieder zurück, wenn Lewis nicht noch jemanden überholt. Lewis wird dich also auf der Zielgeraden vorbeilassen."

Doch das passierte nicht: Hamilton - ein Überholmanöver war ausgeblieben - reduzierte vor der Zieldurchfahrt zwar seine Geschwindigkeit, überquerte jedoch 0,464 Sekunden vor Leclerc die Ziellinie und wurde Achter, Leclerc Neunter. (Hier das komplette Rennergebnis abrufen!)

Wie Leclerc am Funk reagierte

Wieder meldete sich Ferrari bei Leclerc - diesmal mit einer Entschuldigung für den nicht erfolgten Platztausch.


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Leclerc zeigte sich am Funk zwar genervt, aber zugleich betont gleichgültig: "Ist mir egal. Es ging um Platz acht. Ist okay. Soll er sich über diesen achten Platz freuen. Es ist einfach dumm, weil es nicht fair ist. Aber nochmal: Mir ist das ehrlich gesagt egal."

Nach dem Rennen blieb Leclerc bei seinen Funkaussagen und dabei, dass ihm "ein achter Platz wirklich egal" sei. "Platz acht oder Platz - das ist nichts, was mich wirklich interessiert. Das ist Kleinkram, wenn man nach vorne schaut. Wenn wir mal um attraktivere Positionen kämpfen, was hoffentlich der Fall sein wird, dann gehen wir hoffentlich anders vor."

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Denn das betont Leclerc: "Es gibt [interne] Regeln, mit denen wir arbeiten müssen, und heute wurden diese Regeln vielleicht nicht respektiert."

Wie sich Hamilton rechtfertigte

Letzteres schiebt Hamilton darauf, dass der Platztausch am Ende gar nicht geplant gewesen war: "Wir hatten nämlich nie gedacht, überhaupt in diese Situation zu kommen. Deshalb haben wir nicht darüber gesprochen."


Die kontroversesten Stallordern in der Formel-1-Geschichte

Die eigentliche Nachricht habe er dann "wirklich sehr spät" erhalten. "Ich war komplett auf das Auto vor mir fokussiert - auch wenn es nur eine sehr geringe Chance gab, es zu überholen. Ich habe trotzdem darauf gehofft", sagte Hamilton.

Ganz zum Schluss habe er "auf der Geraden gelupft und sogar gebremst", erklärte Hamilton. "Ich habe es dann aber um etwa vier Zehntelsekunden verpasst. Das war einfach eine Fehlkalkulation meinerseits."

So sah es auch Teamchef Vasseur: "Wir hatten um den Positionstausch gebeten. Es scheint, als habe Lewis die Position der Ziellinie auf der Zielgeraden falsch eingeschätzt."

"Deshalb entschuldige ich mich bei Charles", sagte Hamilton. "Aber letztlich sprechen wir von Platz acht und von Platz neun, also ..."

Das Problem liegt woanders, sagt Leclerc

"Und das sollte meiner Meinung nach gar nicht das Gesprächsthema sein", sagte Leclerc. "Wir waren leider über das ganze Wochenende hinweg sehr langsam. Darauf sollten wir uns konzentrieren."

Denn vor allem die zweite Rennhälfte habe gezeigt: Ferrari sei meilenweit weg von der Konkurrenz. "Ich bin mit voller Motorleistung gefahren und es hat trotzdem nicht gereicht zum Überholen", erklärte Leclerc. Er spricht von einem "sehr frustrierenden Rennen".

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"Was ich mir ankreiden kann, ist mein Fehler am Samstag in Q3. Das Rennen am Sonntag war irgendwie das Resultat dieses Fehlers, und ich sollte diesen Fehler in Q3 nicht noch einmal machen."

Hamilton erst zum dritten Mal vor Leclerc klassiert

Doch auf die Saisonbilanz der beiden Ferrari-Fahrer hat das Rennergebnis in Baku nur geringen Einfluss: Leclerc liegt in der WM-Gesamtwertung mit 165 Punkten weiterhin deutlich vor Hamilton, der es bislang auf 121 Punkte bringt.

Auch der Direktvergleich spricht klar für Leclerc: Er führt im Qualifying-Duell mit 13:4 gegen Hamilton, im Rennen mit 12:3.

Gemeinsam bringen Hamilton und Leclerc das Formel-1-Traditionsteam Ferrari mit 286 Punkten auf den dritten Platz in der Konstrukteurswertung hinter McLaren und Mercedes und knapp vor Red Bull.

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