• 19. September 2025 · 16:09 Uhr

Formel-1-Training Baku: Beide McLaren-Piloten am Freitag in der Mauer!

Lewis Hamilton sichert sich die Freitagsbestzeit beim Grand Prix von Aserbaidschan, während die McLaren-Fahrer den Spott von Kommentatoren auf sich ziehen

(Motorsport-Total.com) - "Muss Piastri jetzt eigentlich auch in die Mauer fahren, für Chancengleichheit?" So lautete die hämische Reaktion eines Beobachters in der Redaktion während des zweiten Freien Trainings zum Grand Prix von Aserbaidschan 2025. McLaren-Pilot Lando Norris war nämlich gecrasht, und nach der Monza-Stallorder machen sich im Internet viele Fans über die sogenannten "Papaya-Rules", mit denen McLaren das WM-Duell steuert, lustig.

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Lando Norris fuhr sich die Radaufhängung an seinem McLaren kaputt Zoom Download

Norris hatte genau zur Halbzeit in Kurve 4 die Kontrolle über das Heck seines McLaren verloren und schlug mit der linken Seite in die Leitplanken ein. Dabei wurde seine Radaufhängung krumm, und Norris schleppte sich mühsam in die McLaren-Box zurück. Bitter, denn er war gerade auf jener Runde mit frischen Softreifen, die eigentlich seine schnellste hätte werden sollen.

Fast so, als hätte der McLaren-Kommandostand wirklich die Finger im Spiel (hatte er natürlich nicht!), landete nur fünf Minuten später auch Oscar Piastri in der Mauer. Beim Australier war der Mauerkuss aber weniger heftig, rechts, in Kurve 15. "Sieht alles gut aus", gab sein Renningenieur sofort Entwarnung. Später handelte sich Piastri dann auch noch eine Untersuchung wegen eines angeblichen Verstoßes gegen gelbe Flaggen ein.

Es war ein kleiner Fehler, "aber einer, der kostet", ärgert sich Norris: "Bis dahin fühlte es sich gut an. Ich wäre gern ein paar Runden mit vollem Tank gefahren, vor allem mit diesen Reifen, die ja weicher sind als vor einem Jahr. Ferrari war schon damals am schnellsten, auch wenn Oscar gewonnen hat. Und Red Bull muss man immer auf dem Zettel haben. Ich erwarte morgen einen Kampf von mindestens drei Autos."

Piastri habe "auch ein bisschen Probleme mit dem Auto" gehabt, sagt Norris. Piastri selbst ist optimistisch, was den schieren Speed betrifft, weiß aber, dass es schwierig ist, in Baku fehlerfrei zu bleiben: "Die Pace ist da, aber es ist im Moment nicht einfach, das Maximum herauszuholen."

Schneller waren diesmal andere: Lewis Hamilton ("Einige gute Lektionen gefunden") stellte im zweiten Baku-Training eine Bestzeit von 1:41.293 Minuten auf und sicherte sich damit den ersten Platz, 0,074 Sekunden vor seinem Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc, der als ausgemachter Baku-Spezialist gilt und sich auf dem Stadtkurs zuletzt vier Poles hintereinander gesichert hat.

"Ferrari macht auf jeden Fall guten Eindruck", findet Sky-Experte Ralf Schumacher. "Aber was noch viel wichtiger war: Man hat das Gefühl, dass Fahrer und Ingenieur sich jetzt gegenseitig Hoffnung machen."

Trotzdem träumt man bei Ferrari nach der Doppelbestzeit nicht vom Sieg, denn "Träumen ist nie eine gute Sache", sagt Teamchef Frederic Vasseur. "Die Abstände sind sehr eng. McLaren konnte keine schnelle Runde fahren, aber sie waren ebenfalls schnell. Mercedes hat den Motor wahrscheinlich nicht mit voller Leistung genutzt, was bedeutet, dass die Situation morgen genauso sein wird wie heute Vormittag, nämlich alle sehr nah beieinander."

Dritter wurde George Russell (Mercedes), allerdings bereits mit einem Rückstand von fast einer halben Sekunde - und immer noch heiser, weil gesundheitlich angeschlagen. Dahinter landeten Andrea Kimi Antonelli (Mercedes), Oliver Bearman (Haas), Max Verstappen (Red Bull), Liam Lawson (Racing Bulls) und Esteban Ocon (Haas) auf den Positionen 4 bis 8 des Freitagsklassements.

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Die beiden McLaren-Piloten konnten nach ihren Fahrfehlern keine schnellen Rundenzeiten mehr fahren und mussten sich so mit den Positionen 10 und 12 begnügen, nachdem sie im ersten Freitagstraining noch die Positionen 1 und 2 belegt hatten.

Trotzdem gelten sie weiterhin als Topfavoriten auf den Sieg im Grand Prix am Sonntag, auch wenn ORF-Experte Alexander Wurz analysiert: "Ich glaube, dass es ein Dreikampf wird, bei dem sich McLaren gegen Ferrari und Mercedes strecken muss. Zumindest im Qualifying."

Bei Red Bull gibt man sich nach dem Freitag aber nicht geschlagen: "Bei den Longruns sind wir dabei", sagt Helmut Marko im Interview mit Sky, "und auch mit dem Reifenverschleiß schaut es gut aus. Im Qualifyingtrimm fehlen uns eineinhalb Zehntel. Das kann man mit der Feinabstimmung noch erreichen. Und das Positive war auch, dass Yuki im Longrun erstmals fast auf dem gleichen Niveau wie Max war. Generell kann man sagen, der Aufwärtstrend hält an."

Nico Hülkenberg sicherte sich am Nachmittag in Baku den 18. Platz, mit 1,527 Sekunden Rückstand auf Hamiltons Bestzeit, und 0,259 Sekunden hinter seinem Sauber-Teamkollegen Gabriel Bortoleto (15.). Im ersten Training hatte Hülkenberg Bortoleto noch hinter sich gelassen und den zwölften Platz belegt.

Wo kann man den Grand Prix von Aserbaidschan live sehen?

Ganz klar: Am spannendsten ist die Formel 1 immer noch live. Aber seit Ende 2020 gibt es in Deutschland kein Free-TV-Angebot mehr, das alle Qualifyings und Rennen live zeigt. Als Versuch eines Ersatzangebots gibt's auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de (Kanal kostenlos abonnieren!) seither täglich Livestreams - immer von Donnerstag bis Sonntag, jeweils am Abend, mit einer Zusammenfassung und Analyse der Ereignisse an der Rennstrecke.


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Am Freitagabend steht dabei, live ab 19 Uhr, die Auswertung der Longrun-Daten der Freien Trainings im Vordergrund. Kevin Hermann taucht tief in die Rennsimulationen ein und schlüsselt diese verständlich auf. (Kanalmitglieder können am Livestream auch interaktiv teilnehmen und im Livechat Fragen stellen. Jetzt Kanalmitglied werden!)

Baku gehört übrigens nicht zu den sieben Grands Prix, die von RTL im Free-TV ausgestrahlt werden. Dafür zeigt der Pay-TV-Anbieter Sky das komplette Rennwochenende live. Das Qualifying am Samstag beginnt um 14 Uhr, das Rennen am Sonntag um 13 Uhr deutscher Zeit. Sky steigt jeweils schon etwas früher in die Vorberichterstattung ein.

In Österreich zeigt diesmal der ORF den Grand Prix von Aserbaidschan live. Und in der Schweiz wie immer das SRF - allerdings wegen Programmkollisionen nur im Livestream. (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht für die Formel 1 in Baku!)

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