Erstes Monza-Training: Untersuchung gegen Leclerc, Defekt bei Mercedes
Lewis Hamilton hat sich beim Grand Prix von Italien die erste Bestzeit gesichert, vor Charles Leclerc und Carlos Sainz - George Russell mit Defekt ausgerollt
(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat beim Heimspiel in Monza einen turbulenten Auftakt erlebt: Zuerst handelte sich Charles Leclerc eine Untersuchung wegen Überholens unter roter Flagge ein, dann sicherte sich Lewis Hamilton im ersten Freien Training zum Grand Prix von Italien die Bestzeit (1:20.117 Minuten), 0,169 Sekunden vor Leclerc.

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Lewis Hamilton sicherte sich die Bestzeit im ersten Freien Training in Monza Zoom Download
Für die Tifosi ein Auftakt genau nach Plan, dessen sportliche Bedeutung allerdings noch schwierig einzuschätzen ist. Denn das favorisierte McLaren-Team deckte im ersten Training seine Karten noch nicht auf: Lando Norris wurde mit 0,904 Sekunden Rückstand Sechster, Freitagspilot Alex Dunne (im FT1 statt Oscar Piastri im Cockpit) 16. (+1,489).
Hamilton geht übrigens mit einer Strafversetzung um fünf Startpositionen ins Monza-Wochenende. Weshalb er nun in Erwägung zieht, im Qualifying seinem Teamkollegen Leclerc mit Windschatten zu helfen. Konkret gesprochen habe er darüber mit dem Team noch nicht, "aber ich weiß, dass Ferrari das früher oft gemacht hat."
"Ich erinnere mich, als ich angefangen habe, haben Kimi und Felipe das regelmäßig praktiziert. Es kann vorteilhaft sein, aber in meiner Erfahrung war damit oft auch ein höheres Risiko verbunden, und meist musste einer geopfert werden. Deshalb weiß ich nicht, ob sie es an diesem Wochenende machen werden. Es wurde nicht besprochen. Aber wenn es bedeutet, Charles zu helfen, dann würde ich diese Rolle gerne übernehmen", bietet Hamilton an.
Zu Ende ging das erste Training übrigens unter Gelb (virtuelles Safety-Car), weil George Russell (8./Mercedes/+0,993) ausrollte. "Ich habe Leistung verloren", meldete er am Boxenfunk, und: "Die Hinterräder blockieren." Russell parkte den Mercedes ausgangs Curva Grande. "Sieht nach einem Problem mit der Hydraulik aus", meldete das Team.
Carlos Sainz im in Monza traditionell starken Williams wurde Dritter (+0,533), vor Max Verstappen (Red Bull), Andrea Kimi Antonelli (Mercedes), Norris, Alexander Albon (Williams) und Russell. Nico Hülkenberg (Sauber) belegte mit 1,062 Sekunden Rückstand Rang 12, sieben Tausendstelsekunden hinter seinem Teamkollegen Gabriel Bortoleto (11.).
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In der Heimat des roten Ferrari-Teams gab's nach rund 35 Minuten die erste rote Flagge des Wochenendes. Vor allem in der Ascari-Schikane lagen jede Menge Kieselsteine auf der Fahrbahn, aufgewirbelt von Isack Hadjar (10./Racing Bulls/+1,041). Der Dritte von Zandvoort war ziemlich ruppig über den Randstein gekommen, und nach der Situation wurde an der Box emsig an seinem Unterboden gearbeitet.
Gerade in dem Moment, als die rote Flagge aktiviert wurde, fuhr Leclerc ausgangs Curva Grande an einem langsamen Fahrzeug vorbei. "Das war eine schwierige Situation", meldete er am Boxenfunk. "Ich wusste nicht, was ich tun soll. Ich habe so hart gebremst wie möglich, aber ich war zu schnell und konnte nicht hinter dem Sauber bleiben. Ich wollte ihn danach wieder überholen lassen, aber wegen der roten Flagge ging er nicht mehr an mir vorbei."
Die Rennkommissare notierten den Zwischenfall zunächst, gaben dann aber schnell bekannt, dass dieser nicht weiter untersucht werden muss. Leclerc hatte davor schon gesagt: "Ich glaube nicht, dass das eine Strafe sein sollte, denn ich hatte keine Wahl. Ich konnte nichts tun." Also keine Strafe, und nach acht Minuten Unterbrechung wurde die Session fortgesetzt.
Wo kann man den Grand Prix von Italien live sehen?
Ganz klar: Am spannendsten ist die Formel 1 immer noch live. Aber seit Ende 2020 gibt es in Deutschland kein Free-TV-Angebot mehr, das alle Qualifyings und Rennen live zeigt. Als Versuch eines Ersatzangebots gibt's auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de (Kanal kostenlos abonnieren!) seither täglich Livestreams - immer von Donnerstag bis Sonntag, jeweils am Abend, mit einer Zusammenfassung und Analyse der Ereignisse an der Rennstrecke.
Am Freitagabend steht dabei, live ab 22 Uhr, die Auswertung der Longrun-Daten der Freien Trainings im Vordergrund. Kevin Hermann taucht tief in die Rennsimulationen ein und schlüsselt diese verständlich auf. (Kanalmitglieder können am Livestream auch interaktiv teilnehmen und im Livechat Fragen stellen. Jetzt Kanalmitglied werden!)
Monza gehört übrigens nicht zu den sieben Grands Prix, die von RTL im Free-TV ausgestrahlt werden. Dafür zeigt der Pay-TV-Anbieter Sky das komplette Rennwochenende live. Das Qualifying am Samstag beginnt um 16 Uhr, das Rennen am Sonntag um 15 Uhr. Sky steigt jeweils schon etwas früher in die Vorberichterstattung ein.
In Österreich zeigt diesmal ServusTV den Grand Prix von Italien live. Und in der Schweiz wie immer das SRF. (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht für die Formel 1 in Silverstone!)