• 31. August 2025 · 09:11 Uhr

McLaren: Darum lässt Stella Norris und Piastri nicht grenzenlos fighten

McLaren balanciert im Titelkampf zwischen Teamfrieden und Rivalität: Piastri und Norris dürfen racen, aber nur in einem klar abgesteckten Rahmen

(Motorsport-Total.com) - Nach den Positionen 1 und 2 im Qualifying zum Grand Prix der Niederlande balanciert McLaren weiter auf einem schmalen Grat. Einerseits will das Team beiden Fahrern gleiche Chancen auf den WM-Titel 2025 geben, andererseits aber auch klare Grenzen ziehen.

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Lando Norris und Oscar Piastri fighten derzeit in einem Duell um den WM-Titel 2025 Zoom Download

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat angeregt, McLaren solle "einfach laufen lassen", wenn Lando Norris und Oscar Piastri um die Fahrer-WM kämpfen. Doch Teamchef Andrea Stella betont den Unterschied zwischen gleichen Chancen und grenzenloser Freiheit.

In Zandvoort gelang es McLaren zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen, mit beiden Autos in die erste Startreihe zu fahren. Diesmal landete Piastri nur um 0,012 Sekunden vor Norris. Piastri verteidigt in der Fahrerwertung aktuell einen Vorsprung von neun Punkten. Da McLarens 2025er-Bolide auf dem engen Kurs in Zandvoort erneut die Referenz war, ist auch im Rennen ein teaminternes Duell wahrscheinlich - ein weiterer Härtetest für McLarens Strategie, beide Fahrer bis zum Finale in Abu Dhabi frei und fair gegeneinander fahren zu lassen.

Mercedes war 2016 in einer ähnlichen Situation

Das letzte Team in einer vergleichbaren Situation war Mercedes mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Aus einer anfänglich freundschaftlichen Rivalität entwickelte sich 2016 ein erbitterter Titelkampf, der erst in Abu Dhabi entschieden wurde - und in Rosbergs sofortigem Rücktritt gipfelte. Toto Wolff musste damals die Beziehung zu Hamilton mühsam kitten.

Rückblickend sagt Wolff, er hätte nach Hamiltons Motorplatzer in Malaysia die Fahrer "einfach machen lassen" sollen, da die Konstrukteurs-WM ohnehin sicher war: "Wir haben den Fehler gemacht, das Jahr ohne Kontroversen beenden zu wollen, statt zu sagen: 'Wir haben beides gewonnen, lasst sie fahren.'"

Wie McLaren das Teamduell managt

Für McLaren aber gilt: Piastri und Norris dürfen frei racen, solange es fair bleibt und keine Berührungen passieren. Eine Mentalität nach dem Motto "Macht doch, was ihr wollt" lehnt Stella jedoch klar ab: "Die Art, wie wir bei McLaren Rennen fahren, basiert auf klar definierten Prinzipien und Werten, die wir mit Team und Fahrern abgestimmt haben", erklärt er.

"Das bedeutet nicht, dass die Fahrer alles tun können. Sie dürfen ihre Fähigkeiten, ihr Talent und ihre Ambitionen ausleben. Aber stets im Rahmen des Teaminteresses. Eine völlig unregulierte Freiheit, selbst wenn wir die Konstrukteurs-WM gewinnen, wird es nicht geben. Das ist auch in ihrem eigenen Interesse."


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Das Vertrauen hat sich das Duo verdient: Norris und Piastri haben ihre Rivalität bislang respektvoll ausgetragen, beide besitzen langfristige Verträge. McLaren will dieses Gleichgewicht bewahren, um zu verhindern, dass einer der beiden das Gefühl bekommt, benachteiligt zu sein - und damit eine Abwärtsspirale auslöst, die den Teamfrieden und womöglich die Fahrerpaarung gefährden könnte.

Stella warnt vor Verfolger Verstappen

Spannung verspricht schon der Sonntag in Zandvoort: Norris wird alles versuchen, an Piastri vorbeizukommen, während Verstappen auf Rang 3 lauert und noch einen frischen Satz weicher Reifen in seinem Sortiment hat. Stella warnt: "Wir müssen vor allem sicherstellen, dass wir mit Lando und Oscar das beste Teamergebnis holen. Max ist nur zwei Zehntel hinter uns."

Ein Beispiel lieferte Budapest, wo Norris von einer riskanten Zwei- auf eine Einstoppstrategie wechselte - und dadurch gewann, während Piastri nach seinem zweiten Stopp nicht mehr vorbeikam. Stella stellt klar: Wenn beide McLaren hintereinander fahren, gelten interne Regeln, die verhindern sollen, dass etwa der Zweitplatzierte per Undercut bevorteilt wird.

"Wir haben klare Regeln für solche Situationen", sagt er. "Welche das sind, verrate ich nicht. Aber alles, was wir bisher strategisch gemacht haben, war im Rahmen dieser Regeln."

Das bedeutet: Strategische Abweichungen wie in Ungarn sind möglich, wenn sie sich logisch ergeben - und beide Fahrer akzeptieren diese Variabilität. Auch in Zandvoort könnte ein ähnliches Szenario entstehen: Zwischen Ein- und Zweistoppstrategie liegt nur ein schmaler Grat, und Verstappen besitzt als Joker einen frischen Soft-Reifensatz, der im richtigen Moment zum entscheidenden Faktor werden könnte.

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