• 22. Juli 2025 · 15:44 Uhr

Wie Regen Pirellis Strategieexperiment in Belgien verhindern könnte

Reifenhersteller Pirelli möchte in Belgien ein Experiment mit den Reifenmischungen wagen, doch das Wetter könnte den Plänen einen Strich durch die Rechnung machen

(Motorsport-Total.com) - In Nordwesteuropa ist die jüngste Hitzewelle einem Tiefdruckgebiet gewichen, das Regen vom Atlantik mit sich bringt. In den nächsten vier Tagen werden in Großbritannien, Nordfrankreich und Belgien heftige, gewittrige Schauer erwartet - mit bis zu 50 Millimetern Niederschlag.

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Das Wetter könnte in Belgien wieder eine Rolle spielen Zoom Download

Sollten sich die Bedingungen bis zum Sonntag nicht bessern, droht ein Experiment zu scheitern, das Pirelli seit Anfang Mai vorbereitet. Als sich zu Beginn der Saison recht vorhersehbare Rennverläufe abzeichneten - die meisten Teams entschieden sich für eine Einstoppstrategie - suchte der Reifenlieferant nach Wegen, mehr Unsicherheit in die Taktikentscheidungen zu bringen.

Da die Mischungen zu Saisonbeginn homologiert werden und nicht mehr verändert werden dürfen, musste Pirelli mit dem vorhandenen Sortiment kreativ werden. Die Entscheidung: In Spa kommt statt des C2 der härtere C1 als Hard-Reifen zum Einsatz. Die Medium- und Soft-Mischungen bleiben wie im Vorjahr der C3 und C4.

"Die Teams finden immer einen Weg, auf eine Einstoppstrategie zu setzen", so Pirellis Motorsportchef Mario Isola.

"Es geht nicht darum, sie zur Zweistoppstrategie zu zwingen, nur weil das für mehr Action, mehr Unvorhersehbarkeit und bessere Rennen sorgt - aber wenn die drei Mischungen so nah beieinander liegen, versuchen sie immer, Hard und Medium für einen Stopp zu nutzen."


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Die Theorie dahinter: Mit einem größeren Performance-Unterschied zwischen Hard und Medium soll eine Einstoppstrategie mit einem spürbaren Zeitnachteil verbunden sein. Teams setzen normalerweise auf nur einen Boxenstopp, um die Streckenposition zu halten und das Risiko von Fehlern beim Stopp zu minimieren.

Idealerweise sollten benachbarte Mischungen stets klare Unterschiede in Haltbarkeit und Grip aufweisen. Doch Streckenlayouts, Asphaltoberflächen und vor allem wechselhaftes Wetter beeinflussen die Reifenleistung erheblich.

Hinzu kommt: Pirelli erhielt für 2024 eine Zielvorgabe, die unter anderem verlangte, dass die Reifen weniger empfindlich auf thermischen Verschleiß reagieren sollen - damit die Fahrer härter und länger pushen können.

Pirelli erfüllte diese Anforderung, doch das führte zu unbeabsichtigten Konsequenzen: noch mehr Rennen mit nur einem Stopp. Und weil sich auch die Fahrzeugleistungen weiter angeglichen haben, ist Überholen zunehmend schwieriger geworden - das Resultat sind Prozessionsrennen.

Durch den "Sprung" bei der Reifenwahl - ausgerechnet an einem Sprint-Wochenende - wollte Pirelli die Strategievielfalt erhöhen. Spa mit seinem anspruchsvollen Hochgeschwindigkeits-Layout galt als idealer Austragungsort. Doch das Wetter in den Ardennen ist bekanntlich unberechenbar.


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Sollte Regen das Wochenende stark beeinflussen, wie etwa in Miami, könnte das Rennen zwar trotzdem spannend werden. Doch das eigentliche Experiment müsste vertagt werden. Einfach woanders denselben Test durchzuführen, ist jedoch komplizierter als viele glauben - denn eine Mischung gegen eine andere zu tauschen, ist nicht trivial.

Ist der Unterschied zwischen den Mischungen zu groß oder zu klein, führt beides zum selben Ergebnis: Die Teams einigen sich auf dieselbe Strategie. Belgien galt als perfekter Testfall - doch wenn es hier nicht klappt, gehen Pirelli die Alternativen aus.

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