"Der schlimmste Haufen Scheiße, den ich je gefahren bin!"
Aston-Martin-Fahrer Lance Stroll äußerte sich in Silverstone abfällig über sein Formel-1-Auto: Wie genau es zu seinem emotionalen Funkspruch kam
(Motorsport-Total.com) - Noch auf der Ehrenrunde nach dem Grand Prix von Großbritannien 2025 wurde Lance Stroll von Aston Martin per Funk gelobt: "Das Auto war crazy zu fahren. Aber klasse gemacht, klasse Ergebnis!" Doch diese Worte lösten bei Stroll nicht das aus, was der Sprecher bezweckt hatte, denn Stroll setzte zu einer Schimpftirade an.

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Fotomontage: Porträt von Formel-1-Fahrer Lance Stroll mit dem Aston Martin AMR25 Zoom Download
Er antwortete mit: "Crazy ist noch untertrieben. Wenn ich ehrlich bin: Es ist der schlimmsten Haufen Scheiße, den ich je gefahren bin! Aber es ist okay - Platz sieben."
Das Team versuchte daraufhin zu beschwichtigen: "Ja, gut gefahren, Lance. Es ist ein gutes Ergebnis an einem schwierigen Tag. Klasse gemacht unter all diesen Bedingungen."
Denn Stroll ist in Silverstone Siebter geworden und hat damit sein zweitbestes Saisonergebnis erzielt, nach dem sechsten Platz beim Auftaktrennen in Melbourne.
Später klingt Stroll schon versöhnlicher
Mit etwas Abstand schien er sich damit zu arrangieren. In seiner Medienrunde nach dem Rennen schlug der Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll jedenfalls versöhnlichere Töne an: "Ja, das Ergebnis war gut. Wir haben gute strategische Entscheidungen getroffen. Das war schon gut."
Doch Stroll blieb zumindest teilweise bei seiner Kritik am Aston Martin AMR25, weil er im Grand Prix "extrem viel Reifenabbau" gehabt habe. "Und mit so einem Abbau kannst du eigentlich nicht kämpfen."
Das haben zum Beispiel die beiden letzten Rennrunden gezeigt: Stroll lag kurz vor Schluss an fünfter Stelle, wurde auf den letzten Metern aber noch Max Verstappen im Red Bull und Pierre Gasly im Alpine überholt.
Nico Hülkenberg im Sauber und Lewis Hamilton im Ferrari habe er ohnehin nicht halten können, als er nach zwei Dritteln der Distanz kurzzeitig vor ihnen lag. "Der Sauber hatte deutlich mehr Grip", meint Stroll. "Wir hätten eigentlich viel, viel schneller sein müssen."
Laut Stroll hat der Aston Martin weder im Nassen noch im Trockenen ordentlich funktioniert: "Mit den Intermediates haben wir einmal 20 Sekunden auf den Sauber verloren. Und mit den Soft-Reifen konnte ich am Ende kaum noch auf der Strecke bleiben, weil sie so viel Graining hatten. Wenn man also unseren Reifenverschleiß bedenkt, hätten wir nicht besser abschneiden können."