Hülkenberg patzt, Teamkollege Bortoleto mit "unglaublicher" Runde im Qualifying
Während Nico Hülkenberg im Miami-Qualifying patzt und bereits in Q1 ausscheidet, überzeugt Teamkollege Gabriel Bortoleto mit einer guten Leistung und Startplatz 13
(Motorsport-Total.com) - "Ziemlich übel und nicht optimal, weil mehr drin gewesen wäre", ärgert sich Nico Hülkenberg über sein verpatztes Qualifying (Ergebnis) in Miami. Am Freitag noch an den Top 10 gekratzt, scheidet der Sauber-Pilot am Samstag bereits im ersten Teil der Qualifikation aus. Startplatz 16 für den Deutschen!
"Ich hatte am Ausgang von Kurve eins ein heftiges Übersteuern, und dann habe ich ein paar Zehntel verloren, weil Kurve zwei und drei eben Vollgas sind", analysiert Hülkenberg. "Das war teuer und schmerzhaft - also leider suboptimal." Denn der Sprung in Q2 sei "auf jeden Fall möglich" gewesen, betont er.
Wie es besser geht, demonstriert ausgerechnet Teamkollege Gabriel Bortoleto: Der 20-jährige Brasilianer fährt ein starkes Qualifying, sichert sich Startplatz 13 und verpasst den Einzug in Q3 nur um wenige Zehntelsekunden. "Es ist ein bisschen Frust dabei, aber ich will nicht undankbar sein", kommentiert er sein Ergebnis mit einem Lächeln.
Nach "ein paar sehr schwierigen Rennen" zeigt sich der Rookie erleichtert darüber, überhaupt wieder den zweiten Teil der Qualifikation zu erreichen und zum zweiten Mal in diesem Jahr seinen Teamkollegen zu schlagen. "Ich habe heute im Qualifying einen ordentlichen Job gemacht", ist Bortoleto zufrieden.
Bortoleto mit "unglaublicher Runde" in Q1
"Ich werde mich immer so stark pushen, wie ich kann, und ich werde meine Fehler immer anerkennen", sagt der Formel-1-Rookie. "Aber ich muss auch akzeptieren, wenn ich einen soliden Job gemacht habe - und heute war das der Fall." Ganz fehlerfrei war seine letzte Runde in Q2 allerdings nicht.
"In meinem letzten Versuch hatte ich ein heftiges Übersteuern am Ausgang von Kurve 1, weil ich früh auf das Gas gehen wollte - das hat nicht funktioniert." Dennoch sei der Rückstand auf Q3 mit nur zwei Zehnteln gering: "Kein schlechtes Ergebnis - und ich bin froh, dass ich mich wieder wohl im Auto gefühlt habe und die Runde zusammengebracht habe."
Im ersten Abschnitt hatte der Sauber-Pilot sogar auf Platz elf gelegen. "Ich denke, die zweite Runde in Q1 war unglaublich", sagt er begeistert. "Ich habe mich im Auto richtig gut gefühlt, alles war im perfekten Fenster."
Zwar habe er sich bei seinem dritten Versuch in Q1 nochmals leicht steigern können, das sei jedoch eher auf die sich verbessernde Strecke zurückzuführen. "Ich denke wirklich, dass meine beste Runde im gesamten Qualifying die zweite in Q1 war."
Bortoleto startet direkt hinter Lewis Hamilton
In Summe sei Q2 dann "okay" gewesen, so der 20-Jährige, der von einem "soliden Job" spricht. Mit Startplatz 13 erzielt er jedenfalls sein bisher bestes Qualifying-Ergebnis in der Formel 1. Direkt vor ihm startet niemand Geringerer als Ferrari-Star Lewis Hamilton.
"Er ist natürlich ein großartiger Fahrer", sagt Bortoleto, der sich freut, "in seiner Nähe zu sein - und nicht nur bei ihm, sondern bei vielen anderen guten Fahrern." Entsprechend optimistisch geht er ins Rennen: "Wir versuchen, ein paar gute Punkte mitzunehmen."
Bei Teamkollege Nico Hülkenberg hingegen überwiegt der Frust. Zwar betont auch er, dass er "natürlich alles geben und kämpfen" werde, doch seine Erwartungen sind gedämpft. "Ich habe das Gefühl, dass wir auf eine Runde wettbewerbsfähiger sind als im Longrun", räumt er ein.
Bereits der Sprint am Samstag verlief alles andere als optimal. Gleich in der ersten Runde verlor Hülkenberg mehrere Positionen. "Von da an war es natürlich schwierig", sagt er. "Ich denke, wir waren auch etwas zu konservativ beim Wechsel auf Slicks."
Hülkenberg hofft auf "Überraschung" im Rennen
Letztlich wird der Deutsche begünstigt durch zahlreiche Zeitstrafen für andere Fahrer zwar noch Neunter, verpasst die Punkteränge allerdings knapp. "Also kein besonders guter Tag", lautet sein nüchternes Fazit, wobei noch ein Funken Hoffnung bleibt.
Denn durch das Sprintformat mit nur einem Freien Training verfügen alle Teams über begrenzte Datenmengen. "Wir haben nicht viele Daten, niemand hat sie", erinnert der Sauber-Pilot. "Vielleicht erleben wir hier also eine Überraschung."
Allerdings weiß der 37-Jährige im Gespräch mit Sky auch, dass es vom 16. Startplatz aus "kein leichtes Rennen" wird: "Die einzige Variable ist noch das Wetter, vielleicht geht da was." Sollte das Rennen ähnlich chaotisch verlaufen wie der Sprint am Samstag, ist für Hülkenberg alles möglich.