Nico Hülkenberg: Sprint-Quali "unter diesen Umständen ziemlich positiv"
Nico Hülkenberg qualifiziert sich im Sprint-Qualifying auf der elften Position - Warum das Resultat für den Sauber-Piloten "unter diesen Umständen ziemlich positiv" ist
(Motorsport-Total.com) - Fast gelingt Nico Hülkenberg im Sprint-Qualifying von Miami eine kleine Überraschung: Der Sauber-Pilot schien bereits auf Kurs für den Einzug in den dritten Teil der Qualifikation, ehe ihn Lewis Hamilton (Ferrari) in letzter Sekunde aus den Top 10 verdrängte. Dennoch zeigt sich Hülkenberg mit Platz elf "ziemlich zufrieden".
Und das aus gutem Grund. Denn im einzigen freien Training kam der Deutsche praktisch nicht zum Fahren. "Ich habe mir mit dem ersten Reifensatz einen Flatspot eingefahren und hatte deshalb kaum Fahrzeit", berichtet Hülkenberg. "Ich bin, glaube ich, nur vier Runden gefahren, was natürlich keine ideale Vorbereitung für die Sprint-Qualifikation ist."
Umso bemerkenswerter fällt seine Leistung aus. "Ich bin zufrieden, ich denke, wir haben unser Potenzial weitgehend ausgeschöpft", betont der 37-Jährige, dessen Trainingsdaten kaum Rückschlüsse auf die richtige Abstimmung zuließen. "Insgesamt ein ordentlicher und auf jeden Fall positiver Auftritt."
Dass er trotz dieser Bedingungen fast in Q3 kam, wertet Hülkenberg als gutes Zeichen. Aber auch nicht mehr. "Es fühlt sich gut an, aber wir müssen abwarten, wie es im Rennen läuft", sagt er zurückhaltend. "Wir wissen, dass wir da zuletzt ein paar Schwierigkeiten hatten, aber vielleicht ist es hier ein bisschen anders."
Bislang war Startplatz zwölf in Shanghai Hülkenbergs bestes Qualifying-Ergebnis der Saison. Auch dort lief das Rennen nicht optimal, denn am Ende stand doch wieder nur Platz 15 zu Buche. Entsprechend realistisch bleibt der Sauber-Fahrer in Miami: "Man muss jeden Tag neu antreten und sehen, was möglich ist. Genau das machen wir."
Bortoleto scheidet nach Fahrfehler früh aus
Auch Teamkollege Gabriel Bortoleto wird am Samstag in Miami alles versuchen, um sein Ergebnis zu verbessern. Der Brasilianer schied bereits im ersten Abschnitt der Sprint-Qualifikation aus und muss den Sprint vom 19. und damit vorletzten Startplatz aufnehmen.
"Die Runde war gut und hätte definitiv für Q2 gereicht", glaubt Bortoleto. Dann aber unterlief ihm ein entscheidender Fehler. "Die Räder haben blockiert und ich bin geradeaus gefahren. Damit war die Runde im Grunde verloren. Ich habe mich zwar vielleicht noch leicht verbessert, aber wirklich nur minimal."
Letztlich war die Zeit schlicht zu langsam. "Es ist schade, denn heute wäre mehr möglich gewesen", glaubt der 20-Jährige. "Die Runde war ordentlich, und ich hatte ein gutes Gefühl im Auto. Also schade, aber wir machen weiter." Ganz abgeschrieben hat Bortoleto den Samstag allerdings noch nicht.
"Es gibt noch ein paar Dinge, an denen wir arbeiten können", zeigt er sich mit Blick auf das Hauptrennen zuversichtlich. Und auch im Sprint sei noch Bewegung im Feld möglich: "Es sieht so aus, als hätten sie die DRS-Zone etwas verlängert, also ergeben sich vielleicht Überholmöglichkeiten."
Ob sich tatsächlich Chancen finden lassen, muss sich auf der Strecke zeigen. "Mal sehen, ob Überholen hier wirklich möglich ist", sagt der Rookie, der im 19-Runden-Sprint zumindest noch auf ein paar Plätze hoffen darf, auch wenn Punkte wohl außer Reichweite bleiben. "Aber ja, wir werden sehen."