Gabriel Bortoleto: Bin nah an Nico Hülkenberg dran!

(Motorsport-Total.com) - Ist Gabriel Bortoletos Formel-1-Saison besser, als es die Ergebnisse aussagen? Der amtierende Formel-2-Meister erlebt bei Sauber eine schwierige Zeit und kann im mutmaßlich schlechtesten Auto des Feldes kaum auf sich aufmerksam machen.

Sein Qualifying-Einstand war sehr gut, denn sowohl in Melbourne als auch im Sprint-Qualifying von China schlug er seinen erfahrenen Teamkollegen Nico Hülkenberg und schaffte es jeweils aus dem ersten Abschnitt heraus.

Seitdem stagniert es aber ein wenig: In den vier Rennen danach hat er von Platz 17 bis 20 jede Position einmal mitgenommen und dabei alle Duelle gegen Hülkenberg verloren, der es dabei aber auch nur einmal in Q2 geschafft hat.

Auch in den Rennen gab es für den Brasilianer bislang nicht viel zu holen. Während Hülkenberg im Chaos von Melbourne kühlen Kopf bewahrte und auf einen tollen siebten Platz raste, steht für Bortoleto ein 14. Rang in China als bestes Ergebnis. Seitdem kam er nie über Position 18 hinaus.

Am vergangenen Wochenende in Dschidda landete Bortoleto erneut auf dem 18. und letzten Platz. Trotzdem war der neue Teamchef Jonathan Wheatley "sehr ermutigt" von dem, was er dort vom Rookie gesehen hat.

Wheatley lobt "außergewöhnliche" Arbeitsmoral

"Ich habe gerade zehn Minuten mit ihm gesprochen nach einem ziemlich harten Rennen für ihn", sagt er. "Es war zwischendurch auch ein recht einsames Rennen. Seine Arbeitsmoral ist außergewöhnlich. Was auch immer er tun muss, er macht es."

Sauber hatte Bortoleto während der Safety-Car-Phase in der zweiten Runde an die Box geholt und ihn auf die harten Reifen gesetzt, mit denen er das komplette restliche Rennen bestreiten musste. "Wir haben darauf gehofft, dass ein spätes Safety-Car uns den Tag rettet, aber das kam nicht", so Wheatley.

Die letzte Position wurde ihm dabei auch erst auf der Start-Ziel-Gerade gegeben, weil Jack Doohan noch an ihm vorbeigefahren war, der ebenfalls während der Safety-Car-Phase gestoppt hatte, aber durch einen zweiten Reifenwechsel zwischenzeitlich hinter Bortoleto gefallen war.

Bortoleto: Bin nah an Hülkenberg dran!

Der Brasilianer selbst lässt sich von den schlechten Ergebnissen nicht entmutigen: "In der Formel 1 hört man nie auf zu lernen. Das ist meine Sicht", betont er. "Ich habe das von vielen Weltmeistern gehört."

Er sagt, dass er zwar noch etwas mehr Vertrauen ins Auto bekommen müsse, aber generell nicht so weit weg sei. "Es ist nur so, dass alle auf das Endergebnis schauen, und dann ist das frustrierend", so Bortoleto, "aber ich habe einen sehr erfahrenen Teamkollegen".

"Es ist nicht so, dass er in die Top 5 kommt", verweist er darauf, dass auch Hülkenberg mit dem Sauber nur hinterherfährt. "Wir sind sehr nah beieinander. Er hat mich geschlagen, aber das ist okay. Es sind meine ersten Rennen des Jahres. Wir sind immer sehr nah beieinander - im Qualifying, beim Renntempo, bei allem."

"Ich denke, ich bin an einem ordentlichen Punkt, aber es gibt noch viel Potenzial, mich zu verbessern - sagen wir es mal so."