Carlos Sainz: Warum gab es keine Strafe für die Boxeneinfahrt?

(Motorsport-Total.com) - Viele wunderten sich, warum Carlos Sainz für sein Manöver in der Boxeneinfahrt beim Formel-1-Rennen in Las Vegas nicht bestraft wurde. Der Spanier befand sich einmal bereits auf dem Weg in die Box, doch weil sein Team nicht bereit war, entschied sich Sainz in letzter Sekunde anders und fuhr wieder auf die Strecke, wobei er die Linie an der Boxeneinfahrt überquerte.

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Carlos Sainz kam für sein Manöver ungestraft davon Zoom Download

Nicht wenige dachten, dass dies eine Strafe zur Folge haben muss - auch bei Mercedes war man sich sicher, dass sich die Kommissare dem Fall widmen würden, doch offiziell untersucht wurde der Vorfall nie, sodass Sainz am Ende straffrei als Dritter ins Ziel kam und über seinen Podestplatz jubeln durfte.

Doch warum wurde der Fall nicht untersucht? Tatsächlich gibt es für diesen Fall keine spezielle Regel. Im Internationalen Sportkodex der FIA heißt es lediglich: "Except in cases of force majeure, or otherwise established by the race director [...] any part of a tyre of a car entering the pit lane must not, in any direction, extend beyond the line painted on the track for the purpose of separating cars entering the pit lane from those on the track."

Das heißt kurz gesagt: Kommt ein Fahrer in die Box, darf kein Teil des Reifens über die gemalte Boxeneinfahrtslinie ragen. Häufig werden die Regeln mit Anweisungen des Rennleiters bei Grands Prix gepaart, weil jede Strecke andere Varianten aufweist.

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So müssen Fahrer etwa in der schnellen Einfahrt von Baku auch in der Spur bleiben, wenn sie sich einmal dafür entschieden haben, in die Box zu fahren. Aber: Für Las Vegas gab es keine solche Anweisung.

Das heißt: Sainz ist zwar sehr wohl wieder aus der Boxeneinfahrt rausgefahren und hat dabei die Linie überquert, allerdings hat er dabei nicht gegen die obengenannte Regel verstoßen, weil er nicht in die Box gefahren ist. Sainz hat in der Runde nicht die Linie zur Boxengasse, ab der 80 km/h gelten, überquert.

Hätte er sich ein zweites Mal umentschieden und wäre nach dem Rausfahren doch noch wieder reingefahren, um an die Box zu gehen, dann hätte es eine Strafe wegen Überfahren der Linie gegeben - so wie bei Alexander Albon und Lewis Hamilton in Österreich in diesem Jahr.

So fuhr er aber ganz normal weiter und kassierte lediglich einen Strich bei den Tracklimits, weil er die letzte Kurve abgekürzt hat. Die Rundenzeit des Ferrari-Piloten wurde gestrichen, eine Strafe gab es aber nicht.