Formel-1-Technik: Mercedes geht mit Update für den W15 "All In"
Viele Änderungen, die Mercedes in Miami am W15 vorgenommen hat, lagen nicht im Sichtbereich - Laut Toto Wolff arbeitet man "auf Hochtouren" an weiteren Updates
(Motorsport-Total.com) - Nach einer Reihe von Experimenten in den ersten Saisonrennen glaubt man bei Mercedes, endlich eine Richtung gefunden zu haben, die man verfolgen muss, um ein Paket zu entwickeln, das sowohl in Hochgeschwindigkeitskurven schnell ist, aber auch in den langsamen Abschnitten nicht an Performance verliert.
Teamchef Toto Wolff bezeichnet die vergangenen Monate als "schmerzhafte Lernkurve", betont aber, dass es aufwärts geht, denn er sagt, dass man in der Fabrik jetzt mit Hochdruck an einer Reihe von Entwicklungen arbeitet, die das Team näher an die Spitze der Startaufstellung bringen sollen.
"Das Designbüro ist 'All In', und die Produktion und der Betrieb laufen auf Hochtouren", verrät er und betont: "Das Rennteam hat gute Arbeit geleistet, also sind alle Fabriken wirklich im sechsten Gang, um Dinge ins Auto zu bringen, von denen wir glauben, dass sie sehr hilfreich sein können."
Der Großteil der Änderungen für Miami wurde außerhalb des Sichtbereichs vorgenommen, da die Form des Unterbodens neu konfiguriert wurde, um den lokale Abtrieb an der Vorderseite zu erhöhen und die Strömungsverteilung zum hinteren Teil und zum Diffusor zu ändern.
Diese Änderungen sind vielleicht nicht sichtbar, aber es ist klar, wie sie sich auf das Design des "Edge-Wings" ausgewirkt haben, da der vordere Teil jetzt aggressiver gekrümmt ist und über seine Länge fünf statt zwei Streben aufweist.
Auch die Streben selbst sind definierter als ihre Vorgänger, da sie eher ein hufeisenförmiges Profil bilden, das von der Hinterkante wegführt und nicht an ihr endet.
Zusätzlich zu den Änderungen am Unterboden hatte Mercedes in Miami auch einige streckenspezifische Teile dabei. Dazu gehörte ein optionaler Frontflügelflap mit einer kürzeren Sehne, um die Balance des Autos von vorne nach hinten zu verbessern.
Um die Kühlung des Motors und der Nebenaggregate zu verbessern, verwendete das Team zudem ein überarbeitetes Kühllayout, bei dem das Lamellenpaneel der Motorabdeckung gegen eine Lösung mit größeren und mehr Lamellen ausgetauscht wurde.
Red Bull spart weiter Gewicht
Red Bull hat für den Grand Prix von Miami derweil eine sehr kleine Detailänderung an seinem "Edge-Wing" vorgenommen. Eine der Halterungen wurde entfernt, um Gewicht zu sparen, da die verbleibenden Halterungen unter Belastung genügend Halt bieten.
Auch wenn es an der Update-Front bei den Bullen nicht viel zu sehen gab, ist es doch interessant zu sehen, wie das Team seine Kühlkonfiguration seit Beginn der Saison gehandhabt hat, vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr sich das Layout vom Rest des Feldes unterscheidet.
Das Team änderte in Japan die Größe des horizontalen "Haifischmaul"-Seitenkasteneinlasses und verringerte dessen Höhe. Dies führte auch zur Einführung des zusätzlichen Schnorchel-Einlasses neben dem Cockpit (siehe das ROKT-Sponsorenlogo als Referenz).
Und während die vier Lüftungsschlitze an der Seite der Motorabdeckung bei dem Rennen in Suzuka nicht mehr vorhanden waren, wurden sie für China und Miami wieder eingebaut, da das Team mehr Kühlkapazität benötigte.
Auch bei den Kühlluftauslässen, die in den Kanälen auf der Motorabdeckung untergebracht sind, gab es eine Reihe von Änderungen. In Japan wurde eine Lösung mit drei Lamellen verwendet, während in China eine weiter hinten liegende, aber höhlenartige Variante zum Einsatz kam.
Für Miami wurden diese Lösungen nun kombiniert, indem ein Paneel mit zwei Lamellen vor den geräumigeren Auslässen angebracht wurde.