• 17. September 2023 · 20:09 Uhr

Hamilton nach Singapur selbstkritisch: "Hätte auf Pole stehen sollen"

Lewis Hamilton ist mit seinem Rennen in Singapur zufrieden, hadert allerdings mit dem schlechten Qualifying, was möglicherweise die Chance auf den Sieg kostete

(Motorsport-Total.com) - Obwohl er am Ende Dritter wurde, ist Lewis Hamilton mit dem Formel-1-Wochenende in Singapur nur bedingt zufrieden. Denn den Podestplatz erbte der Rekordweltmeister nur von seinem Teamkollegen George Russell, der in der letzten Rennrunde crashte.

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Lewis Hamilton ist mit seinem Rennen zufrieden, mit dem Qualifying nicht Zoom Download

"Ich hätte gestern auf Pole stehen sollen", ärgert sich Hamilton bei Sky und erklärt, dass er über seine Leistung im Qualifying "am meisten enttäuscht" enttäuscht sei. Denn während sich Russell als Zweiter qualifiziert, landete Hamilton am Samstag nur auf P5.

0,429 Sekunden langsamer als sein Teamkollege war er da, weshalb Hamilton gesteht, dass "nicht nur das Auto" für sein schwaches Qualifying verantwortlich sei. Russell sei im Mercedes schließlich "so nah" an der Poleposition dran gewesen.

"Ich denke, es liegt an mir und meinem Fahrstil", grübelt Hamilton und erklärt, es seien "viele verschiedene Dinge", die zusammenspielen. "Das muss ich mir ansehen - und das werde ich", kündigt er an. Am Sonntag sei er dann nämlich "ein gutes Rennen" gefahren.

"Im Rennen bin ich in meinem Element. Es muss nur das Qualifying besser werden", betont er. Denn durch die schlechte Startposition verbaute sich der Mercedes-Pilot fast schon alle Siegchancen. Bis zum virtuellen Safety-Car in Runde 44 lag Hamilton auf Rang vier.

Hamilton über Strategie: "Mussten das Risiko eingehen"

Dann holte Mercedes ihn und Teamkollege Russell an die Box, um für die letzten Runden noch einmal frische Medium-Reifen aufzuziehen. "Wir mussten das Risiko eingehen", erklärt Hamilton, der durch seinen Stopp zwar zunächst eine Position an Charles Leclerc verlor.

Doch auf den neuen Mediums überholte er den Ferrari schnell wieder, schloss auf seinen Teamkollegen vor ihm auf und war in der Schlussphase des Rennens der schnellste Mann auf der Strecke. "Wir haben an diesem Wochenende gezockt", erklärt Hamilton.

Denn als einziges Topteam hatte Mercedes für das Rennen noch zwei Sätze Mediums zur Verfügung. Dadurch habe man die "Option" gehabt, "das zu tun, was wir heute getan haben", erklärt Hamilton im Hinblick auf den zusätzlichen Boxenstopp unter dem VSC.

"Ich denke, das Team hat heute einen tollen Job gemacht und uns wieder nach vorne gebracht", so der Brite, der betont: "Ich glaube, George war zu dem Zeitpunkt Zweiter, und wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, wäre ich vielleicht draußen geblieben und hätte den McLaren zumindest hinter mir gehalten."

Hamilton: Man kann einfach kaum überholen ...

"Aber wir haben es probiert. Und es hat wirklich Spaß gemacht, diese Jungs zu jagen", so Hamilton, der "eine wirklich gute Pace" gehabt habe. Belohnt wurde die Aufholjagd am Ende aber nur bedingt, diese endete nämlich hinter Lando Norris - und für Russell sogar in der Mauer.

"Wir hätten vermutlich noch fünf oder zehn Runden gebraucht, dann hätten wir sie bekommen", glaubt Hamilton und erklärt: "Es ist so schwierig, hier zu überholen, man muss etwa anderthalb Sekunden schneller als der Vordermann sein."

"Und was wirklich überraschend war, ist, dass der harte Reifen nicht so stark abgebaut hat, wie wir dachten. Aber auch unsere Reifen bauten stark ab, als wir versuchten, den riesigen Rückstand aufzuholen", so Hamilton, der in der Schlussphase auch schneller als Russell war.

"Nach unseren Zeiten zu urteilen, war ich etwa eine halbe Sekunde pro Runde schneller", so Hamilton, doch das Überholen sei einfach "zu schwierig" gewesen. Ganz zu Beginn des Rennens gelang es Hamilton zwar einmal, an seinem Teamkollegen vorbeizugehen.

Allerdings musste er die Position da zurückgeben, weil er Russell beim Start in der ersten Kurve neben der Strecke überholt hatte. "Es ist ein bisschen schade um die erste Kurve, aber ich habe trotzdem den Kopf unten behalten und weiter gepusht", erklärt Hamilton.

Hamilton: "Da muss ich einen besseren Job machen"

Auf die Frage, ob er das Rennen hätte gewinnen können, wenn er die Position direkt hinter den beiden Ferraris nach dem Start hätte behalten dürfen, antwortet er: "Carlos [Sainz] hatte heute ein wirklich gutes Tempo. Daher kann ich nicht sagen, dass es einfach gewesen wäre, heute zu gewinnen."

"Aber ich denke, dass unser Auto sehr stark war. Ich denke, wenn ich mich gestern besser qualifiziert hätte, vielleicht als Dritter oder sogar in der ersten Reihe, wären wir vielleicht in einer besseren Position gewesen. Und ich denke, als Team hätten wir besser zusammenarbeiten können", so Hamilton.


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"Da muss ich also noch einen besseren Job machen", gesteht er. "Aber ich bin wirklich dankbar für die harte Arbeit, die alle geleistet haben. Die Jungs in der Garage haben großartige Boxenstopps hingelegt und das ganze Wochenende über fehlerfrei gearbeitet", so Hamilton.

Lob gibt es auch für die Strategie, und Teamchef Toto Wolff erklärt bei ServusTV, dass der dritte Platz für Hamilton "perfekt" sei. "Er hat gestern einen schlechten Tag gehabt, und heute steht er auf dem Podium. Dazu kommt, dass er jetzt Dritter in der Meisterschaft ist, was auch in Ordnung ist", so Wolff.

Denn durch P3 in Singapur konnte Hamilton in der WM an Fernando Alonso vorbeiziehen. Im Kampf um Platz drei in der Fahrer-Weltmeisterschaft liegt er nun zehn Zähler vor seinem ehemaligen Teamkollegen.

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