• 16. September 2022 · 13:50 Uhr

Red-Bull-Verdacht: Hat Ferrari andere Rennen für Monza geopfert?

Ferraris "Wiederauferstehung" im Monza-Qualifying könnte laut Paul Monaghan von Red Bull damit zusammenhängen, dass die Scuderia das Heimrennen priorisiert habe

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc holte in Monza die erste echte Ferrari-Pole seit dem Frankreich-GP im Juli. Zwar war Carlos Sainz in Spa von der Poleposition gestartet. Der Spanier profitierte damals allerdings von einer Gridstrafe für Max Verstappen.

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Charles Leclerc fuhr beim Ferrari-Heimrennen in Monza auf Pole Zoom Download

Der Niederländer war dort im Qualifying nämlich eigentlich mehr als sechs Zehntel schneller gewesen. Umso überraschender kam für viele die Ferrari-Pole am Wochenende. Denn eigentlich galt Monza zuvor als Red-Bull-Strecke.

"Es spielt eigentlich keine Rolle, was ich denke. Am besten fragt ihr die Jungs nebenan [bei Ferrari], wenn ihr eine sachliche Antwort haben wollt", schmunzelt Red-Bull-Chefingenieur Paul Monaghan, als er darauf angesprochen wird.

Er habe allerdings eine "Spekulation", sagt er und erklärt: "Ich vermute, dass unsere Nachbarn, aufgrund ihrer Geschichte und ihrer geografischen Situation, etwas mehr [in dieses eine Rennen in Monza] investiert haben."

Monaghan erinnert daran, dass Red Bull und Ferrari in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Weil die beiden Teams die ersten beiden Plätze in der WM belegen, hat man weniger Windkanal- und CFD-Zeit als alle anderen Rennställe zur Verfügung.

Daher könne man nicht für jedes einzelne Rennen ein gesondertes Entwicklungsprogramm fahren. "Entweder haben sie ihre Ressourcen bei der Entwicklung sehr klug eingesetzt", erklärt Monaghan daher.

"Oder sie haben auf ein einzelnes Rennen gesetzt", so der Red-Bull-Chefingenieur. Vereinfacht gesagt: Ferrari könnte das Heimrennen in Monza bei der Weiterentwicklung des diesjährigen Autos priorisiert haben.

Das würde im Umkehrschluss allerdings bedeuten, dass man dafür bei der Performance auf anderen Kursen einen Kompromiss eingegangen sei. Und Monaghan erklärt weiter, dass diese Priorisierung nicht nur auf die Aerodynamik beschränkt sein müsse.

"Wenn sie [ihren Motor] etwas aufdrehen wollen, dann können sie das machen", erinnert er. Es wäre also möglich, dass Ferrari in Monza mit etwas mehr Leistung gefahren ist - allerdings auf Kosten der Lebensdauer der Powerunit.

Monaghan betont jedoch, dass das lediglich Spekulationen seien. Und letztendlich blieb der ganz große Ferrari-Erfolg in Monza ohnehin aus. Leclerc startete am Sonntag zwar von Pole. Im Rennen war er aber wieder einmal chancenlos gegen Verstappen.

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