Gänsehautmoment: Standing Ovations für Vettel im F1-Training in Ungarn

Ferrari unterstreicht im ersten Freien Training in Budapest seine Favoritenrolle, doch für den emotionalsten Moment des Auftakts sorgte Sebastian Vettel

von Christian Nimmervoll · 29.07.2022 15:02

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz hat sich im ersten Freien Training zum Grand Prix von Ungarn auf dem Hungaroring die Bestzeit gesichert und damit die Favoritenrolle von Ferrari an diesem Wochenende unterstrichen. Sainz verwies in der einstündigen Session in Budapest Max Verstappen (Red Bull/+0,130) und seinen Teamkollegen Charles Leclerc (+0,289) auf die Plätze.

Sebastian Vettel bei seiner ersten Ausfahrt im Freien Training auf dem Hungaroring

Zu einem der entscheidenden Themen scheinen die Reifen zu werden. "Wir können davon ausgehen, dass es hier sehr dramatisch wird mit dem Handling der Reifen", sagt Alfa-Romeo-Teammanager Beat Zehnder im Interview mit 'Sky'. "Auch die harten Reifen brauchen eine Cool-down-Runde."

"Man kann fast nicht pushen. Zwei Runden hintereinander ist schwierig, weil der Griplevel nimmt ab und man schlittert nur noch herum. Das wird für Sonntag sicher ein Thema. Für morgen eher weniger, weil für morgen wird ja Regen vorhergesagt", so Zehnder.


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Für Sebastian Vettel (11./+1,633) war es das erste Training, seit er am Donnerstag seinen Rücktritt per Jahresende bekannt gegeben hat. Als er auf die Strecke ging, stand die gesamte Haupttribüne auf und applaudierte. Ein Gänsehautmoment für den viermaligen Weltmeister, der auf dem Hungaroring aus dem Vorjahr einen zweiten Platz zu verteidigen hat (wurde ihm später aberkannt).

Innerhalb einer Sekunde zur Bestzeit blieben diesmal nur sieben Fahrer. Neben den Top 3 noch Lando Norris (McLaren) als Vierter, George Russell (Mercedes), Sergio Perez (Red Bull) und Lewis Hamilton (Mercedes).

Perez fiel einmal auf, als er im Cockpit niesen musste und ihm sein Renningenieur "Gesundheit" wünschte. Der Mexikaner leidet an Heuschnupfen.

Für Russell begann die Session mit einem Moment der Unsicherheit. Gleich beim ersten Rausfahren fiel ihm ein ungewöhnliches Geräusch auf. Russell hatte den Turbo im Verdacht und bat seine Box, das zu untersuchen. Offenbar handelte es sich aber nicht um ein schwerwiegendes Problem, denn wenig später war er schon wieder auf der Strecke.

"Wir haben nicht die Pace, um die ganz vorn zu schlagen", hatte Hamilton schon vor Trainingsbeginn gesagt. "Seit vergangener Woche haben wir auch keinen weiteren Schritt gemacht. Es ist aber eine andere Strecke. Vielleicht sind wir da näher dran."

Mick Schumacher (Haas) wurde 18., mit 2,277 Sekunden Rückstand. Er war damit um eine Zehntelsekunde langsamer als Kevin Magnussen, der dieses Wochenende erstmals mit dem Update des amerikanischen Teams unterwegs ist.