Charles Leclerc: "Ich bin wohl der einzige, der diese Schikane mag!"

Die Schikane 14/15 in Miami wurde vorab harsch kritisiert und nach dem Rennen wünschen sich viele Fahrer Änderungen - Charles Leclerc outet sich derweil als Fan

von Juliane Ziegengeist · 09.05.2022 14:56

(Motorsport-Total.com) - Bei ihrer Premiere musste die neue Formel-1-Strecke in Miami einige Kritik einstecken. Neben Problemen mit dem Asphalt fiel vor allem die Schikane der Kurven 14 und 15 negativ auf. Lewis Hamilton fühlte sich wie auf einem Baumarkt-Parkplatz. "Gefällt mir überhaupt nicht", lautete Max Verstappens Urteil.

Charles Leclerc hat an der viel kritisierten Schikane in Miami Gefallen gefunden

Nach dem Rennen sieht sich der Red-Bull-Pilot bestätigt."Ich denke, wenn ich in einem Go-Kart gesessen hätte, wäre es eine schöne Schikane gewesen, aber nicht in einem Formel-1-Auto, wie wir es im Moment haben", bekräftigt er seine Kritik.

Denn mit den schweren und breiten Autos der Generation 2022 seien vor allem die dortigen Randsteine ein Problem: "Ich erinnere mich, dass ich mich in den vier Runden, die ich am Freitag gefahren bin, fast selbst ausgeknockt habe, weil ich den ersten Randstein getroffen habe und mein Kopf einfach von links nach rechts geschleudert wurde, mindestens fünf, sechsmal, aber wirklich schlimm."

Rennanalyse Miami 2022

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Ferrari-Pilot Carlos Sainz sieht es ähnlich. Auch er bewertet die Schikane für die aktuelle Generation von Autos als schwierig. "Gerade, wenn man um diese beiden Scheitelpunkt-Randsteine herumfährt, hat man fast das Gefühl, dass man ein bisschen Glück braucht, um sie zu umfahren", erklärt der Spanier.

"Manchmal erwischt man sie in einem seltsamen Winkel und das Auto hüpft stark. Dann wieder erwischt man sie richtig und gewinnt ein oder zwei Zehntel. Es ist eine Kurve, die ein bisschen unnatürlich ist, und ich denke, dass man sie recht einfach anders aussehen lassen und eine bessere Kombination schaffen."


Fotos: F1: Grand Prix von Miami (USA) 2022


Prinzipiell hält Sainz die Schikane für notwendig, um sich Kurve 16 langsam genug zu nähern. "Wir brauchen also etwas Langsames, etwas Enges. Es ist nur die Art der beiden Kurven dort, die Art, wie sie zusammengesetzt sind ...", sagt er. "Aber es ist eine neue Strecke, da ist das normal. Wir sind bereits in Kontakt mit der FOM, mit Ross (Brawn) und seinem Team, um das Problem zu lösen."

Sainz' Teamkollege Charles Leclerc gibt wiederum zu, dass er an der besagten Schikane durchaus Gefallen gewonnen hat. "Ich glaube, ich bin der einzige Fahrer in der Startaufstellung, dem diese Schikane wirklich gefallen hat", schmunzelt der Monegasse.

"Andererseits stimme ich zu, dass wir sie in Bezug auf das Racing besser machen können. Denn es war nicht einfach, in diesem Teil zu folgen. Auch für die Sicht ist es ziemlich schwierig, wenn man ein Auto vor sich hat, weil man auf den Randsteinen so präzise sein muss. Aber abgesehen davon hat es mir gut gefallen."