• 30. September 2020 · 14:42 Uhr

"In jedem Jahr ein Problem": Was macht man mit Sotschis Kurve 2?

Michael Masi bestätigt, dass Kurve 2 von Sotschi in jedem Jahr neue Probleme aufwirft - Eine zufriedenstellende Lösung ist für ihn nicht in Sicht

(Motorsport-Total.com) - "Hoffentlich finden sie für nächstes Jahr eine bessere Lösung", sagt Sebastian Vettel und meint damit Kurve 2 von Sotschi. Diese stand am vergangenen Wochenende nach mehreren Zwischenfällen erneut in der Kritik. Nicht nur, dass die FIA mehrere Track-Limit-Verstöße ahndete, Carlos Sainz wurde die aufgestellte Styroporschikane zum Verhängnis, weil er so schnell wieder auf die Strecke wollte, dass er gegen die Betonmauer fuhr.

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Kurve 2 in Sotschi ist nicht erst seit diesem Jahr eine Problemzone Zoom Download

Doch nicht erst seit 2020 steht die Kurve in der Kritik. Immer wieder wurde die Ecke in den vergangenen Jahren umgebaut - nicht vom grundsätzlichen Layout, sondern wie man wieder auf die Strecke zurückkommt. "Kurve 2 war jedes Jahr auf irgendeine andere Art und Weise herausfordernd. Wenn wir ein Problem gelöst hatten, tauchte ein neues auf", sagt Rennleiter Michael Masi.

Die provisorische Schikane findet Daniel Ricciardo jedenfalls seltsam: "Die Geometrie war komisch", sagt er und bezieht es auf seinen eigenen kleinen Ausritt, der ihm am Ende eine Fünf-Sekunden-Strafe eingebracht hatte. "Ich hatte mich verbremst und wusste, dass es eng werden würde. Wie die Kurve geformt ist, hat man bis zur letzten Sekunde die Hoffnung, dass es reicht."

"Aber ab einem gewissen Punkt kann man nicht mehr zurück, sonst würde man vermutlich mehr als fünf Sekunden verlieren. Ich habe dann natürlich auch gesagt, ich fahre einfach weiter, und wenn ich eine Strafe bekomme, dann nehme ich die halt hin", so der Renault-Pilot.

Masi wiederholt: Kies nicht überall die Lösung

Auch Max Verstappen war in der ersten Runde in die Auslaufzone gefahren, dann aber mit Vollgas durch die Styroporschilder gefahren, ohne dabei groß Zeit zu verlieren. Um das zu verhindern, wünschen sich einige Seiten Kiesbett an der Stelle, doch Masi wiederholt noch einmal seine Worte aus Mugello: "Kies ist nicht überall die Lösung."

Das sieht auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn bei 'formula1.com' so: "Es gibt einen andauernden Kampf, die Fahrer von Track-Limit-Verstößen abzuhalten. Wenn man im Kies landet, würde man es nicht ausnutzen, auf Asphalt machen sie es aber schon. Aber wenn man überall Kies hätte, wird er auf die Strecke geschmissen und man verliert Autos, wenn sie abfliegen. Das wollen wir nicht."

"Man ist also verdammt, wenn man es macht, und man ist verdammt, wenn man es nicht macht", so der Brite. Für ihn sei Asphalt einerseits die bessere Lösung, auf der anderen Seite brauche man aber Track-Limits, damit Fahrer den Auslauf nicht missbrauchen. "Ich bin sicher, dass sich die FIA und Michael Masi Kurve 2 noch einmal ansehen werden und schauen, ob es eine bessere Lösung gibt."

FIA schaut auf Lösungen - Umbau möglich?

Und die gibt es laut Masi. Zwar hält er die aktuelle Lösung für "brauchbar", allerdings gibt er zu, dass es noch Raum für Verbesserung gibt. Für ihn ist es immer ein Spagat: Man möchte auf der einen Seite die Rückkehr der Fahrer auf die Strecke so sicher wie möglich gestalten, auf der anderen Seite aber auch Fahrer wenn möglich verlangsamen.

"So wie Kurve 2 nun mal ist, ist es aber sehr schwierig, dafür eine Lösung zu finden, die beide Kriterien erfüllt", sagt der Renndirektor. "Wir werden uns das nochmal genau ansehen und schauen, was sich machen lässt."


Fotostrecke: Die 10 schrecklichsten Kurven des Formel-1-Kalenders

George Russell hatte zuletzt eine andere Idee ins Spiel gebracht und diese auch in einem Meeting angesprochen. Der Williams-Pilot würde gleich den ganzen Verlauf der Kurve ändern und sie eher wie Kurve 1 in Bahrain machen. "Sie könnten generell etwas Besseres aus ihr machen", stimmt ihm Ricciardo zu. "Einfach schon um mehr Überholmanöver zu ermöglichen."

Auch er würde die Kurve anders formen und beispielsweise nicht so einen kurzen Scheitelpunkt machen. "Sie haben ja viel Raum, mit dem sie spielen können", sagt der Australier. "Wir haben darüber schon gesprochen. Vielleicht würde das auch die Probleme mit diesem Abkürzen beheben."

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