• 18. Juli 2020 · 20:25 Uhr

Kritik am Red-Bull-Team: Albon erklärt Funkspruch in Q2

Alexander Albon muss sich im Qualifying zum Grand Prix von Ungarn mit Platz 13 begnügen - Verkehr und kalte Reifen sind Schuld für sein Q2-Aus

(Motorsport-Total.com) - "Es tut mir leid, Jungs. Aber ich habe euch ausdrücklich gesagt, dass ihr mich nicht in den Verkehr rausschicken sollt", funkte Alexander Albon nach seinem verkorksten Q2-Versuch in Ungarn (F1 2020 live im Paddock-Ticker!) verzweifelt. Der Thailänder verlor mit seiner schnellsten Runde mehr als sieben Zehntelsekunden auf seinen Teamkollegen.

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Alexander Albon verliert allein in Q2 sieben Zehntel auf Max Verstappen Zoom Download

Der Verkehr am Ende des zweiten Qualifying-Abschnitts habe seinen gesamten zweiten Versuch "ehrlich gesagt ruiniert", erklärt Albon. Schon im ersten Segment konnte sich der 24-Jährige dem Aus nur knapp entziehen. Von Platz 17 schob er sich in letzter Sekunde noch auf den elften Platz (1:15.722 Minuten).

In Q2 setzte er im ersten Versuch auf einem frischen Soft-Reifen an und schaffte eine Rundenzeit von 1:15.715 Minuten. Damit reihte er sich auf dem 13. Zwischenrang ein. Im zweiten Versuch erwischte er danach keine optimale Outlap, er steckte knapp hinter Williams-Fahrer Nicholas Latifi.

Albon: "Die anderen haben einen großen Schritt gemacht"

"Die Strecke hat sich immer weiter verbessert, wir konnten uns aber nicht steigern. Jeder hat eine etwas andere Routine, um die Reifen aufzuwärmen auf der Outlap. Die Ferraris fahren etwa immer sehr langsam, wir sind nicht ganz so langsam unterwegs, daher wollte ich keinesfalls hinter einem Ferrari rausfahren", schildert er.

Stattdessen reihte er sich hinter den Mercedes-Fahrern, dem Williams und Verstappen ganz am Ende der Kette ein. "Wir hatten keine Zeit mehr, da mir nur noch wenige Sekunden blieben, um über den Zielstrich zu fahren - deshalb musste ich Latifi dicht folgen, dadurch waren meine Reifen aber noch kalt."

Und daher blockierten seine Räder auf dem letzten schnellen Versuch direkt in Kurve 1. Auch in Kurve 2 musste er stark korrigieren, da wusste Albon schon, "das Qualifying ist für uns gelaufen". Er schaffte auf der letzten Runde keine Verbesserung mehr und schied daher auf dem 13. Rang aus.

Angesprochen darauf, was an diesem Wochenende für Red Bull schiefgelaufen ist, versucht Albon die Ursachen zu ergründen: "Es ist nicht eine einzige Schwachstelle. Es scheint einfach sehr schwierig zu sein, das Auto am Limit zu bewegen. Und es ist einfach, Fehler zu machen."

Er glaubt, dass es sich um kein "fundamentales Problem" handelt, mit dem die Bullen zu kämpfen haben. Der große Rückstand auch von Verstappen auf die Spitze habe das Team aber überrascht, gesteht er. "Die Performance auf dem Red-Bull-Ring war nicht toll, aber wir dachten, dass uns diese Strecke ein wenig mehr entgegenkommt - das war nicht der Fall."

Noch vor dem Ungarn-Rennwochenende schien Red Bull der erste Verfolger von Mercedes zu werden. Doch vom Podium oder gar vom Sieg träumt weder Verstappen noch Albon nach der desaströsen Vorstellung. "Ich glaube, die anderen haben einfach einen großen Schritt gemacht. Wenn man sich Mercedes, Racing Point oder McLaren ansieht, haben die tolle Verbesserungen angestellt."

"Das ist immer noch mein erstes Jahr mit dem Team"

Vergleicht man die Pace von Red Bull mit dem Vorjahr - 2019 holte Verstappen auf dem Hungaroring seine erste Poleposition - dann fällt der Rückschritt auf: 0,277 Sekunden fehlten am Samstag auf die Pace des Vorjahres. "Wir waren ein wenig langsamer als 2019, aber nicht viel."

Es gehe ihm auch gar nicht so sehr darum, einzelne Bereiche des Autos dafür verantwortlich zu machen, betont Albon. Sondern: "Wir müssen einfach anerkennen, dass wir nicht schnell genug waren." Ungewöhnlich wenig Rückendeckung erhält er von Teamchef Christian Horner.

Der Brite analysiert nüchtern: "Alex hatte keine ideale Outlap in Q2, der Verkehr hat seine Runde beeinträchtigt und daher konnte er keine gute Rundenzeit setzen, um in das Q3 aufzusteigen." Albon sieht hingegen die Mitschuld bei seiner Crew, außerdem betont er: "Wir haben zu Saisonbeginn Schwierigkeiten gehabt."


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Und: "Das ist zu Beginn des Jahres immer noch mein erstes Jahr mit dem Team, ich stecke mitten in diesem Prozess", erbittet er sich mehr Geduld von den Verantwortlichen. In seiner Selbstreflexion kommt er aber auch zu dem Schluss: "Ich bin nicht glücklich mit meiner Performance, der erste Versuch war nicht ideal."

Ohne Fehler hätte er es in das Q3 geschafft, davon ist Albon überzeugt. "Dennoch ist es kein Top-5-Ergebnis, wo wir eigentlich stehen sollten. Und natürlich ist es schwierig zu fahren, wenn das Auto nicht das macht, was man möchte."

Trotz der trüben Aussichten und des steigenden Drucks bemüht er sich, ermutigend zu wirken. "Ich bin sicher, dass wir das Problem lösen werden. Ich weiß, dass die Jungs rund um die Uhr schuften. Trotz der Schwierigkeiten verbessern wir das Auto und ich bin sicher, dass Red Bull wie auch schon in den Vorjahren gegen Ende hin stärker werden wird."

Red Bull hofft auf Regenschauer am Sonntag

Zunächst muss Albon aber den Grand Prix von Ungarn absolvieren. Er hat Hoffnung, dass die Pace des RB16 im Renntrimm stärker sein wird: "Das Qualifying war besonders schlecht, aber im Rennen waren wir nicht so weit weg. Es wird natürlich nicht einfach, weil das Rennen hier stark von den Startplätzen abhängt, aber auch auf dem Red-Bull-Ring mussten wir uns durchkämpfen."

Möchte er am Sonntag in die Punkte fahren, dann muss das auf der Strecke geschehen. Das wird ein äußerst schwieriges Unterfangen, schließlich gibt es auf dem engen, kurvenreichen Hungaroring kaum Überholmöglichkeiten. "Aber auch bei der Strategie können wir nicht wirklich viel machen."

Daher weiß er schon am Samstag: "Das wird schwierig werden, aber wir müssen versuchen, uns durchzukämpfen und ein paar Überholmanöver zu zeigen." Das Wetter könnte Albon entgegenkommen, schließlich sind Regenschauer am Sonntag nicht ausgeschlossen.

"Jetzt will ich, dass es morgen nass wird", schmunzelt er. "Es wäre auch für die Zuschauer cool, wenn wir ein Rennen bei Mischbedingungen sehen würden. Wir würden uns über ein wenig Regen freuen, denn das wird die einzige Chance sein, wie wir viele Positionen gutmachen können."

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