• 29. November 2018 · 09:46 Uhr

Mercedes-Taktik erklärt: Deshalb kam Hamilton an die Box, Bottas aber nicht

Wie Mercedes in Abu Dhabi seine Strategien splittete und Hamilton eine knifflige Aufgabe mit auf den Weg gab - Bottas war selbst schuld an zweitem Boxenstopp

(Motorsport-Total.com) - Die Taktik der Mercedes-Mannschaft beim Abu-Dhabi-Grand-Prix wirkte auf den ersten Blick eigenartig: Während Lewis Hamilton seinen ersten Stopp bereits nach sieben Runden unter dem virtuellen Safety-Car (VSC) absolvierte und das Rennen bis zum Ende durchfuhr, blieb Valtteri Bottas bis zum 16. Umlauf auf der Strecke - und musste später trotzdem nochmal die Reifen wechseln.

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James Allison erklärt, wieso die Mercedes-Taktik in Abu Dhabi fruchtete Zoom Download

Hamiltons früher Besuch bei den Mechanikern hätte Gründe gehabt, meint Technikchef James Allison: "Eine VSC-Phase ist eine Chance, weil man einen Stopp machen kann, der schneller als normal ist - etwa zehn Sekunden", rechnet er vor. Grund ist, dass die Autos auf der Strecke langsamer fahren und die Durchfahrt der Boxengasse mit Tempolimit 80 km/h in Relation schneller ist.

"Wenn man es zum richtigen Zeitpunkt hinbekommt und die Gegner nicht, katapultiert es einen auf der Strecke zehn Sekunden nach vorne", weiß Allison. So geschah es bei Hamilton, der erst auf den Rang fünf zurückfiel und eine Sekunde pro Runde langsamer fuhr. "Der Kompromiss danach war, einen langen Stint zu fahren. Damit ist Lewis gut umgegangen und war im Rennen nie gefährdet."

Allison spricht von einer "beeindruckende Leistung" Hamiltons, 41 Runden oder eineinhalb Stunden auf einem Satz Supersoft abzuspulen: "Es ist ihm gelungen, weil er ein sehr vorsichtiger Pilot ist, der extrem schnell fahren kann, die Reifen aber nicht überstrapaziert." Besonders zu Beginn des Stints hätte sich Hamilton zurückgehalten, um zum Ende des Rennens seine Reserven zu nutzen, aufzudrehen und sich den anstürmenden Sebastian Vettel mit frischeren Pneus vom Leib zu halten.

Doch warum wurde nicht auch Bottas an die Box geholt, um von der Situation zu profitieren? "Valtteri lag drei Sekunden hinter Lewis", erklärt Allison. "Wäre er zur gleichen Zeit reingekommen, hätte er sich ein paar Sekunden hinter ihm anstellen und warten müssen." Bottas wäre folglich ins Mittelfeld zurückgefallen und nicht - wie Hamilton - hinter der Spitzengruppe geblieben. Beim Überholen der langsameren Autos hätte er unweigerlich Zeit verloren und die Reifen gequält.

"Mit einem Auto auf einer aggressiven Strategie und einem weiteren auf einer defensiveren Taktik wussten wir, dass wir unsere Chancen verteilt hatten und in beiden Fällen ein Eisen im Feuer hatten", fügt Allison hinzu. Dass Bottas einen zweiten Boxenstopp einlegen musste, lag an einem Verbremser in Runde 35, bei dem er sich seine Vorderreifen heftig demoliert und möglicherweise auch beschädigt hatte. Da der Finne ohnehin an das Ende der Spitzengruppe zurückgereicht worden war, bedeutete der Stopp keinen Platzverlust und war ein Joker im Hinblick auf eine Safety-Car-Phase.

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