• 07. Oktober 2018 · 02:48 Uhr

100 Prozent nicht genug: Sirotkin staunt über Stroll-Runde

Während das Williams-Team die Saison 2018 ad acta legt, muss Sergei Sirotkin indirekt eingestehen, dass Lance Stroll offenbar ein besserer Formel-1-Fahrer ist

(Motorsport-Total.com) - Sergei Sirotkin hat in Suzuka das bisher vielleicht beste Qualifying seiner Karriere absolviert: "Ich habe 100 Prozent herausgeholt. Es war eine wirklich gute Runde. Und auch operativ haben wir mit dem Auto 100 Prozent erzielt. Rückblickend glaube ich, dass ich nicht eine Tausendstelsekunde schneller fahren hätte können", gesteht der Russe.

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Das Williams-Team hat die Saison 2018 geistig schon abgeschrieben Zoom Download

Umso frustrierender, dass er in der Startaufstellung zum Grand Prix von Japan (Formel 1 2018 ab 6:45 Uhr MESZ live im Ticker) trotzdem hinter seinem Williams-Teamkollegen Lance Stroll steht. Stroll war in Q1 zwar nur um 0,055 Sekunden schneller, aber das machte letztendlich den Unterschied zwischen 14. und 17. Startposition.

"Lance ist eine herausragende Runde gefahren", staunt Sirotkin. Woher der Zeitunterschied kommt? "Vielleicht von der Out-Lap", spekuliert er. "Dieses Jahr sind die Abstände so gering, dass das manchmal einen überraschend großen Unterschied macht. Aber er hat einfach einen mega Job gemacht."

Das sieht Stroll nicht ganz so euphorisch: "Es war eine gute, saubere Runde. Ich habe sie gut zusammengebaut. Wenn die Balance zum Fahrstil passt, was heute der Fall war, dann kommt das dabei raus. Dann kommt das Selbstvertrauen und es läuft ganz von selbst", erklärt der 19-Jährige.

Stroll im Regen: Da geht immer was!

Stroll, ein Spezialist für schwierige Wetterverhältnisse wie am Samstag, glaubt aber nicht, dass er schon am Limit war. Das muss ernüchternd sein für Sirotkin, weil es zeigt: Selbst an seinem besten Tag hat er im teaminternen Duell gegen Stroll keine Chance, wenn es der nur halbwegs auf die Reihe kriegt.

"Wir hätten mit Renault fighten können."Lance Stroll
Während Sirotkin lobt, welch "erstaunlichen Job" er und Williams geleistet haben, um 17. zu werden, ist Stroll mit seiner Leistung, die zu Platz 14 geführt hat, weniger zufrieden: "Wir hätten mit Renault fighten können", sagt er. "Sainz wäre drin gewesen, vielleicht auch Magnussen. Aber das redet sich im Nachhinein leicht. Keine Ahnung, was mit Sainz los war. Vielleicht hatte er mit dem Regen Pech."

Das Grundproblem bleibt freilich, dass Williams seit Wochen auf die letzten Plätze gebucht ist, abwechselnd mit McLaren. P14/17 ist bei weitem nicht das schlechteste Qualifying-Ergebnis der Saison. "Wir hatten ja auch seit Ungarn oder Deutschland kein Update mehr", seufzt Stroll, der das Team 2019 in Richtung Force India verlassen wird.

Lowe behauptet: Gab schon noch Updates

Technikchef Paddy Lowe widerspricht: "Wir hatten schon ein paar Sachen. Kleinigkeiten halt, zum Beispiel im Aero-Bereich. Und wir bringen noch mehr." Er räumt aber ein, dass das nicht mehr die ganz großen Pakete sind: "Wir konzentrieren uns schon mehr auf 2019 als auf dieses Auto."

"Wir sind dieses Wochenende ein bisschen stärker, auch im Vergleich zu unseren direkten Gegnern. Damit bin ich zufrieden", sagt Lowe. "Und die Fahrer haben einen guten Job gemacht. Das Tempo ist natürlich nicht das, was wir uns vorstellen. Aber besser da als so weit hinten wie in Sotschi!"

Schwankungen extremer als bei anderen Teams

Die Ursachenforschung mit dem FW41 hat Williams zwar nicht komplett aufgegeben, weil das Team dadurch etwas für das 2019er-Auto lernen kann. Aber damit, dass 2018 nicht mehr besser wird, hat man sich abgefunden. Auffällig: Die streckenspezifischen Schwankungen sind bei Williams extrem. In Sotschi noch im Niemandsland, ist man in Suzuka wieder nahe am Mittelfeld dran.

"Wenn wir nicht konkurrenzfähig sind, dann liegen wir gleich kilometerweit hinten!"Lance Stroll
"Es ist extrem streckenabhängig, reifenabhängig", erklärt Stroll. "Auf einigen Strecken bekommen wir unser Paket einfach nicht hin. Wir bekommen die Reifen nicht ins Fenster, weil die Streckencharakteristik einfach nicht zum Auto passt. Und das Problem ist: Wenn wir nicht konkurrenzfähig sind, dann liegen wir gleich kilometerweit hinten!"

"Dabei hat unser Auto auch seine Stärken", findet er. "Einige Stärken, aber auch ziemlich üble Schwächen. Wenn eine Strecke mehr Kurven hat oder die Bedingungen eher unsere Stärken fördern als unsere Schwächen, dann ist das unsere einzige Chance, etwas konkurrenzfähiger zu sein." So wie in Suzuka, mit vielen Kurven und schwierigen Wetterverhältnissen ...

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