• 27. April 2017 · 16:12 Uhr

Duell mit Mercedes: Beraubt das Wetter Ferrari seiner Stärke?

Bislang übertrumpfte Ferrari Mercedes 2017 vor allem bei hohen Temperaturen: Wie sich das Wetter in Sotschi auf das Duell an der Spitze auswirken könnte

(Motorsport-Total.com) - In zwei von drei Saisonrennen bog Sebastian Vettel bereits die silberne Konkurrenz - folgt am Sonntag in Sotschi der dritte Streich? Die Papierform spricht nur bedingt dafür: Der SF70H lief bislang vor allem bei hohen Temperaturen zur Höchstform auf. Und am schwarzen Meer soll es zwar dieses Wochenende sonnig sein, die Temperaturen dürften sich aber rund um die 20-Grad-Marke einpendeln.

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Sebastian Vettel vor dem Russland-Grand-Prix: Je wärmer, desto besser Zoom Download

Vettel ist aber gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' zuversichtlich, dass sein Ferrari nicht darunter leiden wird: "Ich glaube nicht, dass wir in Sotschi wegen der niedrigeren Temperaturen Probleme kriegen werden." Als Argument liefert er das gute Tempo auf dem Shanghai International Circuit: "In China war es kühl, und wir waren trotzdem konkurrenzfähig."

Nun gehe es vorrangig darum, vor allem Lewis Hamilton weiter unter Druck zu setzen. "Und bislang hatten wir eine perfekte Taktik, aber wir müssen weiterhin voll konzentriert bleiben." Experte Marc Surer rechnet währenddessen damit, dass Ferrari in Sotschi nicht ganz so stark auftreten wird wie zuletzt in Bahrain.

Surer: Sotschi-Kurs spricht gegen Ferrari

"Der Vorteil dürfte kleiner werden, weil sie immer auf den Strecken stärker sind, auf denen sich die Reifen schneller abnutzen. Insbesondere dort, wo die Belastung auf den Hinterrädern groß ist und hohe Temperaturen herrschen. Beides ist in Sotschi nicht der Fall", argumentiert der Schweizer gegenüber 'Sky.de'. Daher setzt Surer auf Mercedes: "Es würde mich wundern, wenn es nicht so wäre. Aber ich lasse mich gerne überraschen!"

Interessant: Auch in diesem Fall spricht das starke Auftreten in China, als Vettel vor allem die Safety-Car-Phase einen Strich durch die Rechnung machte, für Ferrari, denn dort werden vor allem die Vorderreifen belastet. Und dennoch erwies sich der SF70H als konkurrenzfähig.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Sotschi

Doch wie schätzt Kimi Räikkönen, der bislang noch nicht so recht in Schuss gekommen ist, das Duell zwischen Mercedes und seinem Ferrari-Team ein? "Das kann man aus ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachten", holt er aus und spielt darauf an, dass der Vergleich in Qualifying und Rennen unterschiedlich ausfällt. "Im Qualifying waren sie bisher ein bisschen stärker, aber im Rennen scheint sich das auszugleichen. Sie scheinen wie in den vergangenen Jahren etwas im Qualifying gefunden zu haben, das sie auf eine schnelle Runde besser macht."

Mercedes vor allem mit leeren Tanks schnell

Ob die Pattstellung an der Spitze eine Momentaufnahme ist oder ein allgemeiner Trend, kann der Finne nicht sagen: "Das weiß ich nicht, ich schätze aber, dass es hier nicht anders sein wird als zuletzt. Es liegt nicht viel zwischen uns und ihnen, das kann man schon sagen." Auch Surer ist bewusst geworden, dass der Mercedes im Qualifying besonders stark ist. Er führt das auf die allgemeine Charakteristik des F1 W08 zurück.

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Vor allem in der Anfangsphase der Rennen war Ferrari bislang besser Zoom Download

"Der Mercedes ist so abgestimmt, dass er als leichtes Auto perfekt ist", erklärt der ehemalige Formel-1-Pilot. "Im Qualifying und am Ende des Rennens, wenn wenig Sprit im Tank ist, fährt der Mercedes schneller als der Ferrari. Aber mit vollem Tank ist der Ferrari das bessere Auto. Das ist eine andere Philosophie."

Tatsächlich überhitzen beim Mercedes zu Beginn des Rennens schnell mal die Reifen. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass sich die neuen Pirelli-Pneus dieses Jahr schwieriger ins noch schmälere Arbeitsfenster bringen lassen. Bei Ferrari scheint man hingegen einen Weg gefunden zu haben, um damit umzugehen. Man darf gespannt sein, ob dieser Trend auch auf Strecken mit niedrigeren Asphalttemperaturen eine Rolle spielen wird: Sotschi könnte diese Antwort geben.

Kommt Räikkönen endlich in Schuss?

Doch wäre das Räikkönens einzige Sorge, dann würde der Ferrari-Routinier, der von seinem Boss bereits die Rute ins Fenster gestellt bekam, vermutlich deutlich besser schlafen: Während Vettel bereits zwei Siege auf dem Konto hat, hat Räikkönen noch nicht einmal einen Podestplatz zu Buche stehen. Außerdem hat er nur halb so viele WM-Punkte wie sein Teamkollege.

Dennoch sieht er einen Aufwärtstrend. "Ich bin jetzt zufriedener als beim ersten Rennen", stellt er klar. Dass er aber auch in Bahrain nur Vierter wurde, führt er auf das verpatzte Qualifying mit Platz fünf und Rennpech zurück. "Der Startplatz war nicht sehr gut, und auch die erste Runde war ziemlich schlecht. Dann steckte ich etwas fest. Nach dem Boxenstopp hatte ich auch noch Pech mit dem Safety-Car. Aber das Gefühl war ziemlich gut."

Auch mit dem SF70H zeigt er sich zufrieden: "Das Team hat aber bei diesem Auto sehr gute Arbeit geleistet. Jetzt liegt es an uns, das beste daraus zu machen. Sebastian ist es schon gelungen." Ob es der beste Ferrari ist, den er je gefahren ist? "Als ich zu Ferrari kam, war das Auto sehr gut", spielt er auf sein Weltmeisterauto aus dem Jahr 2007 an. "Im Vergleich zu den vergangenen Jahre ist es aber schon der beste Ferrari. Wir müssen ihn aber ständig weiterentwickeln, wie die anderen auch. Ich muss mich mit meinen Leuten auch noch verbessern. Wenn das Auto dann einmal für mich passt, dann kommen sicher auch die Ergebnisse."

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