• 30. November 2016 · 10:31 Uhr

Jackie Stewart: Lewis Hamilton ist "wie eine kleine Ballerina"

Während Jackie Stewart Lewis Hamiltons Blockadetaktik in Abu Dhabi für einen unentschuldbaren Egotrip hält, richtet Allan McNish eine Warnung an Mercedes

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamiltons Blockadetaktik in der Endphase des Grand Prix von Abu Dhabi erhitzt nach wie vor die Gemüter von Fans und Experten. Jetzt meint der dreimalige Weltmeister Jackie Stewart gegenüber der 'Press Association', der Mercedes-Piloten könne eine "kleine Ballerina" sein. Eine Anspielung darauf, dass der Brite den späteren Weltmeister Rosberg trotz Teambefehls des Technikverantwortlichen Paddy Lowe einbremste, damit dieser von den Rivalen aus den Podesträngen verdrängt wird. Dann hätte Hamilton den Titel geholt.

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Hat Lewis Hamilton seine Interessen zu unrecht über die des Teams gestellt? Zoom Download

Vor allem die Tatsache, dass sich der 31-Jährige über einen direkten Befehl der Teamführung hinweggesetzt hat, sorgt beim Schotten für Unverständnis. "Es kann doch nicht sein, dass sich ein Mann gegen einen mulitinationalen Konzern stellt, indem er einfach nicht das richtige macht." Außerdem seien Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda und Geschäftsführer Dieter Zetsche "keine Idioten".

Dass Wolff nun mit Konsequenzen droht, weil Hamilton trotz "höchster Eskalationsstufe" der in Melbourne entwickelten teaminternen Regeln nicht reagiert hat, ist für Stewart der einzige Weg: "Es tut mir Leid, aber wenn man 20 bis 30 Millionen Pfund (umgerechnet 24 bis 35 Millionen Euro) pro Jahr verdient und man eine Anweisung bekommt, dann hat man Folge zu leisten. Ganz egal, wer man ist. Es ist aber nicht das erste Mal, dass er gegen Instruktionen verstößt, und wenn er so weiter macht, dann steht es ihnen frei, ihn rauszuwerfen."

Stewart: Wie Mercedes mit Hamilton umgehen sollte

Zumal Hamilton laut Stewart für das fürstliche Gehalt relativ wenig leisten muss: "Er fährt nur 21 Rennen pro Jahr, das ist keine große Sache. Wir haben uns den Arsch aufgerissen, um gutes Geld zu verdienen, und sie müssen nicht mal ordentlich testen."

Stewart hat zwei Vorschläge für die Mercedes-Entscheidungsträger: "Sie könnten ihm eine weitere strenge Warnung erteilen, die da lauten muss: Das wird passieren, wenn du noch einmal Befehle verweigerst. Oder sie bestrafen ihn finanziell."


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Während also Stewart gegen Hamilton schießt, verteidigt sein schottischer Landsmann Allan McNish Hamilton. Der ehemalige Toyota-Formel-1-Pilot, der in Le Mans seine größten Erfolge feierte, findet, dass Mercedes aufpassen muss, seinen Starpiloten nicht zu vergraulen.

McNish: Mercedes riskiert Hamiltons Vertrauen

"Mercedes hat doch bekommen, was man sich gewünscht hat", spielt er gegenüber der 'BBC' auf die zwei gewonnenen WM-Titel an. "In dieser Situation muss man sehr vorsichtig sein, denn man kann einen Fahrer sehr schnell vor den Kopf stoßen, wenn man ihn dafür bestraft, wofür er eigentlich bezahlt wird."

Gerade Hamilton ist bekannt dafür, selbst in schwierigen Situationen den Kopf nicht in den Sand zu stecken, wie man an seinen vier Siegen zu Saisonende gesehen hat. "Er ist im Grunde ihr größtes Kapital, und sie könnten ihn brauchen, wenn der Wettbewerb nächstes Jahr enger wird", warnt McNish die Mercedes-Verantwortlichen. Zumal Hamilton nicht gerade positiv darauf reagiere, wenn man seine Freiheiten einschränkt: "Er ist ein Getriebener. Wenn er nicht die nötige Unterstützung kriegt, dann wird er sich woanders umsehen."

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