• 22. Juli 2016 · 20:57 Uhr

"Bullshit": Kwjat übt scharfe Kritik an neuen Randsteinen

Daniil Kwjat kritisiert die Formel 1: Gras oder Kiesbetten sollten die Strecken begrenzen - Sonst werden die Kurse in Zukunft nur noch auf Parkplätzen aufgemalt

(Motorsport-Total.com) - Die Modernisierung des Hungarorings kommt nicht bei allen Formel-1-Piloten gut an, obwohl die Strecke insgesamt schneller geworden ist. Durch den neuen Asphalt sind die Bodenwellen verschwunden, die bisher charakteristisch für die Strecke waren. In den kommenden Jahren werden sich sicher wieder Bodenwellen bilden, doch den Fahrern stoßen vor allem die neuen Randsteine sauer auf. Diese sind deutlich flacher, die Autos können problemlos drüberfahren. Die Rundenzeit wird damit zwar schneller, aber die Rennleitung überwacht die Einhaltung der "Track Limits" in den Kurven 4 und 11 mit Sensoren.

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Daniil Kwjat übt Kritik an den neuen Randsteinen und der FIA Zoom Download

"Die Randsteine sind ein Scherz", ärgert sich Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat nach den Freitagstrainings. "Die Randsteine sind absolut Bullshit. Denke an das schlimmste Wort, das du dir vorstellen kannst", findet der Russe starke Worte. Mit der aktuellen Entwicklung der Formel 1 ist Kwjat nicht zufrieden und spricht damit vielen Fans aus dem Herzen: "Jetzt fehlt nur noch der nächste Schritt, bis es so wie in Top Gear ist. Dort ist die Rennstrecke auf den Boden gemalt. Das wird der nächste Schritt sein. Anders kann es nicht werden."

Vor allem die weiten, asphaltierten Auslaufzonen sind Kwjat ein Dorn im Auge. Dass die neuen Randsteine nun auch bündig mit dem dahinter aufgebrachten Asphalt abschließen und damit keine richtige Streckenbegrenzung darstellen, ärgert ihn. "Jetzt müssen wir uns auf irgendwelche Sensoren verlassen. Ich verstehe das nicht. Man muss dort nur Gras hinpflanzen. Wenn man einen Fehler macht, kommt man aufs Gras oder ins Kiesbett."

Strecken bald nur mehr aufgemalt

Die Kritik an den modernen Rennstrecken und den Veränderungen der FIA wird immer größer. Auch Kwjat spricht sich für klassische Rennstrecken aus, die für den Fahrer eine Herausforderung waren und Fehler bestrafen. "Wenn man in Zandvoort mit zwei Rädern neben die Strecke kommt, dann verlierst du einen Tag, weil du in die Leitplanke fliegst. Jetzt wird dir die Rundenzeit gestrichen, wenn du neben die Strecke kommst. Wir machen viel für die Sicherheit, aber viele Dinge, die in der Vergangenheit funktioniert haben, sollten bleiben. Sonst wird die Rennstrecke nur noch mit Linien aufgemalt."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Ungarn

"Ich weiß nicht, was sie machen wollen. Entweder lassen sie uns fahren wie wir wollen, oder sie verwenden Randsteine, über die man nicht fahren kann. Momentan fahre ich und weiß nicht, ob ich auf oder neben der Strecke bin", spricht Kwjat einen Umstand an, dass es den Fahrern schwerfällt, genau zu erkennen, ob sie über dem Randstein noch auf der Strecke sind. "Vielleicht sollten sie ein rotes Licht installieren. Ich weiß es nicht."

Die Kritik teilt auch Valtteri Bottas, obwohl der Williams-Pilot diplomatischere Worte wählt: "Von den neuen Randsteinen bin ich kein Fan. Die Randsteine waren auf dieser Strecke einzigartig. Die Randsteine wurden jetzt so verändert, wie sie überall sonst auf der Welt sind. Das ist schade, weil die Randsteine hier sehr speziell waren." Ab dem Qualifying will die FIA die "Track Limits" in den Kurven 4 und 11 mit den Sensoren überwachen und keine Toleranz zeigen, wenn ein Fahrer mit vier Reifen neben der Strecke ist. Dann wird im Qualifying die Rundenzeit gestrichen.

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