Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Keine Hochzeitsgeschenke: Rosbergs hartes Heimrennen
Beim Heimrennen in Hockenheim liefert sich Nico Rosberg das nächste Mercedes-Duell mit Lewis Hamilton, Sebastian Vettel ist klarer Außenseiter
(Motorsport-Total.com) - Es wird unromantisch zugehen in Hockenheim. Nico Rosbergs "Flittertage" enden beim Heimrennen und auf ein verspätetes Hochzeitspräsent sollte der WM-Spitzenreiter dabei nicht hoffen. "Geschenke auf der Rennstrecke wird es nicht geben", stellt Mercedes-Rivale Lewis Hamilton vor dem Großen Preis von Deutschland am Sonntag klar.

© xpbimages.com
Hochzeit, Vertragsverlängerung... Sieg? Nico Rosberg will seinen Lauf krönen Zoom Download
Das Duell der Silberpfeile um die WM-Krone geht gut eine Woche nach Rosbergs Hochzeit in die nächste Runde, zur Saisonhalbzeit ist es spannend wie lange nicht. Nur vier Punkte trennen den Deutschen von Ex-Weltmeister Hamilton (165:161) - gewinnt der Brite, reist er am Sonntagabend als neuer Spitzenreiter aus der Kurpfalz ab.
Schon seit Saisonbeginn geht es hin und her zwischen beiden Piloten, Kleinigkeiten oder technische Probleme entscheiden die Rennen, für Rosberg verbietet sich daher langfristiges Denken. "Ich will einfach nur meine Führung ausbauen, und zwar am Sonntag hier in Hockenheim", sagt der 29-Jährige. Derart fokussiert wirkt Rosberg seit Monaten, auf und neben der Strecke. Zum ersten Mal in seiner Karriere sitzt der Wahlmonegasse in einem echten Siegerauto, seine erste Chance auf den Titel will er gleich nutzen.
Konkurrenz kann weiterhin nur zusehen
Für Team-Aufsichtsrat Niki Lauda ist das "absolut machbar", Rosberg sei mittlerweile ein "Spitzenfahrer", sagte er dem 'SID': "In diesem Jahr zeigt er absolute Top-Leistungen, die ich von ihm immer erwartet habe." Die am Mittwoch verkündete langfristige Vertragsverlängerung sei damit nur "logisch". Mercedes sieht derzeit keinen Grund, an der Fahrerpaarung etwas zu ändern, im dominanten Silberpfeil werden Rosberg und Hamilton die WM unter sich ausmachen.
Fotostrecke: Fahrer über Hockenheim: Stadion-Atmosphäre
Sebastian Vettel (Red Bull): "Die Atmosphäre am Hockenheimring gefällt mir sehr. Schon am Morgen sind die Tribünen gut gefüllt. Und aus dem Auto heraus siehst du immer viele deutscher Fahnen auf den Rängen. Auch bei der Autogrammstunde ist immer viel los. Es sind diese kleinen Dinge, die mir an Hockenheim gefallen. Wir erfahren dort sehr viel Unterstützung. Schon beim Training merkst du, dass die Fans nur da sind, um dich anzufeuern. Sie halten zu dir, was auch immer passiert. Natürlich willst du ihnen daher auch etwas zurückgeben. Doch manchmal liegt das nicht in deinen Händen. Wir werden am Wochenende attackieren und versuchen, alles für unsere Fans zu erreichen." Fotostrecke
Der Konkurrenz um Weltmeister Sebastian Vettel bleibt bei allen Ambitionen nur der Kampf um den Platz des ersten Verfolgers. "Ich hoffe natürlich, dass wir hier die Wende einleiten können", sagt der Red-Bull-Pilot, realistisch sei dies jedoch nicht. Für den 27-Jährigen, der in dieser Saison regelmäßig auch von seinem jüngeren Teamkollegen Daniel Ricciardo geschlagen wird, wäre schon das Podest ein Erfolg beim Auftritt in der Heimat.
"Hockenheim ist etwas Besonderes für mich", sagt Vettel, "meine Heimat liegt nur dreißig Kilometer entfernt von der Strecke, ganz in der Nähe bin ich als Kind Go-Kart gefahren." Auf die Unterstützung der Fans kann der viermalige Weltmeister daher auch in dieser schwierigsten Saison seiner Karriere bauen.
Ohne FRIC: Alles neu oder alles beim Alten?
Zumindest die leise Hoffnung auf neue Chancen im Kampf gegen Mercedes gibt den Verfolgern zudem eine technische Änderung. Das zuletzt umstrittene Aufhängungssystem FRIC wird in Hockenheim nicht zum Einsatz kommen, alle Rennställe verzichten in einem seltenen Konsens auf das vernetzte Fahrwerk, welches die Boliden ruhiger hält. "Ich hoffe, es bringt das Feld Mercedes ein wenig näher", sagt Vettel, "aber das ist schwer einzuschätzen. Alle Teams haben in verschiedenem Maße damit gespielt."
Lewis Hamilton gibt sich bei diesem Thema derweil tiefenentspannt. Die FRIC-Verbannung werde "keine besonderen" Auswirkungen haben, sagt der Brite. Zumindest das erste Freie Training am Freitag stützte diesen Eindruck: Rosberg landete knapp vor Hamilton auf Rang eins - dem nächsten Privatduell steht damit wohl nichts im Wege. So ganz ohne Romantik und Geschenke.