Colapinto: "Es sieht so aus, als würde ich nächstes Jahr nicht hier sein"

(Motorsport-Total.com) - Franco Colapinto hat Gerüchte dementiert, wonach er für einen Platz in Red Bulls B-Team Racing Bulls für die Saison 2025 im Gespräch sei. Gleichzeitig deutet der Argentinier an, dass er 2025 wohl nicht in der Königsklasse fahren wird.

"Nein, im Moment verstehe ich nicht viel von dem, worüber gesprochen wird. Ich weiß nicht, woher das kommt", sagt Colapinto bei F1 TV, obwohl es lockere Gespräche zwischen Williams und Red Bull gegeben haben soll und Williams-Teamchef James Vowles bereit wäre, den 21-Jährigen an ein anderes Team zu verleihen.

"Ich habe für nächstes Jahr kein Cockpit, aktuell sieht es also so aus, dass ich nicht in der Formel 1 fahren werde. Wahrscheinlich werde ich woanders fahren."

"Es sieht so aus, als würde ich vielleicht ein Jahr nicht hier sein, aber ich hoffe, zeigen zu können, dass ich einen Platz hier verdiene, um 2026 oder 2027 zurückzukehren. Das ist mein Ziel, und deswegen gebe ich mein Bestes Rennen für Rennen."

Deshalb sei er nach dem Qualifying auch so enttäuscht über das Ergebnis, erklärt Colapinto weiter - er qualifizierte sich nur auf Platz 16. "Ich versuche einfach, Session für Session mein Bestes zu geben, um zu zeigen, dass ich es verdient habe, hier zu sein."

Colapinto nie schlechter als Platz zwölf

Colapinto konnte mit starken Leistungen und einer ruhigen Haltung überzeugen, seit er das Williams-Cockpit des gechassten Logan Sargeant übernommen hat.

In seinen bisherigen sechs Formel-1-Rennen sammelte der Argentinier fünf Punkte und kam nie schlechter als auf Platz zwölf ins Ziel. Doch im nächsten Jahr ist für ihn als Stammfahrer bei Williams kein Platz, da das Team bereits Ferraris Carlos Sainz als Teamkollegen von Alexander Albon verpflichtet hat.

Doch Colapintos Leistungen haben genug Aufmerksamkeit erregt, um auch das Interesse anderer Marken zu wecken. Deshalb signalisierte Williams-Teamchef Vowles bereits mehrfach seine Bereitschaft, ihn an ein anderes Team auszuleihen.

Auf die Frage, ob er ihn auch an Red Bull abgeben würde, sagt Vowles: "Er hat sich seinen Platz in der Startaufstellung verdient, und wir wollen ihm dabei helfen, einen Platz zu finden. Wie das aussieht, kann ich aktuell nicht sagen, weil es erstens sehr heikel ist und es zweitens im Moment nicht viel zu diskutieren gibt."

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko deutete indes an, dass das Team nicht daran interessiert sei, Fahrer von außen auszuleihen, da es sein eigenes Nachwuchsprogramm hat - mit Formel-2-Talent Isack Hadjar, der ebenfalls auf eine Chance wartet.

"Das Problem mit ihm (Colapinto; Anm. d. R.) ist, dass er einen langfristigen Vertrag mit Williams hat", sagt Marko der Kleinen Zeitung. "Ihn auszuleihen, ist für kein Team interessant. Man möchte keinen Fahrer für ein anderes Team ausbilden."