• 22. September 2023 · 11:04 Uhr

Honda: Der Formel-1-Rückzug 2021 als Ansporn für 2022

Warum Honda sich vom Ehrgeiz hat packen lassen, obwohl der Formel-1-Ausstieg des japanischen Herstellers bereits beschlossene Sache war

(Motorsport-Total.com) - Der Rückzug vom Rückzug kam überraschend für viele Beobachter. Denn eigentlich war Honda zum Ende der Formel-1-Saison 2021 ausgestiegen und Red Bull sollte die Antriebe fortan in Eigenregie einsetzen. Dann aber folgte ein Sinneswandel und Honda mischte doch wieder mit - und hat sich vom Abschied aus der Formel 1 sogar neu motivieren lassen, wie Projektleiter Tetshushi Kekuda nun erklärte.

Foto zur News: Honda: Der Formel-1-Rückzug 2021 als Ansporn für 2022

Das Honda-Logo als Schattenwurf auf dem Logo von Red Bull Zoom Download

Als während der Saison 2020 klar geworden sei, dass Ende 2021 Schluss sein würde, habe man bei Honda noch einmal alle Kräfte mobilisiert. "Wir zogen den [für 2022 geplanten] neuen Antriebsstrang auf 2021 vor", sagt Kekuda.

Das geschah in enger Abstimmung mit den Formel-1-Partnerteams Red Bull und AlphaTauri und laut Kekuda sogar noch vor der offiziellen Bekanntgabe, dass Honda aussteigen würde.

Red-Bull-Konzern vertraut Honda blind

Was daran besonders bemerkenswert gewesen sei: Red Bull und AlphaTauri stimmten den Honda-Plänen zu, "obwohl beide Teams noch nicht mal Zeichnungen vom neuen Antrieb gesehen hatten", sagt Kekuda. "Wir waren sehr dankbar für diese Flexibilität. Denn wir wollten es unbedingt machen. Und ich glaube, auf diese Weise haben wir einen Beitrag zum WM-Titelgewinn [2021] geleistet."

Doch an diesem Punkt stellte Honda das Formel-1-Projekt nicht einfach ein, sondern machte weiter, entgegen den eigentlichen Planungen. Begründung: Man wollte Red Bull und AlphaTauri nicht hängen lassen. "Es sollte keine Situation eintreten, in der die Teams über Jahre mit nicht konkurrenzfähigen Antrieben hätten fahren müssen", sagt Kekuda.

Also entwickelte Honda weiter, um pünktlich einen modifizierten Antrieb zu haben, bevor der Entwicklungsstopp für die Formel-1-Antriebe eintrat. Kekuda erklärt: "Die [finale] 2021er-Spezifikation diente dabei als Basis für die 2022er-Spezifikation."

Warum Honda nochmals ehrgeizig wurde

"Anfangs wollten wir hier nur dem Reglement Genüge tun, aber dann wurde unser Ingenieursgeist wiederbelebt. Deshalb haben wir alles in unserer Macht Stehende getan, um leistungsfähigere Antriebe zu haben."

Und der Erfolg auf der Rennstrecke gibt Honda Recht: Nach dem WM-Titelgewinn mit Verstappen in der Saison 2021 siegte Red Bull 2022 in beiden Formel-1-Gesamtwertungen und wird auch 2023 beide WM-Titel nach Milton Keynes holen.

Doch so klar waren die Erfolgsaussichten nicht immer. Laut Kekuda waren manche Honda-Verantwortliche auch skeptisch gewesen. "Anfangs gab es jemanden, der meinte: 'Warum betreiben wir so viel Aufwand für etwas, das Honda gar nicht selbst verwendet?' Aber unterm Strich konnten wir unsere Aufgabe erfüllen."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Der McLaren MCL38 im Design von Ayrton Senna
Der McLaren MCL38 im Design von Ayrton Senna
Foto zur News: Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie

Foto zur News: Imola: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Imola: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
Samstag
Folge Formel1.de
Formel-1-Quiz

Auf welcher japanischen Rennstrecke fand 1994 und 1995 der Grand Prix von Pazifik statt?

Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige motor1.com