• 04. Juni 2020 · 17:06 Uhr

Toto Wolff: Daimler-Engagement in der F1 steht "nicht zur Debatte"

Mercedes-Teamchef Toto Wolff vermutet eine gezielte Medienkampagne gegen die Silberpfeile und erklärt, warum Daimler derzeit nicht an Ausstieg denkt

(Motorsport-Total.com) - Toto Wolff hat in einer Videokonferenz mit Medienvertretern am Mittwoch erneut klargestellt, dass ein Ausstieg des Daimler-Konzerns aus der Formel 1 "im Moment nicht zur Debatte" steht. Der Mercedes-Teamchef reagiert damit auf angebliche Gerüchte, wonach der deutsche Automobilhersteller nicht zuletzt aufgrund der Coronakrise über eine Beendigung des Engagements in der Königsklasse nachdenken soll.

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Toto Wolff hat über die angeblichen Gerüchte rund um Daimler gesprochen Zoom Download

Aus seiner Sicht gibt es für die Silberpfeile gute Gründe, weiterhin Grand-Prix-Sport zu betreiben: "Der Marketingwert, den Mercedes durch die Plattform Formel 1 generiert, ist enorm. Am Ende geht es nicht immer nur um Marketing, sondern auch um die Glaubwürdigkeit der Plattform."

"Mercedes-Benz", sagt Wolff, "baut Automobile für die Serie, für die Straße, und baut Automobile für die Rennstrecke. Der erste Mercedes war ein Rennwagen. Das heißt aber nicht, dass man dieses Engagement nicht trotzdem hinterfragen muss."

Gerade in Zeiten der Coronakrise. Zuletzt stand auch das Engagement des Renault-Nissan-Konzerns in der Formel 1 auf dem Prüfstand. Vergangenen Freitag verkündete Interims-CEO Clotilde Delbos aber die Entscheidung, das Werksteam nicht zuzusperren oder zu verkaufen. Begründung für die Entscheidung pro Formel 1: die Einführung der Budgetobergrenze ab 2021.


Kein neuer Concorde-Vertrag unterschrieben

Wolff weiß, dass es töricht wäre, einen langfristigen Daimler-Verbleib in der Formel 1 verbindlich zu kommunizieren, solange kein neuer Concorde-Vertrag unterschrieben ist. Er erklärt: "In Zeiten von Corona, wo die automobile Industrie sich verändert, muss jedes Engagement auch diskutiert werden. Und so passiert das auch rund um den Motorsport."

Gleichzeitig betont der Österreicher, dass es aktuell keinerlei Anlass gibt, am Engagement von Daimler in der Königsklasse zu zweifeln: "Die Formel 1 ist gefestigt. Wir haben den Support. Der Werbegegenwert ist enorm und wird auch wertgeschätzt. Insofern steht das im Moment nicht zur Debatte."

"Das heißt nicht, dass in ein paar Jahren, wenn sich die Welt ändert und wir alle nur noch elektrisch durch die Gegend fahren, und der Sport sich möglicherweise in eine negative Richtung entwickelt, dass das dann genauso interessant für uns ist. Aber heute ist der Gegenwert in jedem Fall da."

Wolff vermutet "Kampagne" gegen Mercedes

Ein Daimler-Sprecher hatte bereits vor der Videokonferenz ausrichten lassen, dass "Spekulationen hinsichtlich eines möglichen Rückzugs aus der Formel 1 weiterhin unfundiert und unverantwortlich bleiben". Wolff legt diesbezüglich nach und vermutet eine "Kampagne" gegen Mercedes: "Ich glaube, wir sind das Ziel von jemandem, der Headlines kreieren und so vielleicht mehr Klicks kriegen will."


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Tatsächlich waren vergangene Woche Medienberichte über eine mögliche Neuausrichtung des Daimler-Engagements in der Formel 1 aufgetaucht. Von einem möglichen Aktientausch mit dem Sportwagenhersteller Aston Martin und dessen Großaktionär Lawrence Stroll war da die Rede. Zu einem Daimler-Rückzug aus der Formel 1 kursieren derzeit keine Storys.

Dass die Folgen der Coronavirus-Pandemie noch gar nicht richtig abschätzbar sind, stellt Wolff nicht in Abrede: "Jeder Automobilhersteller steht vor schwierigen und unsicheren Zeiten. Jeden Tag, an dem ich ein Magazin oder eine Zeitung aufschlage, lese ich was über VW, Renault, FIAT oder Daimler. So gesehen verstehe ich komplett, dass unsere sportliche Plattform hinterfragt wird."

Aber: "Das Top-Management von Mercedes betrachtet die Formel 1 als Kerntätigkeit." Und: "Wir haben uns gerade auf eine Budgetobergrenze von 145 Millionen geeinigt, die in den nächsten Jahren weiter reduziert wird. Schauen wir mal, wie die Formel 1 aussieht, wenn wir wieder Rennen fahren. Aber es sind definitiv schwierige Zeiten für jede Branche. Besonders für die Unterhaltungsbranche."

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