• 14. November 2014 · 14:04 Uhr

Ecclestone: "Spreche lieber 70-Jährige an als junge Zielgruppe"

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone polarisiert: Warum er 70-Jährige einem jungen Publikum vorzieht und warum Facebook, Twitter & Co. für den Sport zwecklos sind

(Motorsport-Total.com) - Immer wieder sieht sich Formel-1-Boss Bernie Ecclestone mit der Kritik konfrontiert, bei der Vermarktung der Königsklasse des Motorsports den Internet-Zug verpasst zu haben und soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook zu sehr zu vernachlässigen. Tatsächlich wehrt sich der 84-Jährige dagegen, Videomaterial von den Formel-1-Rennen online anzubieten und auf die jüngere Zielgruppe zuzugehen, denn die Haupteinnahmequelle des Sports sind nach wie vor die sündteuren TV-Verträge.

Foto zur News: Ecclestone: "Spreche lieber 70-Jährige an als junge Zielgruppe"

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone weiß mit der jungen Generation wenig anzufangen Zoom Download

Nun gießt der Brite mit neuen Aussagen zu diesem Thema Öl ins Feuer. "Ich weiß nicht, warum die Leute die sogenannte junge Generation erreichen wollen", fragt Ecclestone gegenüber 'campaign'. "Wollen sie ihnen was verkaufen? Die meisten dieser Kinder haben doch ohnehin kein Geld. Da wende ich mich doch lieber dem 70-Jährigen zu, der viel Geld hat."

Die Krux mit der jungen Zielgruppe

Dass Marketingfachleute ständig vorbeten, man müsse die junge Zielgruppe ansprechen, um eine Markenbindung zu erreichen, hält er für sinnlos, solange man nicht "für Disney Werbung macht". 15-Jährige würden sich hingegen "nicht im Geringsten" für die in der Formel 1 beworbenen Marken interessieren: "Sie werden zwar die Marke Rolex sehen, aber werden sie rausgehen und eine kaufen? Sie können es sich nicht leisten. Oder unser anderer Sponsor UBS - diese Kinder kümmern sich nicht um Banken. Sie haben ohnehin nicht genug Geld, um es der verdammten Bank zu geben."

"Die meisten dieser Kinder haben doch ohnehin kein Geld."Bernie Ecclestone
Ecclestone ist der Meinung, dass vorrangig das Produkt funktionieren müsse, um die Zuschauer am Sonntagnachmittag vor die TV-Geräte zu holen. Wie man dies über die sozialen Netzwerke erreichen will, ist ihm schleierhaft. "Was sollen wir denn den Leuten sagen?", fragt der Formel-1-Boss. "Es ist ziemlich offensichtlich, was wir produzieren und was wir machen. Entweder die Leute mögen und kaufen es, oder sie mögen es nicht."

Twitter, Facebook "und all der andere Unsinn" interessiere ihn nicht: "Ich habe versucht, dahinter zu kommen, aber ich bin in jeder Hinsicht zu altmodisch. Ich konnte keinen Wert darin erkennen." Er wisse nicht, wie man diese Plattformen für die Formel 1 nutzen kann, zumal sich die Welt seiner Meinung nach viel zu rasch wandelt, um den Fokus dorthin zu legen.

Einbruch der TV-Zahlen Trugschluss?

Selbst wenn Kinder Tablets und Handys für den TV-Konsum nutzen, "heißt das noch lange nicht, dass sie Formel 1 schauen. Und selbst wenn sie es tun, werden sie es dann immer noch tun, wenn sie 40 sind?", hinterfragt Ecclestone langfristige Strategien, um die Zukunft der Formel 1 zu sichern. "Bald werden Firmen wie Twitter für alles, was man online stellen will und irgendwie einen kommerziellen Eindruck macht, Geld verlangen", prophezeit Ecclestone. "Sonst können sie nicht im Geschäft bleiben."

Kritiker sehen einen Zusammenhang zwischen Ecclestone Ignoranz gegenüber den sozialen Netzwerken und dem Einbruch der TV-Zuseherzahlen, doch dagegen wehrt er sich entschieden. "Wir haben in fast allen Sportarten einen Rückgang erfahren", sieht er das Einbrechen der TV-Zahlen als allgemeines Phänomen.

"Ich zweifle daran, dass weniger Leute zuschauen. Die Zuseher sind jetzt nur in unterschiedliche Bereiche verstreut, denn sie können heute über diese iPads oder sogar über das Telefon zuschauen. Und erst jetzt wird uns bewusst, dass wir vielleicht woanders zulegen, wenn zehn Prozent unserer Free-TV-Zuseher wegfallen, weil die Leute über andere Endgeräte zuschauen."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Das "Chamäleon"-Sonderdesign von Racing Bulls für Miami
Das "Chamäleon"-Sonderdesign von Racing Bulls für Miami
Foto zur News: Die Formel-1-Speziallackierung von Ferrari für den Miami-Grand-Prix
Die Formel-1-Speziallackierung von Ferrari für den Miami-Grand-Prix

Foto zur News: Mercedes macht die Fifth Avenue in New York City unsicher
Mercedes macht die Fifth Avenue in New York City unsicher

Foto zur News: In den Worten seiner Gegner: Was Ayrton Senna zur Legende machte!
In den Worten seiner Gegner: Was Ayrton Senna zur Legende machte!

Foto zur News: Karriere von Roland Ratzenberger
Karriere von Roland Ratzenberger
Folge Formel1.de
Formel-1-Quiz

Wie alt war der deutsche Ex-Formel-1-Pilot Adolf Brudes 1952 bei seinem Grand-Prix-Debüt?

Top-Motorsport-News
Foto zur News: WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans
WRC - WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans

Foto zur News: Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam
WSBK - Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
NR24 - mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Ferrari Racing Teams und Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos und Helme von Charles Leclerc und Carlos Sainz