• 24. Oktober 2018 · 08:02 Uhr

Lance Stroll: Esteban Ocons Aufmunterung "hat mich sehr berührt"

Weil er seinen Kumpel auf Social Media verteidigte, obwohl der ihm wohl das Cockpit wegnehmen wird, preist Lance Stroll den Noch-Force-India-Piloten als "sehr reif"

(Motorsport-Total.com) - Wahr ist: In der Formel 1 dreht sich vieles um Geld und Macht. Ein Paradebeispiel dafür liefern die Entwicklungen bei Force India. Beim Mittelfeldteam, das nach der Insolvenz von einem Konsortium um den kanadischen Milliardär Lawrence Stroll übernommen wurde, muss höchstwahrscheinlich Esteban Ocon sein Cockpit für die Formel-1-Saison 2019 räumen. Profiteur: Lance Stroll, Sohn des Teamretters und bislang mit Williams eher am Ende des Feldes zu finden.

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Esteban Ocon und Lance Stroll verbindet eine langjährige Freundschaft Zoom Download

Falsch ist: In der Formel 1 gibt es keine Freundschaften, wie ausgerechnet Ocon und Stroll inmitten der unsicheren Force-India-Situation beweisen. Obwohl er selbst zu überzeugen wusste und nun womöglich ohne Cockpit im kommenden Jahr dasteht, verteidigte der Franzose seinen bisweilen glücklosen Kumpel mit einem Freundschafts-Post auf Instagram. "Wir mögen aus verschiedenen Verhältnissen kommen, aber wir haben die gleiche Leidenschaft, den gleichen Wettbewerbsgedanken und die gleiche Liebe für den Sport", postete er in einer Instagram-Story.

"Bleibt also bitte respektvoll und zeigt eure Unterstützung. Im Leben wird dir nichts geschenkt und wir haben alle hart dafür gearbeitet, es so weit zu schaffen", sprang er für den vielfach angefeindeten Stroll in die Bresche. Am Rande des USA-Grands-Prix in Austin war der junge Kanadier noch immer überwältigt von der Geste seines Kollegen und sagt: "Das war sehr reif von ihm. Da zeigt sich der Respekt. Unabhängig von unseren Aktivitäten im Rennsport sind wir Freunde. Mich hat diese Nachricht sehr berührt."

Shitstorm im Internet wegen Kontostand des Vaters

Die beiden Youngster fuhren bereits zu Kart- und Formel-3-Zeiten gegeneinander und hatten sich damals auch abseits der Rennstrecke angefreundet. "Und daran hat sich trotz der aktuellen Entwicklungen in der Formel 1 nichts geändert", unterstreicht Stroll. "Lance ist mein bester Freund mit Fahrerlager", bestätigt auch der Noch-Force-India-Pilot. "Die Leute reden, als sei es sein Fehler. Aber er hat gar nichts damit zu tun. Ich wollte das mit allen teilen. Denn was ich in den sozialen Medien gesehen habe, war nicht normal." Auf Facebook und Co. war ein Shitstorm über den 19-Jährigen hereingebrochen, seit er als neuer Pilot beim Ex-Team von Vijay Mallya gehandelt wird.

Schon vor Beginn seiner Formel-1-Karriere kämpfte der Nordamerikaner gegen den Ruf, nur aufgrund des Kontostands seines schwerreichen Vaters überhaupt in die Königsklasse gekommen zu sein. "Ich hatte wegen meines Vaters mit Kritik gerechnet. Aufgrund meiner Herkunft ist es für die Leute einfach, über mich zu richten", seufzt er. Den zum Teil überbordenden Hassnachrichten in den sozialen Netzwerken kann er seine Titel in der italienischen Formel 4, der Toyota Racing Series und der Formel-3-EM entgegenhalten.

Seine Zukunft beim Force-India-Team gilt als sicher, auch wenn der Wechsel noch nicht bestätigt wurde. Bei Williams wurde vergangene Woche der junge Brite George Russell als neuer Fahrer vermeldet, bei Force India behält Sergio Perez sein Cockpit. Großer Verlierer könnte Ocon sein, der ein Jahr pausieren müsste, sollte sich nicht doch bei Williams noch eine Türe öffnen. Die Karten liegen zunächst aber in den Händen der Stroll-Familie. "Es ist meine Karriere und ich muss meine Zustimmung geben und meine eigenen Entscheidungen treffen. Aber die Dinge werden sich schon regeln und ich kann mich ganz auf die laufende Saison konzentrieren", so der Kanadier.

Mit einer offiziellen Bekanntgabe wird voraussichtlich schon kommendes Wochenende in Mexiko gerechnet. Egal was die Zukunft bringt: Die Freundschaft zu Ocon steht dabei nicht auf dem Spiel, da sind sich beide nicht erst seit dem Social-Media-Post des 22-Jährigen einig. "Es ist toll, dass diese Brücke nicht von Politik, Business oder dem Rennfahren eingerissen wurde", so Stroll abschließend.

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