• 24. Juli 2017 · 10:27 Uhr

Lewis Hamilton und die Reife: "Mir fehlt die Übergangszeit"

Lewis Hamilton erinnert sich, wie er den Motorsport zu lieben begann und welche Helden er hatte - Seine Nacheiferer beeindrucken ihn mit enormer Reife

(Motorsport-Total.com) - Spitzensportler wird man nur mit großen Opfern. Lewis Hamilton glaubt, dass ihn seine Leidenschaft um seine Jugend gebracht hat. Schon als Kind begann sein Vater Anthony ihn zu einem Modellathleten zu formen. Doch die heutige Motorsportjugend beeindruckt ihn nachhaltig. "Heute sind 17-Jährige reifer als ich es mit 22 war", zeigt er sich im Interview mit dem FIA-Magazin 'Auto' beeindruckt. Er war 22 Jahre alt, als er 2007 mit McLaren in die Formel 1 einstieg.

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Jeder Erfolg hat seinen Preis: Lewis Hamilton musste auf die Jugend verzichten Zoom Download

Trotzdem war es Liebe auf den ersten Blick. Gerne erinnert er sich an seine ersten Gehversuche auf fahrbaren Untersätzen zurück: "Ich liebte wie alle Kinder Spielzeugautos und alles, was ein Lenkrad hat, alles, was einen Motor hat." Den Aha-Moment gab es in den Ferien im Alter von fünf Jahren, wie er sich erinnert: "Da gab es diese dreirädrigen Miniatur-Autoscooter in der Form eines Formel-1-Fahrzeugs. Meine Eltern konnten mich da nicht runter bekommen. Ich liebte es einfach, sie zu fahren."

Hamilton glaubt, dass er mehr fasziniert denn inspiriert gewesen sei. "Es ist wie im Freizeitpark: Man fühlt sich nicht inspiriert, auf die Achterbahn zu gehen. Man tut es, weil es nach Spaß aussieht. Ich liebe es, Autos zu fahren, weil das meine Art Achterbahn ist." Und so ging Hamilton von seinem Vater gefördert in den Kartsport, wo sein enormes Talent bald auffiel.

Doch das hatte seinen Preis, der bis heute nachwirkt: "Man verlässt das eigene Haus am Mittwoch oder Donnerstag und kommt erst Sonntagabend zurück. Man verpasst Tage in der Schule. Man verpasst Wochenenden, an denen die Freunde ihren Gruppenaktivitäten nachgehen. Montags reden sie dann über ihr fantastisches Wochenende und man selbst kann kein Teil dessen sein." Und das ließen ihn die Klassenkameraden auch spüren: Du warst nicht dabei. "Die soziale Brücke musste jede Woche neu gebaut werden. Ich denke, das ist das gemeinsame Schicksal von allen von uns, die Rennen fahren", glaubt er.

Hamilton, der immer wieder für mangelnde Reife kritisiert wird (zum Beispiel im Zuge der Burnout-Affäre in Australien), gibt zu, dass die Fixierung auf den Rennsport seine Entwicklung eher behindert als gefördert hat: "Mir fehlt dieser Übergang: Man muss einen großen Schritt machen, vom Kind sein dahin, sich erwachsen aufführen zu müssen. Da fehlt das Fundament dazwischen. Man kann sich also wie ein Erwachsener aufführen, ohne wirklich einer zu sein."

Seine eigene Erfahrung nutzt er für einen Appell an ambitionierte Eltern: "Wäre ich nicht Rennen gefahren, wäre ich sicherlich früher gereift. Das gilt für alle Sportler. Viele Eltern drängen ihre Kinder in den Fußball oder andere Sportarten. Ich würde ihnen raten, die richtige Balance zu finden. Es ist wichtig, dass sie wenigstens einen Teil der Kindheit ihrer Kinder erhalten, weil diese sie kein zweites Mal leben können. Ist die Kindheit vorbei, ist sie vorbei."

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