• 25. Dezember 2025 · 11:06 Uhr

Daten: Red Bulls Fahrerrochade offenbart ein Racing-Bulls-Mysterium

Ein Datenvergleich der Red-Bull-Fahrer offenbart ein Mysterium: War der Racing Bulls 2025 schneller als gedacht - und der Red Bull gar nicht das Problem?

(Motorsport-Total.com) - Isack Hadjar wird 2026 neuer Teamkollege von Max Verstappen bei Red Bull. Damit verbindet sich im Umfeld des Teams erneut die Hoffnung auf Stabilität - nachdem sowohl Liam Lawson als auch Yuki Tsunoda im Hauptteam 2025 deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben.

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War der Racing Bulls 2025 schneller als der Red Bull? Zoom Download

Lawson wurde bereits nach zwei Rennwochenenden wieder zu den Racing Bulls zurückgeschickt, Tsunoda verabschiedete sich nach WM-Rang 17 ganz aus der Formel 1. Doch ist Hadjar tatsächlich die Lösung? Oder entpuppt sich der Abschied von Sergio Perez nach der Saison 2024 im Rückblick als folgenschwere Fehlentscheidung?

Um diese Fragen zu beantworten, haben wir die Leistungsdaten der Red-Bull-Fahrer detailliert analysiert. Im Fokus standen dabei nicht klassische Statistiken wie Punkte, Podien oder Siege, sondern vor allem das relative Pace-Verhältnis innerhalb der Teams. Und dabei hat sich zudem ein Mysterium um die Pace des 2025er-Racing-Bulls offenbart.

Datenlage eindeutig: Tsunoda klar schwächer als Perez

Beginnen wir mit Yuki Tsunoda. Als sich Ende 2024 abzeichnete, dass Sergio Perez trotz gültigen Vertrags 2025 nicht mehr für Red Bull fahren würde, stellte sich die Nachfolgerfrage: Liam Lawson oder Yuki Tsunoda?

Der Japaner erhielt nach der Saison einen Testeinsatz in Abu Dhabi und erklärte anschließend, der Red Bull liege seinem Fahrstil deutlich besser als der Racing Bulls. Rückblickend wirkt diese Aussage eher wie Verhandlungstaktik - Red Bull entschied sich dennoch für Lawson.

Die Zahlen sprechen gegen Tsunoda. 2025 lag er im Qualifying durchschnittlich 0,807 Sekunden hinter Max Verstappen, in der Rennpace sogar 1,072 Sekunden pro Runde. Ein klarer Rückschritt im Vergleich zu Sergio Perez.

Der Mexikaner verlor 2024 im Schnitt 0,659 Sekunden im Qualifying und lediglich 0,560 Sekunden pro Runde im Rennen. Hochgerechnet war Perez also rund eineinhalb Zehntel schneller im Qualifying und sogar vier Zehntel pro Runde in der Rennpace als Tsunoda.

Tsunoda schwach - Lawson aber noch weiter entfernt

Allerdings begann die Saison 2025 zunächst mit Liam Lawson im Red Bull. Die ersten beiden Rennwochenenden verliefen für den Neuseeländer desaströs. Sein durchschnittlicher Rückstand auf Verstappen betrug 1,485 Sekunden im Qualifying und 1,861 Sekunden pro Runde im Rennen.

Zugegeben: Zwei Rennwochenenden sind eine sehr kleine Datenbasis. Zudem fuhr Lawson erstmals überhaupt in Australien und China, was den großen Rückstand zumindest teilweise erklären könnte.

Aussagekräftiger ist daher der direkte Vergleich mit Tsunoda aus den gemeinsamen Racing-Bulls-Zeiten 2023 und 2024. Dort setzte sich Tsunoda durch: 0,24 Sekunden Vorteil im Qualifying und 0,11 Sekunden pro Runde in der Rennpace.

Starke Rookie-Saison - aber ist Hadjar überbewertet?

Nun richtet sich der Blick auf Isack Hadjar. Der Franzose lieferte 2025 auf dem Papier eine überzeugende Rookie-Saison ab: 51 Punkte, ein Podestplatz und Rang 11 in der Fahrerwertung sind respektabel. Doch ein tieferer Blick in die Daten wirft Fragen auf.

Hadjar war im Saisonverlauf 0,245 Sekunden schneller als Lawson im Qualifying und 0,106 Sekunden pro Runde im Rennen. Das Teamduell gewann er - doch wie aussagekräftig ist dieses Ergebnis wirklich?


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Historische Quervergleiche deuten darauf hin, dass Hadjar damit hochgerechnet kaum schneller als Tsunoda wäre. In der Theorie hätte Hadjar 2025 im Red Bull 0,784 Sekunden im Qualifying und 0,987 Sekunden pro Runde auf Verstappen verloren. Ein nur minimaler Fortschritt gegenüber Tsunoda.

Ob sich solche Hochrechnungen in der Realität bestätigen lassen, bleibt offen. Klar ist jedoch: Hadjar bringt als Rookie Entwicklungspotenzial mit - eine unmittelbare Leistungssteigerung lässt sich aus den Daten derzeit aber nicht ableiten.

Das Racing-Bulls-Mysterium

Eine zentrale Unsicherheit bleibt: Wie schwer ist der Red Bull wirklich zu fahren? Oder anders gefragt: Wären Verstappens Teamkollegen im Racing Bulls näher an ihm dran gewesen?

Der allgemeine Konsens lautet: Der Red Bull gilt als schwierig zu fahren und vergrößert dadurch die Abstände. Im Racing Bulls wäre Verstappen zwar weiterhin überlegen, aber mit geringerem Vorsprung. Doch die Daten liefern dafür kaum Belege. Absolute Klarheit gäbe es nur durch einen direkten Autotausch - der natürlich nicht stattfand. Also bleiben erneut nur Hochrechnungen.

Daten sprechen gegen den Mythos vom "unfahrbaren" Red Bull

Ab dem Großen Preis von Italien in Monza machte der Red Bull einen deutlichen Performance-Sprung. Das Auto wirkte stabiler, Verstappen gewann mehrere Rennen, Tsunoda sammelte gelegentlich Punkte. Das Auto wirkte leichter zu fahren war, daher müsste sich der Abstand zwischen beiden verringert haben, oder?

Doch genau das zeigt sich kaum. In Monza, Baku und Austin lag Tsunoda im Schnitt 0,756 Sekunden im Qualifying und 1,002 Sekunden pro Runde im Rennen hinter Verstappen - nur etwa eine halbe Zehntel näher als im Saisonschnitt. Keine signifikante Veränderung.

Dreht man die Perspektive um, wird es noch interessanter. Beim Qualifying in Brasilien war der Red Bull nach einem Set-up-Fehler praktisch unfahrbar. Selbst Verstappen schied in Q1 aus. Der Rückstand Tsunodas: nur 0,308 Sekunden.

Auch auf anderen Strecken mit problematischem Fahrzeugverhalten - Bahrain (0,805), Österreich (0,533) und Ungarn (0,352) - war Tsunoda vergleichsweise näher dran. Eine klare Korrelation zwischen schwieriger Fahrbarkeit und größerem Rückstand ist nicht erkennbar, eher das Gegenteil.

War der Racing Bulls 2025 das bessere Auto?

All das deutet darauf hin, dass der enorme Vorsprung Verstappens weniger mit dem Fahrzeug als mit seiner außergewöhnlichen Klasse zu tun hat. Entsprechend groß können damit die Abstände auch im Racing Bulls ausfallen.

Das erlaubt eine theoretische Hochrechnung: Der Racing Bulls war 2025 im Schnitt 0,71 Sekunden langsamer als McLaren im Qualifying und 1,11 Sekunden pro Runde in der Rennpace. Zieht man davon Verstappens rechnerischen Vorteil gegenüber Hadjar ab, ergibt sich ein überraschendes Bild.

Mit Max Verstappen am Steuer wäre der Racing Bulls im Qualifying rund eine halbe Zehntel schneller als McLaren gewesen. In der Rennpace hätten Racing Bulls lediglich etwa 0,15 Sekunden pro Runde gefehlt.

Zum Vergleich: Der Red Bull selbst lag 2025 mit Verstappen 0,19 Sekunden im Qualifying und 0,31 Sekunden pro Runde im Rennen hinter McLaren. Rein rechnerisch wäre der Racing Bulls damit das schnellere Auto gewesen.

Doch eines bleibt klar: Diese Rechnung ist und bleibt reine Theorie - ohne praktischen Beweis auf der Strecke.

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