Bearman genervt von Strafpunkten: Letzte Prüfung in Mexiko?
Oliver Bearman steht kurz vor einer Rennsperre - und spricht offen über den wachsenden Druck, seine Fehler und warum die Situation ihn nervt
(Motorsport-Total.com) - Oliver Bearman erlebt in diesen Wochen einen schmalen Grat zwischen Talent- und Geduldsprobe. Der 20-jährige Brite steht bei zehn Strafpunkten - nur zwei entfernt von einer Rennsperre. Am 03. November und damit vor dem Grand Prix von Brasilien verfallen zwar zwei Zähler, doch bis dahin muss der Ferrari-Junior in Mexiko noch einmal fehlerfrei bleiben.
"Ja, genau", sagt Bearman mit einem müden Lächeln, als er darauf angesprochen wird. "Es waren ein paar harte Rennen auf dieser Seite der Dinge, aber das heißt nicht, dass die Ergebnisse schlecht waren. Es ist kein Drama, aber ich freue mich darauf, diesen Druck bald loszuwerden."
Zwischen Reife und Risiko
In der Formel 1 kann jeder Strafpunkt teuer werden - vor allem für junge Fahrer, die sich noch an das kompromisslose Reglement gewöhnen. Bearman weiß das nur zu gut. "Stressig ist es nicht", sagt er. "Aber es ist nervig."
Der Brite betont, dass er seinen Fahrstil nicht geändert habe. "Ich habe meine Herangehensweise auf der Strecke nie als übermäßig aggressiv gesehen", erklärt er. "Ich habe zehn Punkte, und acht davon... naja, vier davon habe ich in Silverstone bekommen - die habe ich mir ehrlich gesagt verdient. Aber das war kein Racing-Ding, das war einfach Dummheit."
In Monaco kamen weitere vier Punkte hinzu bei einem erneuten Vergehen unter roten Flaggen. "Auch die kann man aus meiner Sicht unterschiedlich bewerten. Es ist nicht so, dass ich jemanden abgeschossen hätte", sagt Bearman. Trotzdem bleibt die Statistik eindeutig - und die FIA streng.
Silverstone als Lehrstück
Vor allem Silverstone ist für Bearman zu einem Wendepunkt geworden. Dort hatte er bei der Boxeneinfahrt die Begrenzungslinie überfahren - ein eigentlich kleiner, aber klarer Regelverstoß.
"In Silverstone wurde uns gesagt, wir sollen den Boxeneingang so eng wie möglich nehmen, weil man dort im Rennen eine Sekunde gewinnen kann", erinnert er sich. "Aber das ist kein Einheitsrezept. Man muss sich anpassen - und ich war da einfach zu unvorsichtig. Eine dumme Aktion, die mir nicht noch einmal passiert."
Bearman zeigt sich reflektiert, fast schon erwachsen für sein Alter. "Ich mache viele Fehler, klar. Aber ich mache mich deswegen nicht fertig. Wichtig ist, dass man sie erkennt, versteht - und dann besser wird."
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Dass ausgerechnet Mexiko, eine Strecke mit berüchtigten Tracklimits und engen Kurven, der Ort ist, an dem Bearman um seine weiße Weste kämpfen muss, macht die Sache nicht leichter. "Natürlich ist das eine Strecke, auf der es leicht zu Strafen kommen kann", sagt er. "Aber hoffentlich sind wir das schnellste Auto im Mittelfeld - dann müssen wir gar nicht so viel kämpfen. Das ist zumindest der Plan."



