Haas mit Hoffung: Kleines Update als große Chance in Konstrukteurs-WM?
Ein kleines Upgrade-Paket könnte Haas in Austin zurück ins Mittelfeld katapultieren und wichtige WM-Punkte bringen - Warum Teamchef Ayao Komatsu zuversichtlich ist
(Motorsport-Total.com) - Nur kleine Änderungen, aber mit großer Wirkung? Haas setzt beim Heimrennen in Austin auf ein Upgrade-Paket, das im engen Mittelfeld den entscheidenden Unterschied machen soll und möglicherweise noch einmal wichtige Punkte im Kampf um die Konstrukteurswertung bringen könnte.
"Es sind nur kleine Anpassungen am Unterboden und an der Karosserie, also nichts Großes", sagte Teamchef Ayao Komatsu gegenüber Road and Track. Dennoch ist der Japaner zuversichtlich, dass die knappen Abstände im Mittelfeld einen spürbaren Vorteil für das Haas-Team bringen könnten.
"Wenn man sich das Qualifying in Singapur anschaut: Oliver [Bearman] war auf P9, nur vier Hundertstelsekunden hinter Isack Hadjar auf P8. Stellen Sie sich vor, das Upgrade bringt auch nur fünf Hundertstelsekunden - das wäre schon eine Position im Qualifying, und das könnte ein Rennen entscheiden."
"Der Unterschied zwischen vier Punkten und zwei Punkten könnte am Ende über die Position in der Konstrukteurswertung entscheiden. Das ist bedeutend." Momentan liegt Haas in der Konstrukteurs-WM auf dem neunten Platz, mit neun Punkten Rückstand auf Sauber. Auch Aston Martin und Racing Bulls sind noch in Reichweite.
Ocon testet Upgrade-Paket im Training
"Es sind wirklich winzige Margen", erinnert Komatsu an die vergangenen Rennen. "Wir waren in Singapur nur zwei Zehntel hinter dem schnellsten Ferrari. Wenn man dann betrachtet, wer wir sind, gegen so einen Riesen wie Ferrari, darauf können wir stolz sein."
Der Haas-Teamchef machte aber auch deutlich, dass zunächst nur einer der beiden Fahrer die Upgrades bekommt, um direkte Vergleiche zu ziehen. Weil in Austin wieder ein Sprint-Wochenende auf dem Programm steht, bleibt nur wenig Zeit, um die neuen Teile prüfen zu können und sich daran zu gewöhnen.
"Wir werden die Teile vergleichen müssen, denn wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen", mahnt der Haas-Teamchef zur Vorsicht. "Ja, das Upgrade funktioniert, aber es besteht immer die Möglichkeit, dass es sich verschlechtert. Das müssen wir herausfinden."
Deshalb wird im Freien Training zunächst nur Esteban Ocon mit den neuen Teilen fahren. "Dann vergleichen wir alles, prüfen, ob alles in Ordnung ist, und wechseln gegebenenfalls bei beiden Autos", erklärt der Franzose. In der wichtigen Session sollen beide Autos dann allerdings identisch sein.
Ocon ehrlich: "Können Auto nicht voll ausnutzen"
"Das ganze Team gibt wirklich alles, um auch in dieser späten Phase der aktuellen Regelperiode noch etwas Performance zu finden", lobt Ocon. "Es ist nicht einfach, noch Leistungsreserven zu finden, aber hoffentlich bringen uns die Upgrades ein bisschen mehr Grip und helfen uns, häufiger Punkte zu holen."
Der Haas-Pilot hofft, dass sich die bekannten Schwächen des Autos durch die neuen Teile "etwas ausgleichen und uns an den Stellen mehr Balance geben, wo wir sie brauchen. In Silverstone ging das letzte Upgrade in die richtige Richtung, das war positiv."
"Ein bisschen mehr Grip wäre natürlich auch schön", grinst der 29-Jährige, der allerdings auch weiß, dass Haas das Auto "nicht immer optimal nutzt" und viel Potenzial liegenlässt. "Manchmal kämpfen wir mit Bremsproblemen, wie zum Beispiel in Baku, wo ich das ganze Wochenende Schwierigkeiten beim Bremsen hatte."
"Dann hatten wir wieder viel Untersteuern, das wir nicht in den Griff bekommen haben", erinnert Ocon. "Das wiederholt sich immer wieder, und dann können wir das Auto nicht voll ausnutzen. Das Positive: Wir lernen jedes Mal, beheben die Probleme, und hoffentlich haben wir an diesem Wochenende keine dieser Baustellen, sondern können von Anfang bis Ende sauber fahren."