• 11. Oktober 2025 · 12:12 Uhr

Erklärt: Warum es vor 2026 eigentlich keine Winterpause gibt

Zwischen Abu Dhabi und Barcelona bleibt kaum Zeit zum Durchatmen: Warum die Winterpause 2025/26 für die Formel-1-Teams zur Zitterpartie wird

(Motorsport-Total.com) - Die Vorbereitung auf die Formel-1-Saison 2026 wird für die Teams zum Kraftakt, weil die Winterpause extrem kurz ist - "fast schon nicht existent", meint Alpine-Teamchef Steve Nielsen. Denn zwischen dem letzten Rennen am 7. Dezember 2025 in Abu Dhabi und dem ersten Testtag am 26. Januar 2026 in Barcelona liegen nur 50 Tage.

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Max Verstappen bei den Formel-1-Wintertests 2024 in Bahrain Zoom Download

Doch in dieser kurzen Zeit passiert einiges: Am Dienstag nach dem Saisonfinale findet in Abu Dhabi der traditionelle Young-Driver-Test statt. Wenige Tage später erhalten die Top 3 in Fahrerwertung und Konstrukteurswertung bei der offiziellen FIA-Gala ihre Pokale.

Kurz darauf verabschieden sich alle Beteiligten in die Weihnachtsfeiern - inklusive Werksschließung, wie per Reglement festgelegt. Und kurz nach Neujahr stehen die ersten Funktionstests der neuen Autos an.

"Von außen mag es wirken, als würde man eine Saison beenden und nahtlos die nächste beginnen, aber die Überschneidung ist enorm. Es ist alles unheimlich komprimiert", sagt Nielsen.

Erinnerungen an 2013/14 werden wach

Ähnlich straff war der Formel-1-Zeitplan zuletzt vor dem Beginn des Turbo-Hybrid-Zeitalters: Die Saison 2013 war am 24. November zu Ende gegangen, der erste Test begann am 28. Januar 2014. Damals blieben den Teams also zwei Wochen mehr, um sich auf das neue technische Kapitel einzulassen - trotzdem erwies sich der Testauftakt für viele Teams als schwierig.


Formel-1-Technik: Innovationen beim Wintertest 2025 in Bahrain

Der Vergleich zur vergangenen Winterpause macht ebenfalls deutlich, was der Formel 1 bevorsteht: 2024 endete die Saison am 8. Dezember und die ersten Testfahrten für 2025 begannen am 26. Februar - es blieb ein Monat mehr Zeit als vor der Saison 2026.

Auf die Zuverlässigkeit kommt es an

Und all das geschieht unter einem komplett neuen Technischen Reglement. "Das macht es zu einer großen Herausforderung für uns alle", sagt Aston-Martin-Teamchef Andy Cowell. "Wir haben es mit neuer Technologie, nachhaltigen Kraftstoffen und einer veränderten Aerodynamik zu tun - im Grunde also mit einem völlig neuen Auto. Und der Termin des ersten Rennens lässt sich nicht verschieben."

Hinter den Kulissen arbeiten die Teams daher "so hart wie möglich", um rechtzeitig bereit zu sein. Aber nicht um jeden Preis, wie Cowell betont: "Punkte gibt es nur, wenn man auch ins Ziel kommt. Genau dieses Gleichgewicht müssen wir treffen." Es braucht also nicht nur Speed, sondern auch Zuverlässigkeit.

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Das wird vor allem für die Rennställe zum Faktor, die 2026 mit einem anderen Antriebshersteller an den Start gehen. Aston Martin ist so ein Team nach dem Wechsel von Mercedes zu Honda. Alpine zum Beispiel wechselt von den eigenen Renault-Antrieben auf Kundenmotoren von Mercedes, Audi bringt das erste eigene Formel-1-Triebwerk mit.

2026 mehr "Nervenkitzel" als sonst?

Deshalb rechnet Cowell mit einem verhaltenen Auftakt in die Wintertests: "Werden wir da täglich 800 Kilometer abspulen wie vor zehn Monaten in Bahrain? Nein."

"Es wird darum gehen, alles zusammenzuführen und sicherzustellen, dass alles funktioniert, dass das Auto auf die Strecke fährt - und aus eigener Kraft wieder zurückkommt. Das ist der Nervenkitzel in der Entwicklungsphase - genau wie 2014 in Jerez, als wir alle zum ersten Mal gefahren sind."

2014 schaffte Red Bull nicht mal 100 Kilometer

Die Bilanz damals war ernüchternd: Von acht teilnehmenden Teams schafften am ersten Testtag in Jerez lediglich vier mehr als zehn Runden. Ferrari meisterte als einziger Rennstall über hundert Kilometer - rund ein Drittel einer Grand-Prix-Distanz.

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Am Ende der ersten Testwoche kamen Mercedes, Ferrari und McLaren-Mercedes immerhin auf jeweils über 1.000 Kilometer. Red-Bull-Renault dagegen scheiterte mit insgesamt nur 21 Runden sogar an der 100-Kilometer-Marke.

Warum sich 2014 nicht wiederholen soll

So schlimm wird es 2026 laut Williams-Teamchef James Vowles nicht werden. Er meint: "Das Feld wird deutlich enger beisammen liegen. Diese Sorge kann ich euch ein wenig nehmen."

Außerdem sei die Formel 1 gewillt, für den Ernstfall Maßnahmen zu ergreifen: "Wir führen schon jetzt offene Gespräche darüber, was passiert, wenn ein Motorenhersteller vorne oder hinten liegt - wie wir sicherstellen können, dass alle auf einem vergleichbaren Niveau gegeneinander antreten", erklärt Vowles.

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