• 10. Oktober 2025 · 13:51 Uhr

Steiner: Das ist Russells "Druckmittel" in den Mercedes-Verhandlungen

Günther Steiner glaubt, dass George Russell in den laufenden Verhandlungen um ein Mercedes-Cockpit für 2026 über mehr Einfluss verfügt als das Team selbst

(Motorsport-Total.com) - Trotz seiner bislang zwei Grand-Prix-Siege in dieser Saison in Kanada und Singapur und trotz seiner Führungsrolle neben Rookie Andrea Kimi Antonelli hat George Russell bislang noch keinen neuen Formel-1-Vertrag für 2026 bei Mercedes unterschrieben.

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George Russell holte zuletzt in Singapur seinen zweiten Saisonsieg Zoom Download

Auch wenn der Kontrakt derzeit als reine Formsache gilt, weil sowohl Russell als auch Teamchef Toto Wolff zuversichtlich sind, bald eine Einigung zu erzielen, sieht der langjährige Haas-Teamchef Günther Steiner mögliche Knackpunkte in den Verhandlungen.

"Er wird einen [Vertrag] bekommen. Wenn er ihn nicht bei Mercedes bekommt, dann woanders. Aber George weiß ganz genau, was er wert ist. Und ich würde sagen, er will nicht die Bedingungen von Mercedes, sondern das Beste für sich rausholen", so Steiner im Red Flags Podcast.

"Letztes Jahr hatte jeder Angst: 'Oh, Lewis geht. Kann George die Führungsrolle im Team übernehmen?' Er hat es ziemlich gut gemacht, und jetzt wartet er auf einen Vertrag. Ich denke also, er versucht einfach, die besten Bedingungen für sich zu verhandeln, und ich vermute, er will mehr als nur einen Einjahresvertrag."

Zu Beginn der Saison 2025 kursierten Gerüchte, dass Weltmeister Max Verstappen einen Wechsel zu Mercedes für 2026 in Betracht ziehen könnte. Wolff bestätigte Gespräche zwischen den Parteien, doch Verstappen, der noch bis 2028 bei Red Bull unter Vertrag steht, bekräftigte später seine Verpflichtung gegenüber dem Team aus Milton Keynes.

Warum Mercedes in einer schlechten Position ist

Allerdings ließ Verstappen die Tür für einen möglichen Wechsel 2027 offen. "Ich schätze, Toto spielt damit, ihm nur ein Jahr zu geben. Falls Max frei wird oder Red Bull verlassen will, hätte er einen Platz für Max und für sein Ziehkind Kimi Antonelli", vermutet Steiner.

"Und natürlich sagt George: 'Das funktioniert für mich nicht. Das ist nicht meine ideale Situation.' Und wer liefert im Moment ab? George. Also ist er in einer ziemlich guten Position, um zu verhandeln", erklärt Steiner.


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"Ich würde nicht sagen, dass er sehr viele Druckmittel hat, aber er hat viele gute Argumente, warum er einen Vertrag bekommen sollte und warum er sich dafür nicht verbiegen muss. Er sagt: 'Das sind meine Bedingungen.' Und ich vermute, er will auch gut bezahlt werden, wie alle anderen Topfahrer oder sogar besser."

Auf die Frage, wie viel Einfluss Russell angesichts des Mangels an noch freien Cockpits für 2026 tatsächlich habe, antwortet Steiner: "Überleg mal: Mercedes steckt sogar in einer schwierigeren Lage. Wen sollten sie ins Auto setzen, wenn George keinen Einjahresvertrag unterschreibt?"

"Das ist sein Druckmittel, denn Mercedes würde sich fragen: 'Wen setzen wir sonst ins Auto?'", erklärt Steiner und ergänzt: "Es gibt niemanden, weil Mercedes um Weltmeisterschaften kämpfen muss. Das ist kein Mittelfeldteam, das einfach nimmt, was man für sein Geld bekommt. Mercedes will Titel gewinnen. Sie sind nicht hier, um einfach nur mitzufahren. Wer bleibt also außer George?"

Steiner: Keine Spannungen zwischen Wolff und Russell

"Das ist sein Druckmittel. Mercedes hat keine Alternative für nächstes Jahr. Das ist sein Spiel: 'Ich will mehr als nur nächstes Jahr'", glaubt Steiner und ergänzt: "Nehmen wir hypothetisch an, Max entscheidet für 2027, dass Red Bull nicht mehr gut genug ist und er zu Mercedes will."

"Dann hätte George natürlich die Chance, zu Red Bull zu gehen. Aber zu diesem Zeitpunkt hätte Red Bull die Verhandlungsmacht: 'Wenn du unser Cockpit willst, wo willst du sonst hin?' Und wir wissen ja nicht, wie stark oder schwach Red Bull 2027 überhaupt sein wird."


Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer

"Ich denke also, im Moment ist Georges größter Vorteil, dass Mercedes keine andere Option für das nächste Jahr hat", so Steiner. Das Ausbleiben einer Vertragsankündigung für Russell wurde im Fahrerlager bereits von mehreren Beobachtern, darunter Martin Brundle und Nico Rosberg, hinterfragt.

Steiner glaubt jedoch nicht, dass die Gespräche zwischen Wolff und Russell angespannt geworden sind. "Ich denke, Toto und George kennen sich seit so langer Zeit so gut. Wir dürfen nicht vergessen: Toto hat George überhaupt erst in die Formel 1 gebracht", erinnert Steiner.

"Das muss man auch respektieren. Also glaube ich, es ist einfach eine Verhandlung. Ich denke nicht, dass es Spannungen zwischen ihnen gibt. Natürlich werden einige Gespräche hart sein, aber ich denke, Georges Manager, wer auch immer das im Moment genau ist, wird die Führung übernehmen. So vermeidet man direkte Konfrontation mit einem Teammitglied", so Steiner.

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