• 15. September 2025 · 12:50 Uhr

Warum Toto Wolff Alpine für 2026 auf der Rechnung hat

George Russell ist beim Mercedes-Motor für 2026 "sehr zuversichtlich" - Toto Wolff erklärt jedoch, warum in keinem Fall ein Durchmarsch wie 2014 zu erwarten ist

(Motorsport-Total.com) - Wenn ab 2026 in der Formel 1 ein komplett neues Reglement greift, haben viele Beobachter vor allem Mercedes auf dem Zettel. Denn neben den Regeln für das Chassis werden auch die Vorschriften für die Motoren ab dem kommenden Jahr geändert.

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Alpine wird ab 2026 ebenfalls mit Mercedes-Motoren an den Start gehen Zoom Download

Und als es in der Formel 1 im Jahr 2014 eine große Regelrevolution bei den Antrieben gab, dominierte das Mercedes-Werksteam die Königsklasse anschließend über Jahre, gewann bis 2021 achtmal in Folge die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft und stellte damit einen neuen Rekord auf.

Toto Wolff warnt allerdings davor, ab 2026 ähnliche Erfolge zu erwarten. "Wir hatten [2014] von Anfang an einen Vorteil beim Antrieb", erinnert sich der Mercedes-Teamchef zwar. "Aber beim Chassis gab es keine Konkurrenz", so Wolff. Und genau das sei dieses Mal anders.

Denn aktuell ist der Werks-Rennstall nicht einmal das schnellste Mercedes-Team in der Startaufstellung. Bereits seit 2024 hat Kundenteam McLaren die Nase vorne, weshalb Wolff damit rechnet, dass es 2026 auch "im eigenen Haus" eine große Konkurrenz geben wird.

Selbst wenn Mercedes also erneut den besten Motor bauen sollte, wäre ein Titelgewinn laut Wolff keinesfalls ein Selbstläufer. Denn neben McLaren dürfe man auch "Alpine oder Williams nicht außer Acht lassen, da sie über jede Menge Windkanalzeit verfügen", so Wolff.

Mercedes muss erst einmal die Kundenteams schlagen

Mit McLaren, Williams und Neuzugang Alpine wird Mercedes 2026 erneut drei Kundenteams beliefern, und Wolff erklärt: "Wenn man in einer Meisterschaft so weit zurückliegt, wie es bei Alpine derzeit der Fall ist, erhält man, glaube ich, 30 Prozent mehr Windkanalzeit zugeteilt."

"Das summiert sich über die Jahre, daher muss man vorsichtig sein", warnt der Österreicher. Tatsächlich liegt Alpine aktuell auf dem zehnten und letzten WM-Platz, was laut den Franzosen selbst allerdings zu einem großen Teil am eigenen Renault-Motor liegt.

2026 wechselt man zu Mercedes-Antrieben und profitiert durch das Handicap-System zudem von der meisten Windkanalzeit im Feld. Für Wolff steht daher fest: "Wir brauchen ein wettbewerbsfähiges Chassis, da alle unsere Kunden denselben Motor verwenden werden."

Will man also im kommenden Jahr wieder Weltmeister werden, muss man zunächst einmal die eigenen Kundenteams schlagen. Und das Beispiel McLaren zeigt aktuell, dass das in der heutigen Formel 1 eben keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

Über den Status als Werksteam sagt Wolff: "Ich denke, es ist bis zu einem gewissen Grad ein Vorteil, weil man die Richtung vorgibt, wie das gesamte Layout gestaltet werden soll. Aber wenn dem Chassis Leistung fehlt, weil man nicht die gleiche Menge an Abtrieb oder zu viel Luftwiderstand erzeugt oder einige Lücken übersehen oder einige Innovationen nicht erkannt hat, dann wird man zurückfallen."

Wolff: Geld alleine bringt heute nichts mehr

Zudem könne man wegen der Budgetobergrenze heute mit Geld "niemanden mehr unter Druck setzen, was für die drei großen Teams immer eine Art 'Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte' war", erinnert sich Wolff. Doch das funktioniere nicht mehr.

"Und dabei sprechen wir noch nicht einmal von Honda und Aston Martin mit viel Zeit im Windkanal und dem Adrian-Newey-Faktor. So wie die Formel 1 heute ist, mit den geltenden Vorschriften, kann jeder erfolgreich sein", warnt der Österreicher.


Formel-1-Fahrer, die bei Alpine/Renault ihr Debüt gefeiert haben

Einen Durchmarsch wie 2014 erwartet Wolff daher nicht. Doch zumindest am Motor sollte es laut George Russell nicht scheitern, wenn es auch 2026 wieder nicht mit dem Titel klappen sollte. Zumindest sei er an dieser Front "sehr zuversichtlich", so der Brite.

"Ich denke, im Durchschnitt der letzten zehn Jahre, wahrscheinlich sogar noch länger, kann ich mich nicht daran erinnern, dass Mercedes nicht den besten Motor in der Formel 1 hatte", so Russell, der betont, dass das auch schon zu V8-Zeiten so gewesen sei.

Trotzdem warnt auch er: "Der Grund, warum wir in den letzten vier Jahren keine Meisterschaften gewonnen haben, ist nicht der Motor, und dessen sind wir uns sehr wohl bewusst." Ein guter Antrieb wird daher 2026 zwar wichtig sein, aber nicht alleine über Sieg und Niederlage entscheiden.

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