Neuer Racing-Bulls-Teamchef spricht klare Worte über seinen Vorgänger

(Motorsport-Total.com) - Durch den Rauswurf von Christian Horner hat sich die Führungsstruktur zweier Formel-1-Teams maßgeblich verändert: Während der bisherige Racing-Bulls-Teamchef Laurent Mekies den Posten des Briten bei Red Bull Racing übernimmt, steigt Alan Permane bei den Racing Bulls vom Sportdirektor zum Teamchef auf.

Permane sieht in Mekies die ideale Besetzung für eine der anspruchsvollsten Führungsrollen im Formel-1-Zirkus. "Ich denke, sie bekommen da wirklich einen großartigen Mann", sagte der Brite zur englischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

"Er ist ein geselliger Mensch. Er ist ein Racer. Er versteht das Rennsportgeschäft, aber er kann auch außergewöhnlich gut mit Menschen umgehen", betont Permane. "Ich habe in meinen 36 Jahren in der Formel 1 mit vielen Teamchefs gearbeitet, und er gehört definitiv zu den Besten."

Nichtsdestotrotz tritt Mekies bei Red Bull in große Fußstapfen: Ex-Teamchef Horner hatte das Team einst aus den Überresten des schwächelnden Jaguar-Rennstalls geformt und es durch zwei dominante Phasen geführt - erst mit Sebastian Vettel, später mit Max Verstappen.

Auch Permante tritt "in riesige Fußstapfen"

Zusätzlich zur sportlichen Verantwortung kommt für Mekies die Leitung eines der komplexesten technischen Projekte der Gegenwart hinzu: Horner hatte den Aufbau der Red Bull Powertrains angestoßen, um ab 2026 die Entwicklung der Antriebseinheit selbst zu übernehmen. Die Einheit entsteht am expandierenden Standort in Milton Keynes.

Permane, der in den vergangenen 18 Monaten eng mit Laurent Mekies bei den Racing Bulls zusammengearbeitet hat, ist allerdings überzeugt, dass der Franzose für diese anspruchsvolle Aufgabe bestens gerüstet ist und über sämtliche notwendigen Eigenschaften und Erfahrungen verfügt.

Aber auch für Permane selbst ist der Aufstieg vom Sportchef zum Teamchef nicht einfach. "Für mich sind das riesige Fußstapfen, die es zu füllen gilt. Ich habe das große Glück, dass es ein sehr starkes Managementteam in Faenza und Milton Keynes gibt, sie sind einfach brillant."

"Ich kenne sie gut, denn ich war in den vergangenen 18 Monaten Teil dieses Managementteams, und sie helfen mir jetzt beim Übergang", erklärt der neue Racing-Bulls-Teamchef. "Aber wie gesagt, Red Bull bekommt mit Laurent jemanden, der sehr kompetent ist und das Team hervorragend führen kann."

Permane sieht "funktionierende Synergien"

Auch wenn Mekies nach einer Übergangsphase sicherlich eigene Akzente bei Red Bull Racing setzen wird, glaubt Permane, dass dessen bisherige Tätigkeit bei den Racing Bulls eine Kontinuität gewährleisten wird, gerade im Zusammenspiel der beiden Teams innerhalb der Grenzen des Reglements.

Neben Fahrwerkskomponenten und Getrieben wird Racing Bulls ab 2026 auch auf die hauseigenen Motoren von Red Bull umsteigen. "Das wird extrem hilfreich sein. Aber ich bin mir sicher, dass Laurent und Christian gut zusammengearbeitet haben", so Permane.

"Die Synergien funktionieren gut, und wir werden dieses Synergieprogramm im Rahmen der Regularien fortsetzen", erklärt er weiter. "Wir werden beide zeitweise in Milton Keynes sein, aber es wird auch Zeiten geben, in denen ich in Faenza bin, während das technische Team in Milton Keynes sich um die Synergiefragen kümmert. Ich sehe da keinerlei Probleme."

Alan Permane begann seine Formel-1-Karriere 1989 als Ingenieur bei Benetton und wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einer festen Größe im Team aus Enstone, zunächst unter Renault, später unter Lotus und zuletzt als Alpine. Im Sommer 2024 wurde er gemeinsam mit dem damaligen Teamchef Otmar Szafnauer entlassen. Ab Januar 2024 war Permane als Sportdirektor bei den Racing Bulls tätig.