• 21. Juli 2025 · 09:37 Uhr

Techniker wird Teamchef: Warum Alan Permane plötzlich Racing Bulls leitet

Alan Permane wird Nachfolger von Laurent Mekies bei Racing Bulls - und war selbst überrascht von der Entscheidung: Jetzt äußert er sich erstmals zur neuen Rolle

(Motorsport-Total.com) - Nach der überraschenden Rochade an der Spitze des Red-Bull-Imperiums, bei der Christian Horner nach zwei Jahrzehnten abgelöst wurde, ziehen sich die Folgen nun auch durch das Schwesterteam Racing Bulls. Mit Laurent Mekies als neuem Red-Bull-Teamchef rückte Alan Permane als sein Nachfolger bei den Racing Bulls nach - und äußert sich nun erstmals in einem exklusiven Interview zu seiner neuen Rolle.

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Alan Permane war von seiner Beförderung selber überrascht Zoom Download

"Ich habe auf die Nachricht mit gemischten Gefühlen reagiert. Etwas Schock, etwas Stolz", erklärt Permane gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

"Es ist unglaublich, dass sie glauben, ich sei in der Lage und hätte das Potenzial, dieses Team zu führen. Ich danke dem höheren Management von Red Bull in Österreich, also Oliver Mintzlaff und Helmut Marko, und natürlich auch Laurent, der mich empfohlen und an mich geglaubt hat. Es war eine großartige Woche."

Mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Formel 1

Permane, der über 30 Jahre Erfahrung in der Formel 1 mitbringt und unter anderem bei Benetton, Renault, Lotus und Alpine in leitenden Funktionen tätig war, trat erst im Januar 2024 als neuer Sportdirektor bei den Racing Bulls ein. Nun steht er an der Spitze des Teams mit rund 700 Mitarbeitern, aufgeteilt zwischen Faenza in Italien und Milton Keynes in Großbritannien.

Ein radikaler Umbruch steht aber nicht an. "Der Plan ist, die Dinge so zu belassen, wie sie sind", stellt Permane klar. "Laurent und Peter [Bayer, CEO] haben in den vergangenen 18 Monaten fantastische Arbeit geleistet und die Wettbewerbsfähigkeit enorm gesteigert. Mein Plan ist, diesen Weg fortzusetzen."


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"Das ist ein großartiges Team, und ich weiß, dass die Red-Bull-Führung sehr zufrieden mit der Art und Weise ist, wie es geführt wird", fährt Permane fort. "Sie sind sehr zufrieden mit unserer Performance. Unser Ziel ist es, das beste Mittelfeld-Team zu sein, und wir befinden uns definitiv im Kampf darum. Und diesen Kampf werden wir das ganze Jahr über fortsetzen."

Was den Sportdirektor vom Teamchef unterscheidet

Nachdem Permane in der Vergangenheit hauptsächlich in Milton Keynes stationiert war, erwartet er nun einen deutlich höheren Reiseaufwand. "Ich werde meine Zeit zwischen beiden Standorten aufteilen, vermutlich etwas öfter in Faenza sein, wo der Großteil des Teams sitzt."


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Die Beförderung zum Teamchef kam für den 58-Jährigen überraschend. Ein solcher Karriereweg sei für ihn nie geplant gewesen. "Ich glaube, die Rolle des Sportdirektors bietet eine gute Grundlage", sagt Permane. "Als Sportdirektor führt man eine Gruppe von 60 bis 70 Leuten, arbeitet mit der FIA, mit den Stewards, beschäftigt sich mit Strafen und Protesten. Das bildet eine solide Grundlage. Aber natürlich ist die Teamchefrolle eine ganz andere Hausnummer."

"Es wird viele neue Dinge geben, aber ich bin bereit dafür - und ich bin zuversichtlich, dass ich einen guten Job machen werde."

Glückwünsche von alten Weggefährten

Einen direkten Nachfolger für seine bisherige Position als Sportdirektor wird es vorerst nicht geben. Stattdessen übernimmt Chef-Renningenieur Mattia Spini zusätzliche Aufgaben. "Im Moment werden wir die Position nicht nachbesetzen. Wir werden nichts überstürzen", erklärt Permane. "Mattia wird mehr Verantwortung übernehmen. Er ist ein exzellenter Chefingenieur und sehr motiviert. Ich habe da keine Bedenken. Unser Team an der Strecke, in Milton Keynes wie in Faenza, ist sehr stark."

Auch alte Weggefährten haben sich bereits zu seiner Beförderung gemeldet - unter anderem Jonathan Wheatley, der neue Teamchef bei Sauber (Audi). Auf Instagram postete Wheatley ein Foto von sich und Permane beim Feiern ihres WM-Titels mit Michael Schumacher 1995 bei Benetton.

"Wir sind zusammen groß geworden", erinnert sich Permane. "Wir haben beide an Michaels Auto gearbeitet. Ich war Elektronik-Ingenieur, Jonathan war der zweite Mechaniker. Da begann unsere Freundschaft. Wir haben viele Jahre zusammengearbeitet, zuerst bei Benetton, dann bei Renault, und jetzt ist er bei Audi."

Ob Permane jemals selbst Ambitionen hatte, Teamchef zu werden? "Ehrlich gesagt: Nein. Ich war immer mehr der Techniker oder Sportdirektor", gesteht er. "Aber jetzt, wo es passiert ist, freue ich mich darauf. Es wird eine großartige Herausforderung für mich, und ich blicke mit großer Vorfreude darauf."

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