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Neben Reifenmanagement: Die zweite große Stärke des McLaren MCL39
McLaren-Teamchef Andrea Stella erklärt, was den MCL39 von Norris und Piastri in der Formel-1-Saison 2025 so stark macht: Es ist nicht nur der Reifenhaushalt
(Motorsport-Total.com) - Da der McLaren MCL39 so gut mit den Pirelli-Reifen umgeht, zählen Lando Norris und Oscar Piastri zu den Favoriten auf den Fahrertitel in der Formel-1-Saison 2025. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, wie McLaren-Teamchef Andrea Stella erklärt: Der MCL39 verfüge noch über weitere, ebenso entscheidende Stärken.
"Die machen sich vor allem bei großer Hitze bemerkbar. Denn selbst wenn es heiß ist, weist unser Auto aus karosserietechnischer Sicht eine relativ geschlossene Bauweise auf. Es steckt also großartige Ingenieursarbeit im Kühlsystem und im Fahrzeuglayout", sagt Stella. "Da sieht man, wie sehr die technische Exzellenz bei McLaren inzwischen einen echten Unterschied machen kann."
Im Zusammenspiel mit einem außergewöhnlich effizienten Reifenmanagement ergibt sich so ein echtes Topauto. Denn Norris und Piastri gelingt es mit dem MCL39 scheinbar mühelos, "die Reifen in einem optimalen Temperaturfenster zu halten", so Stella. "Auch dahinter steckt ausgezeichnete Ingenieursarbeit."
Vor allem haben diese Qualitäten einen langen Vorlauf: "Wir haben uns alle Eigenschaften eines Autos, die das Verhalten der Reifen beeinflussen, ganzheitlich angesehen. Unsere Leute haben diese Faktoren identifiziert und so umgesetzt, dass sie in der Praxis anwendbar sind. Damit haben sie ein Thema gemeistert, das in der Formel 1 immer noch ein Stück weit als 'schwarze Kunst' gilt: den Umgang mit den Reifen."
McLarens Qualifying-Speed ist "komplexer"
Allerdings ist McLaren mit dem MCL39 (noch) nicht in jeder Disziplin tonangebend: Gerade im Qualifying fällt es den Fahrern mitunter schwer, genügend Reifentemperatur für eine schnelle Runde zu generieren. Für dramatisch hält Stella diese Eigenschaft des Rennautos aber nicht.
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"Es ist nicht so, dass wir in einer Qualifying-Runde starten und denken: 'Oh, die Reifen sind kalt, das wird schwierig.' Die Reifen funktionieren gut", sagt Stella. "Es ist also nicht die klassische Situation, in der Autos im Qualifying kämpfen und dann im Rennen stark sind. Aus technischer Sicht ist das vermutlich komplexer." Weiter äußert sich Stella zu diesem Thema nicht.
Wie viel MCL39 in künftigen McLaren-Autos stecken wird
Er spricht jedoch über die Formel-1-Zukunft, wenn er betont, dass sich "bestimmte Grundlagen" des aktuellen Autos für künftige Fahrzeuge unter dem ab 2026 gültigen Reglement verwenden lassen. "Andere Dinge müssen wir erst herausfinden - zum Beispiel, wie wir sie auf das nächste Auto übertragen", meint Stella.
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"Ein Beispiel ist die Aerodynamik, die ebenfalls das Verhalten der Reifen beeinflusst: Das aerodynamische Abtriebsniveau und die sogenannte 'Map' werden nächstes Jahr völlig anders aussehen. Wir müssen also herausfinden, wie wir unser gesammeltes Wissen aus dem aktuellen Reglement auf ein neues Regelwerk mit veränderten aerodynamischen Anforderungen und Konzepten übertragen können."
"Da liegt noch Arbeit vor uns", sagt McLaren-Teamchef Stella. "Ich gehe deshalb davon aus, dass wir mit dem neuen Reglement wieder einen Prozess kontinuierlicher Verbesserungen durchlaufen werden - so wie wir es bereits mit dem aktuellen Reglement getan haben."