Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli
Mercedes-Teamchef Toto Wolff macht keinen Hehl daraus, dass Kimi Antonelli wegen mangelnder Erfahrungswerte in manchen Bereichen noch hinter George Russell liegt
(Motorsport-Total.com) - Obwohl zuletzt in Miami George Russell für Mercedes auf dem Podium landete, war im Nachgang vor allem Teamkollege Kimi Antonelli in aller Munde: Pole für den Sprint, Startplatz drei für den Grand Prix - der junge Italiener hat an seinem erst sechsten Rennwochenende in der Formel 1 mächtig Eindruck gemacht.

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Der Reifen im Fokus: Auf eine Runde tut sich Kimi Antonelli damit noch leichter Zoom Download
Findet auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der anschließend besonders den "unglaublichen Speed" des Rookies lobt: "Der Höhepunkt war definitiv seine starke Pace über eine schnelle Runde - das war großartig. Es ist ein weiterer Beweis für sein Talent und ein gutes Zeichen, wie die Zukunft aussehen kann."
Allerdings ist auch dem Wiener mit Blick aufs Endklassement nicht entgangen: "Im Rennen war es dann natürlich deutlich schwieriger." Wolff erklärt: "Einfach deshalb, weil es hier extrem schwer ist, die richtigen Referenzpunkte zu finden." Dabei bezieht sich der Mercedes-Boss auf die Pirelli-Pneus: "Heute war ein Rennen zum Lernen, mit einem Reifen, der einfach schwierig war."
Wolff über Antonelli: "Nichts, was enttäuschend wäre"
"Der Hard hat auch beim George schon nicht gut funktioniert. Und es haben ihm dann ein bisschen die Referenzwerte gefehlt, wie stark er ihn pushen kann oder wie nicht", erklärt Wolff bei Sky, dass es Antonelli einfach noch an der nötigen Erfahrung mangelt, "um diesen Reifen optimal zu managen". Der Teamchef stellt klar: "Aber das ist ein ganz normaler Teil der Lernkurve. Und deswegen haben wir gesagt, das gehört einfach dazu."
Entsprechend fällt auch Wolffs Fazit durchwegs positiv aus: "Es gibt nichts, was enttäuschend wäre. Insgesamt gehe ich mit dem Gefühl aus dem Wochenende, dass er einen guten Job gemacht hat", sagt er mit Blick auf Antonelli. Dass seinem Schützling der Umgang mit den Reifen manchmal noch schwerfalle, sei ganz natürlich: "Bono hat versucht, ihn bestmöglich zu coachen - aber wenn man selbst im Auto sitzt, ist das eben nochmal etwas ganz anderes", gibt sich Wolff entspannt.
Dass die Silberpfeile allerdings grundsätzlich mit dem Reifen zu kämpfen haben, das bereitet dem Teamchef schon mehr Sorgen: "Ich glaube, wir sind so ein bisschen in einem spanischen Dorf, dass wir nicht ganz genau wissen, wie weit wir ihn eigentlich pushen können. In Dschidda haben wir den Reifen so massakriert, dass wir es hier ein bisschen zurückgehalten haben."
Daraus schlussfolgert Wolff: "Ich glaube, vielleicht haben wir es ein bisschen zu viel zurückgehalten. Und der Fahrer findet dann ganz schwierig einen Referenzwert, wie weit er es wirklich pushen kann." Dabei genau dabei schlage dann eben Russells größerer Erfahrungsschatz durch: "Der George spürt das besser. Der Kimi kann es noch nicht spüren", sagt Wolff - wohl wissend, dass sein Rohdiamant mit jedem zusätzlichen Kilometer sicher nicht langsamer wird...