Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

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Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von Redaktion » 13.05.2025, 18:28

Mercedes-Teamchef Toto Wolff macht keinen Hehl daraus, dass Kimi Antonelli wegen mangelnder Erfahrungswerte in manchen Bereichen noch hinter George Russell liegt

Der Reifen im Fokus: Auf eine Runde tut sich Kimi Antonelli damit noch leichter

Obwohl zuletzt in Miami George Russell für Mercedes auf dem Podium landete, war im Nachgang vor allem Teamkollege Kimi Antonelli in aller Munde: Pole für den Sprint, Startplatz drei für den Grand Prix - der junge Italiener hat an seinem erst sechsten Rennwochenende in der Formel 1 mächtig Eindruck gemacht.

Findet auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der anschließend besonders den "unglaublichen Speed" des Rookies lobt: "Der Höhepunkt war definitiv seine starke Pace über eine schnelle Runde - das war großartig. Es ist ein weiterer Beweis für sein Talent und ein gutes Zeichen, wie die Zukunft aussehen kann."

Allerdings ist auch dem Wiener mit Blick aufs Endklassement nicht entgangen: "Im Rennen war es dann natürlich deutlich schwieriger." Wolff erklärt: "Einfach deshalb, weil es hier extrem schwer ist, die richtigen Referenzpunkte zu finden." Dabei bezieht sich der Mercedes-Boss auf die Pirelli-Pneus: "Heute war ein Rennen zum Lernen, mit einem Reifen, der einfach schwierig war."

Wolff über Antonelli: "Nichts, was enttäuschend wäre"

"Der Hard hat auch beim George schon nicht gut funktioniert. Und es haben ihm dann ein bisschen die Referenzwerte gefehlt, wie stark er ihn pushen kann oder wie nicht", erklärt Wolff bei Sky, dass es Antonelli einfach noch an der nötigen Erfahrung mangelt, "um diesen Reifen optimal zu managen". Der Teamchef stellt klar: "Aber das ist ein ganz normaler Teil der Lernkurve. Und deswegen haben wir gesagt, das gehört einfach dazu."

In Miami startete Antonelli zweimal vor Russell, kam aber stets hinter ihm ins Ziel

Entsprechend fällt auch Wolffs Fazit durchwegs positiv aus: "Es gibt nichts, was enttäuschend wäre. Insgesamt gehe ich mit dem Gefühl aus dem Wochenende, dass er einen guten Job gemacht hat", sagt er mit Blick auf Antonelli. Dass seinem Schützling der Umgang mit den Reifen manchmal noch schwerfalle, sei ganz natürlich: "Bono hat versucht, ihn bestmöglich zu coachen - aber wenn man selbst im Auto sitzt, ist das eben nochmal etwas ganz anderes", gibt sich Wolff entspannt.

Dass die Silberpfeile allerdings grundsätzlich mit dem Reifen zu kämpfen haben, das bereitet dem Teamchef schon mehr Sorgen: "Ich glaube, wir sind so ein bisschen in einem spanischen Dorf, dass wir nicht ganz genau wissen, wie weit wir ihn eigentlich pushen können. In Dschidda haben wir den Reifen so massakriert, dass wir es hier ein bisschen zurückgehalten haben."

Daraus schlussfolgert Wolff: "Ich glaube, vielleicht haben wir es ein bisschen zu viel zurückgehalten. Und der Fahrer findet dann ganz schwierig einen Referenzwert, wie weit er es wirklich pushen kann." Dabei genau dabei schlage dann eben Russells größerer Erfahrungsschatz durch: "Der George spürt das besser. Der Kimi kann es noch nicht spüren", sagt Wolff - wohl wissend, dass sein Rohdiamant mit jedem zusätzlichen Kilometer sicher nicht langsamer wird...


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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von Rundumlicht » 13.05.2025, 20:24

Ich muss Toto leider Recht geben, wenn er sagt, dass der Umgang mit den Reifen eine gewisse Erfahrung bedingt.

Andererseits frage ich mich natürlich, ob das Sinn einer Rennserie sein sollte. Klar, man hat ja einen Zwangsstopp (1 Mischungswechsel) eingeführt. Bei zwischenzeitlicher Neutralisation des Rennens ist der allerdings reine Glückssache. Hat man schon gewechselt oder gibts den Wechsel umsonst (bei Rot) oder zeitminimiert (bei SC/VSC)?

War nicht eigentlich der Pirelli-Plan, dass ein Reifen bis zum (plötzlichen!) Lebensende uneingeschränkt funktioniert?
Ist es naturgegeben, dass der Pneu beim Hinterherfahren unter 2 Sekunden Abstand über Gebühr leidet?

Seit Jahren geht mir dieses "Reifenmanagement" tierisch gegen den Strich. Weil es das Gegenteil von "voll fahren" bedingt. Im Mittelfeld (Verkehr) ebenso wie an der Spitze des Feldes.

Lösungsvorschläge habe ich auch nicht, ich bin ja kein "Pneumant". :wink:

Am Ehesten noch die Zwangsverwendung aller 3 von Pirelli auserkorenen (Trocken-) Reifenmischungen im Rennen statt deren nur zwei. Die Reifen sind ja eh da - dann fahrt auch damit! Das mag dann zumindest strategisch Unterschiede machen: SHM, SMH, MHS, MSH, HSM oder HMS bei (mindestens) 2 Stopps.
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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von IMHO » 13.05.2025, 20:45

Wie wäre es mit zwei bzw 3 Pflichtstopps?

Dann fiel zumindest das Reifenschonen weg. Nachteile? :think:
Zuletzt geändert von IMHO am 13.05.2025, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von Rundumlicht » 13.05.2025, 21:08

IMHO hat geschrieben: 13.05.2025, 20:45 Wie wäre es mit zwei bzw 3 Pflichtstopps?

Dann fiehle zumindest das Reifenschonen weg. Nachteile? :think:
Danke für die Kurzfassung meines Beitrags, gefie"h"l mir gut. :think:
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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von IMHO » 13.05.2025, 21:22

Ups. Den letzten Absatz hab ich wohl überlesen.

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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von IMHO » 13.05.2025, 22:00

Bräuchte es bei 2/3 Stopps - wenn nur gepusht wird - überhaupt verschiedene Reifensätze?

Dann gäbe es je Strecke eben nur eine Mischung?

Würde doch auch zum grünen Anstrich beitragen ^^

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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von GenauDer » 14.05.2025, 00:06

Rundumlicht hat geschrieben: 13.05.2025, 20:24 Ich muss Toto leider Recht geben, wenn er sagt, dass der Umgang mit den Reifen eine gewisse Erfahrung bedingt.

Andererseits frage ich mich natürlich, ob das Sinn einer Rennserie sein sollte. Klar, man hat ja einen Zwangsstopp (1 Mischungswechsel) eingeführt. Bei zwischenzeitlicher Neutralisation des Rennens ist der allerdings reine Glückssache. Hat man schon gewechselt oder gibts den Wechsel umsonst (bei Rot) oder zeitminimiert (bei SC/VSC)?

War nicht eigentlich der Pirelli-Plan, dass ein Reifen bis zum (plötzlichen!) Lebensende uneingeschränkt funktioniert?
Ist es naturgegeben, dass der Pneu beim Hinterherfahren unter 2 Sekunden Abstand über Gebühr leidet?

Seit Jahren geht mir dieses "Reifenmanagement" tierisch gegen den Strich. Weil es das Gegenteil von "voll fahren" bedingt. Im Mittelfeld (Verkehr) ebenso wie an der Spitze des Feldes.
Ich konnte dazu vor Jahren (10?) mal zufällig mit Gerhard Berger drüber plaudern (weil mein Bruder für RB arbeitet) und ich durfte ihn Treffen. Nicht zum ersten Mal übrigens, der Berger ist recht zugänglich und hatte in Österreich auch ein Unternehmen das mit dem meines Vaters zusammenarbeitete... naja lange Rede kurzer Sinn:

Man weiß heute einfach viel mehr über alles, auch die Reifen. Und weil man heute so viel mehr weiß, weiß man auch sie im perfekten Temperaturfenster zu halten. Und das war eigentlich schon immer wichtig, aber man hat halt nicht darüber so bescheid gewusst/es so breitgetreten wie heute.
Klar, die Reifen früher hatten eine andere Toleranz, aber die Fahrer von Heute bringen die Autos auch ganz anders ans Limit und finden offenbar auch noch hunderstel oder ganze Zehntel wenn sie sich in einer Quali-Runde den Reifen einteilen.

Kurz gesagt: das gabs immer, dieses "voll fahren" ist halt etwas das glaubt man, dass man früher gemacht hat, weil darüber halt nicht so viel gesprochen wurde wie das heute in den Medien der Fall ist.
IMHO hat geschrieben: 13.05.2025, 20:45 Wie wäre es mit zwei bzw 3 Pflichtstopps?

Dann fiel zumindest das Reifenschonen weg. Nachteile? :think:
Nein, tut es nicht. Das Reifenschonen bzw. managen ist selbst im Quali auf eine Runde leider ein Thema und nur wer ihn sich einteilt gewinnt.
Speziell mit vollem Tank ist also noch mehr Schonen angesagt.

Und ja, das muss Antonelli lernen, denn wenn ers nicht jung lernt, lernt er es gar nicht mehr.

BOT hat das übrigens nie ordentlich gekonnt und auch ROS war darin nicht so gut wie HAM.
Ich weiß nicht wie sich RUS im Moment damit schlägt, aber auch er war in seinen ersten Jahren damit nicht so gut wie HAM im direkten Vergleich, auch wenn letzterer immer durch konstantes gejammere über seine Reifen aufgefallen ist, das lag aber vielleicht auch daran weil er besonderen Wert aufs Reifenschonen gelegt hat.
Er kam schließlich auch in einer Zeit zu Mercedes, wo die Reifen noch ein ganz anderes Thema waren

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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von TejoRacer » 14.05.2025, 02:41

Das haben wir ja auch schon bei Piastri am Anfang erlebt, dass die Reifen noch die große Schwäche waren. Auch bei Antonelli wird es mit der Zeit kommen. Und die Pace ist jetzt schon ziemlich gut.

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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von herberthonnold » 14.05.2025, 08:49

Um jetzt die Reifendiskussion aufleben zu lassen:

Auch mir gefällt das Reifen schonen überhaupt nicht (denke, so geht es den meisten).

Ich finde, mit der ausgefeilten Aero, die immer ordentlich Dirty Air mit sich bringt, müsste es eigentlich Reifen geben, die zwar einen definierten Drop-Off haben, aber bis zu dem Drop-Off soll gefälligst gepusht werden können, was geht. So was wie MSC in Ungarn, glaube 1998, als er praktisch das ganze Rennen über Quali-Runden gefahren ist, so was geht doch heutzutage gar nicht.

Ich fände es schön, wenn die Entwicklung weg von Max.Grip hinzu breiterem T-Fenster gehen würde.

Reifen waren früher auch schon platt nach einem Stint. Aber bis sie platt waren, ging was vorwärts. Wenn man mit Reifen schonen schneller ist, läuft was falsch.

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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von FU Racing Team » 14.05.2025, 12:52

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Dieses Geschone und Material Eingespare nervt ziemlich bzw. ist einfach unsexy in diesem Sport. Einfach 2-3 Pflichtstopps im Rennen könnte da wirklich eine Alternative sein.
"Okay Lewis, it`s Hammertime!" :domokun:

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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von Flying-One » 14.05.2025, 14:17

Antonelli muss natürlich noch Erfahrung sammeln. Aber bisher macht er einen sehr guten Job. Denke wir werden noch viel Spaß mit Kimi haben :)

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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von F1Alonsomaniac » 14.05.2025, 14:30

Rundumlicht hat geschrieben: 13.05.2025, 20:24 Ich muss Toto leider Recht geben, wenn er sagt, dass der Umgang mit den Reifen eine gewisse Erfahrung bedingt.

Andererseits frage ich mich natürlich, ob das Sinn einer Rennserie sein sollte. Klar, man hat ja einen Zwangsstopp (1 Mischungswechsel) eingeführt. Bei zwischenzeitlicher Neutralisation des Rennens ist der allerdings reine Glückssache. Hat man schon gewechselt oder gibts den Wechsel umsonst (bei Rot) oder zeitminimiert (bei SC/VSC)?

War nicht eigentlich der Pirelli-Plan, dass ein Reifen bis zum (plötzlichen!) Lebensende uneingeschränkt funktioniert?
Ist es naturgegeben, dass der Pneu beim Hinterherfahren unter 2 Sekunden Abstand über Gebühr leidet?

Seit Jahren geht mir dieses "Reifenmanagement" tierisch gegen den Strich. Weil es das Gegenteil von "voll fahren" bedingt. Im Mittelfeld (Verkehr) ebenso wie an der Spitze des Feldes.

Lösungsvorschläge habe ich auch nicht, ich bin ja kein "Pneumant". :wink:

Am Ehesten noch die Zwangsverwendung aller 3 von Pirelli auserkorenen (Trocken-) Reifenmischungen im Rennen statt deren nur zwei. Die Reifen sind ja eh da - dann fahrt auch damit! Das mag dann zumindest strategisch Unterschiede machen: SHM, SMH, MHS, MSH, HSM oder HMS bei (mindestens) 2 Stopps.
Genau das ging ja auch Schumacher damals auf den Sack, wenn ich mich richtig erinnere. Seit dem Tankstoppverbot werden die Reifen absichtlich so dämlich konstruiert, damit man wechseln muss und reifenschonende Fahrweise ist nun dem rundenlangem auf Qualispeed fahren überlegen. Mit ein Grund warum Schumacher in der neuen Formel 1 wenig gerissen hat mMn.
Die Frage ist halt aber nach Alternativen. Denn Pflichtstopps - wenn sich weder am Tank was ändert noch die Reifen eindeutig abnutzen - klingt ehrlichgesagt danach, dass es kaum mehr strategische Komponenten gibt und viele Rennen ohne Regen sehr vorhersehbar ausgehen. Für die Teams, die im Mittelfeld eng beisammen liegen, gäbe es kaum mehr Möglichkeiten, mal sehr viel weiter vorne zu landen, als ihr Auto es zulässt.
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Re: Für Wolff "Teil der Lernkurve": Russell spürt Reifen besser als Antonelli

Beitrag von IMHO » 15.05.2025, 21:25

Ist das so mit weniger strategischen Komponenten?

Bei 2/3 Stopps kann man sich die Länge der Stints schon unterschiedlich einteilen. Und so eng, wie es gerade zugeht sind Stopps, wo ein, zwei Sekunden den Unterschied machen können ein Spannungselement.

Und ….wie oft sieht man aktuell komplett andere Strategien (1 Stop vs 2 Stop)? IdR startet man von hinten mit „Hard“ für eine alternative Strategie.

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