Knalleffekt bei Alpine: Teamchef Oakes schmeißt hin, Briatore übernimmt!

(Motorsport-Total.com) - Knalleffekt beim Formel-1-Team Alpine: Teamchef Oliver Oakes ist überraschend mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Bis auf Weiteres übernimmt Flavio Briatore, der bislang als Berater des Teams tätig war, die Aufgaben des Briten und kehrt damit nach 16 Jahren wieder an die sportliche Spitze des Rennstalls aus Enstone zurück.

Dass eine Personalentscheidung bei Alpine nach Miami getroffen werden würde, davon waren viele im Formel-1-Umfeld ausgegangen. Allerdings hatten die meisten damit gerechnet, dass Jack Doohan sein Cockpit zugunsten von Franco Colapinto räumen muss.

Als das Team am Montagabend ein Statement herausgab, ging es aber nicht um das Cockpit des Australiers. Vielmehr verkündete das Team den Rücktritt seines Teamchefs mit sofortiger Wirkung.

Oakes war erst im vergangenen Sommer als Teamchef installiert worden und hatte Bruno Famin abgelöst, der den Posten nach dem Rauswurf von Otmar Szafnauer ein Jahr zuvor übergangsweise übernommen hatte.

Das Aus des Briten kam überraschend. Über die Gründe für seinen Rücktritt wurden bislang keine Angaben gemacht, womöglich gab es aber zwischen ihm und Briatore Unstimmigkeiten über die Besetzung des zweiten Cockpits neben Pierre Gasly.

Während Briatore Doohan öffentlich Druck gemacht hatte, musste Oakes nach außen hin die Wogen immer glätten. Zuletzt in Miami betonte er noch halbherzig, dass Doohan "Stand heute" Alpine-Fahrer sei, als er auf Gerüchte angesprochen wurde, dass ab Imola Colapinto im Auto sitzen soll.

"Das Team möchte Oliver für seinen Einsatz seit seinem Einstieg im vergangenen Sommer danken und für seinen Beitrag, der dem Team geholfen hat, den sechsten Platz in der Konstrukteurswertung 2024 zu sichern", heißt es seitens von Alpine.

Und: "Das Team wird sich nicht weiter zu diesem Thema äußern."

Jetzt übernimmt Flavio Briatore erst einmal das Zepter, der im Mai 2024 seine Formel-1-Rückkehr zu Alpine verkündet hatte. Briatore war von 1989 bis 2009 bereits 20 Jahre lang Teamchef des Teams aus Enstone, das damals noch unter den Namen Benetton und Renault fuhr.

Unter seiner Regie holte das Team mit Michael Schumacher und Fernando Alonso vier Fahrertitel, bevor er 2009 im Zuge des Crashgate-Skandals um Nelson Piquet jun., der auf Anweisung in Singapur absichtlich einen Unfall baute, aus der Formel 1 verbannt wurde.