Pirelli-Reifentest in Silverstone: Antonelli fliegt ab im Nassen
Beim jüngsten Formel-1-Test von Ausrüster Pirelli ist Mercedes-Fahrer Andrea Kimi Antonelli von der künstlich bewässerten Rennstrecke gerutscht
(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat in der Woche nach dem Miami-Grand-Prix 2025 einen zweitägigen Reifentest für Formel-1-Ausrüster Pirelli durchgeführt. Schauplatz für die Probefahrten war die "National"-Variante in Silverstone, eine 2,630 Kilometer kurze Version der Rennstrecke. Und diese wurde Mercedes-Stammfahrer Andrea Kimi Antonelli auf nasser Fahrbahn zum Verhängnis.
Pirelli hatte die Strecke mit Tanklastern künstlich bewässern lassen, um neue Intermediates und Regenreifen für die Formel-1-Saison 2026 testen zu können. Zumindest einmal aber ging das schief: Antonelli kam im Abschnitt "Luffield" eingangs der ehemaligen Zielgeraden nach links vom Kurs ab und strandete mit seinem modifizierten Vorjahres-Mercedes W15 kurzzeitig im Kiesbett, wie ein Kurzvideo zeigt.
Insgesamt schaffte Antonelli am ersten Tag der Pirelli-Probefahrten 103 Runden und kam auf eine persönliche Bestzeit von 47,560 Sekunden. Am zweiten Tag übernahm sein Mercedes-Teamkollege George Russell das Steuer und spulte weitere 80 Runden auf der erneut künstlich bewässerten Rennstrecke ab. Er unterbot Antonellis Zeit mit 46,190 Sekunden deutlich.
Was genau Antonelli und Russell jeweils ausprobiert haben, das behielt Pirelli für sich. Der Reifenhersteller gab lediglich an, Mercedes habe "verschiedene Regenreifen- und Intermediates-Prototypen für 2026" getestet, ohne Details zu den einzelnen Konstruktionen zu nennen. Bekannt ist nur die Gesamtdistanz von 481 Kilometern über beide Fahrtage hinweg. (Hier die Bilder zum Pirelli-Test ansehen!)
Pirelli beklagt "nicht eindeutige Ergebnisse"
Laut Pirelli-Sportchef Mario Isola hat der Silverstone-Test "wertvolle Erkenntnisse" gebracht und sei "sehr nützlich" für die Entwicklung der Formel-1-Regenreifen gewesen.
"Wir konnten die Daten vom Januar-Test in Le Castellet [mit McLaren] ergänzen, aber die Ergebnisse für die Regenreifen waren nicht eindeutig. Wir müssen das in den kommenden Tagen gründlich analysieren, um das Produkt für die nächste Saison weiter zu verfeinern", erklärt Isola.
Zufrieden zeigt sich der Pirelli-Sprecher mit den Intermediates: "Wir konnten bestätigen, dass die Entwicklung auf der Strecke unseren Erwartungen entspricht."
Wann Pirelli wieder auf die Strecke geht
Und schon in wenigen Wochen wird das Pirelli-Testprogramm für 2026 fortgesetzt: Am 3. und 4. Juni bleiben Mercedes und Racing Bulls im Anschluss an den Spanien-Grand-Prix 2025 vor Ort in Barcelona und absolvieren Trockenreifen-Tests.
Der nächste Regenreifen-Test ist für den 19. und 20. Juni angesetzt. Dann ist Ferrari auf der hauseigenen Formel-1-Teststrecke in Fiorano aktiv. Der Kurs verfügt über eine Anlage zur künstlichen Bewässerung der Fahrbahn, womit Pirelli nicht auf schlechtes Wetter angewiesen ist.