• 23. August 2024 · 13:33 Uhr

Wie die Formel-1-Teams 2025 einen Test-Wettlauf vermeiden wollen

Da die Tests mit ältern Formel-1-Autos Überhand zu nehmen drohen, diskutieren die Teams über Maßnehmen, diese im nächsten Jahr einzuschränken

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams diskutieren nach Informationen von Motorsport.com, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, über Pläne, die ein ausuferndes Test-Wettrennen im Jahr 2025 vermeiden sollen. Dazu soll der Einsatz der aktuellen Boliden eingeschränkt werden.

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Carlos Sainz bei einem Reifentest von Pirelli Zoom Download

Da das Formel-1-Feld immer dichter zusammenrückt und sich die mechanische Abstimmung als Schlüssel zur Maximierung der Leistung an einem Rennwochenende erweist, haben die Teams schnell die Vorteile erkannt, die sich aus dem Einsatz neuerer Autos ergeben können.

Die aktuellen Testregeln der Formel 1 erlauben es den Teams, eine unbegrenzte Anzahl von Tagen mit so genannten "Previous Cars" zu testen (TPC). Diese werden so klassifiziert, dass sie "dem technischen Reglement eines der drei Kalenderjahre unmittelbar vor dem Kalenderjahr, das dem Jahr der Meisterschaft vorausgeht" entsprechen.

2024 darf erstmals mit Bodeneffekt-Autos getestet werden

Für 2024 bedeutet dies, dass die Teams mit ihren Autos aus dem Jahr 2022 fahren dürfen - dem ersten Jahr der neuesten Bodeneffekt-Generation, die also für die aktuellen Maschinen relevant ist.

Einige Teams nutzen die Testfahrten mit dem Vorgängerauto, um junge Fahrer vorzubereiten. Bei Mercedes zum Beispiel hat Andrea Kimi Antonelli in diesem Jahr wertvolle Kilometer im 2022er-W13 abgespult.


Mick Schumacher testet den Mercedes W13

Andere nutzten die Gelegenheit, ihre 2022er-Autos zu testen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. So testete Red Bull vor dem diesjährigen Grand Prix von Spanien in Imola den RB18 von Max Verstappen, um ein besseres mechanisches Verständnis für seine Probleme mit den Randsteinen zu gewinnen.

Tests drohen 2025 auzuufern

Die potenziellen Entwicklungsmöglichkeiten, die ein solches Rennen bietet, haben die konkurrierenden Teams alarmiert, und Motorsport.com hat erfahren, dass das Thema bei der letzten Sitzung der Formel-1-Kommission vor der Sommerpause angesprochen wurde.

Dem Vernehmen nach gab es eine Warnung, dass einige Teams erwägen, ihre Testfahrten mit dem Vorgängerauto auszuweiten, um komplette Testprogramme mit extra dafür bereitgestelltem Personal für 2025 zu absolvieren. Durch die Einführung einer Reihe von Regeln sollen die Möglichkeiten dazu eingeschänkt werden.

Die Gespräche zwischen den Teams und dem Automobil-Weltverband FIA auf der Ebene der Sportkommission sind im Gange, und es ist wahrscheinlich, dass einige Schlüsselelemente in das Reglement für das kommende Jahr aufgenommen werden.

Welche Einschränkungen es geben soll

Obwohl noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde, werden folgende Elemente diskutiert: ein Testverbot auf Strecken aus dem aktuellen Kalender ab 60 Tagen vor dem Rennen, eine Beschränkung auf nur vier Testtage (oder insgesamt 1.000 Kilometer) für Fahrer, die an der laufenden Meisterschaft teilnehmen, und eine mögliche Beschränkung auf insgesamt 20 Tage für TPC-Tests während der Saison.


Die Analyse des Freitagstrainings in Zandvoort!

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Die Diskussionen in der Sportkommission sollen die Regeln in den kommenden Wochen finalisieren, bevor sie später im Jahr der Formel-1-Kommission zur Genehmigung vorgelegt werden.

Nach Verstappens Test mit dem RB18 in Imola zu Beginn des Jahres hatte Ferrari-Teamchef Fred Vasseur erklärt, dass es notwendig sei, die Einsätze der alten Autos aufzuteilen. Zum einen sollten junge Fahrer Erfahrungen sammeln, zum anderen sollten Erkenntnisse für die Entwicklung gewonnen werden.

Test von Red Bull in Imola als Warnsignal

"Man kann die TPC, die man mit seinen Fahrern durchführt, unterscheiden, denn für mich ist es mehr Entwicklung als alles andere, wenn man eine Woche vor einem Rennen ein TPC durchführt", sagte er. "Ich beschwere mich nicht über sie [Red Bull]. Es entspricht dem Reglement und ist völlig in Ordnung, aber es ist mehr Entwicklung als alles andere."

"Wenn wir das in den Griff bekommen wollen, müssen wir die beiden Aspekte trennen: Die Tage, an denen wir mit unseren Stammfahrern fahren, und die Tage, an denen wir mit unseren Nicht-Stammfahrern fahren."

Eine Möglichkeit, die den Teams bereits durch das Reglement verwehrt wird, ist der Einsatz von Entwicklungsteilen bei den TPC-Tests.

Im aktuellen Reglement heißt es: "Es sind keine Testteile, Sensoren, Instrumente, Testsoftware, Komponentenmodifikationen, Funktions- oder Verfahrenstests erlaubt, die den Teilnehmern irgendeine Art von Information liefern, die sich auf Autos in der aktuellen Meisterschaft oder auf Autos, die der Konfiguration entsprechen, beziehen."

Änderungen am Set-up sind jedoch möglich - was sich als wertvoll erweisen kann, da sich die aktuellen Fahrzeuge oft in einem engen Leistungsfenster bewegen, sodass jede Hilfe beim Verständnis der Streckenanforderungen von Vorteil sein kann.

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